Who's Next: Angelo Gabriel - besser als Neymar?

Wer sind die Spieler, die den Weltfußball in den kommenden Jahren prägen werden?

"Who's Next?" von LAOLA1 beschäftigt sich mit den größten Talenten der kommenden Generation.

Dabei betrachten wir hoffnungsvolle Teenager, deren ganz großer Durchbruch jedoch noch bevorsteht - bereits an der Weltspitze etablierte Juwelen wie Jude Bellingham, Jamal Musiala oder Gavi muss man ohnehin nicht mehr groß vorstellen.

In Folge #2 steht Angelo Gabriel im Rampenlicht.

Wer?

Name: Angelo Gabriel

Nationalität: Brasilien

Geburtsort: Brasilia

Geburtsdatum: 21. Dezember 2004

Größe: 1,73 Meter

Position: Rechter Flügel

Verein: FC Santos

Marktwert: 13 Millionen Euro

Wo kommt er her?

Angelo Gabriel Borges Damaceno, wie der junge Hoffnungsträger mit vollem Namen heißt, wurde in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia geboren.

Im Alter von neuen Jahren wurde er von Scouts des FC Santos zufällig beim Spielen in den "Favelas", den Armenvierteln Brasilias, entdeckt, die ihn umgehend für ihn Probetraining nach Sao Paulo brachten. Santos griff sofort zu und lotste Gabriel in seine Nachwuchsabteilung.

In den Jugendmannschaften seines Vereins stach er unter den unzähligen Talenten ein ums andere Mal heraus. Noch vor seinem 16. Geburtstag unterschrieb er seinen ersten Profivertrag und feierte er sein Debüt bei den Profis des FC Santos.

Im Spiel gegen Fluminense am 25. Oktober 2020 lief er im Alter von 15 Jahren, zehn Monaten und vier Tagen erstmals auf. Damit kürte er sich zum zweitjüngsten Debütanten in der Klubhistorie, noch vor Legende Pele, der elf Tage älter war. Noch jünger war nur Peles Mannschaftskollege Coutinho, der mit 14 Jahren und elf Monaten wohl unerreicht bleiben wird.

Kein halbes Jahr später stellte Gabriel aber tatsächlich seinen ersten Rekord auf. Im südamerikanischen Äquivalent zur UEFA Champions-League, der Copa Libertatores, traf er am 6. April 2021 im Spiel gegen San Lorenzo zum 3:1-Endstand und wurde so zum jüngsten Torschützen in der Geschichte des Bewerbs.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatten ihn internationale Scouts auf ihrer Prioritätenliste ganz weit oben. Schon kurz nach seinem Profi-Debüt wurde er mit Neymar und Pele verglichen, seine Leistungen untermauerten dies eindrucksvoll.

Trotz seines jungen Alters hat Gabriel bereits fast 100 Spiele für seinen Verein absolviert. Viele werden wohl nicht mehr dazu kommen, beeindruckend ist diese Zahl aber allemal.

VIDEO - die besten Szenen von Angelo Gabriel:

Wo geht er hin?

Da Gabriel sein 18. Lebensjahr mittlerweile vollendet hat - was in Brasilien die Voraussetzung für einen Wechsel ins Ausland darstellt - steht ihm auch die Tür nach Europa offen. Die Liste der als Interessenten gehandelten Klubs ist schier endlos.

Die größten Hoffnungen darf sich aktuell wohl der FC Barcelona machen. Im Dezember 2021 verlängerte Santos den Vertrag des Youngsters bis Dezember 2024. Dass er diesen erfüllt, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn Barca gelang es, in dem Kontrakt ein Vorkaufsrecht zu verankern, das bei 35 Millionen Euro liegen soll. Dabei kam dem fünffachen Champions-League-Sieger ein besonderer Umstand zu Hilfe.

Dass der FC Barcelona einen Schuldenberg auf seinen Schultern lasten hat, ist nicht neu. Dass den Katalanen allerdings jemand Geld schuldet, kommt dagegen wesentlich seltener vor. Hier ist das jedoch der Fall: Santos schuldet Barca nämlich Geld aus vergangenen Transfergeschäften. Das vereinbarte Vorkaufsrecht ist also ein Entgegenkommen, das beiden Seiten hilft.

Neben Barca werden gemäß nationaler und internationaler Medienberichte Real Madrid und dem FC Liverpool konkretere Chancen zugerechnet. Auch Juventus Turin und Newcastle United sollen am 18-Jährigen dran sein, sind aber wohl eher Außenseiter im Kampf um das Supertalent.

Was kann er?

Dass er mit Neymar und Pele verglichen wird, sagt bereits einiges aus. Im Gegensatz zum aktuellen Superstar der “Selecao” ist Gabriel Linksfuß und spielt vorwiegend auf dem rechten Flügel.

Seine Stärken liegen im Eins gegen Eins, der 18-Jährige brilliert darin, mit seinen Dribblings und engen Haken neue Räume zu öffnen und so nach innen zu ziehen und dort den Abschluss zu suchen oder einem Mitspieler den Ball zu servieren.

Dabei gelingt es ihm oftmals, gleich mehrere Gegenspieler auf sich zu ziehen, was zusätzliche Räume für seine Teamkollegen schafft. Technisch ist Gabriel hoch veranlagt und bereits jetzt besser als die meisten seiner Altersgenossen.

Im direkten Duell beweist er eine gute Balance, auch seine Tempowechsel sind für einen jungen Spieler wie ihn bemerkenswert. Auch technisch-koordinativ ist Gabriel bereits sehr weit.

Seine Entwicklung ist zusammengefasst wirklich beeindruckend, schon jetzt wird ihm von Experten attestiert, in seiner Entwicklung ein Jahr weiter zu sein, als Neymar zu diesem Zeitpunkt.

Was kann er (noch) nicht?

Im Spiel gegen den Ball hat Gabriel noch Defizite, was bei einem offensivstarken Spieler in seinem Alter jedoch nicht verwundert.

Auch physisch wird er noch zulegen müssen, vor allem wenn er einen Wechsel nach England anstreben sollte.

Insbesondere im Zweikampf offenbart er noch Aufholbedarf. Zwar fightet er emsig zurück, unterläuft ihm ein Ballverlust, zieht er jedoch dabei noch häufig den Kürzeren.

Was sagen die anderen?

Ariel Holan (Ex-Trainer FC Santos): "Angelo wird ein großartiger Spieler sein. Mit mehr Spielen wird er mehr Selbstvertrauen gewinnen. Er ist eine andere Art von Stürmer. Sowohl in der Mitte als auch an den Seiten des Spielfelds. Er ist ein sehr talentierter Junge und braucht einfach nur mehr Erfahrung."

Betinho (ehemaliger Nachwuchscoach Gabriels): "Angelo ist ein sehr interessanter Spieler, der sich weiterentwickeln und glänzen wird. Er ist schnell, geschickt, respektlos, mit genügend technischer Qualität und Offensivkraft."

LAOLA1-Fazit

Weltstar

Die Vergleiche mit Pele und Neymar deuten es schon an: dieser Mann ist etwas Besonderes! Trotz seines jungen Alters bringt er in der Offensive alle Eigenschaften mit, um im Alleingang den Unterschied zu machen.

Solche Kapazunder sind im Weltfußball auch in der heutigen Leistungsdichte selten zu finden. Schöpft Gabriel sein Potenzial aus, wird er der große Superstar der kommenden Generation.