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Antonio Silva - Portugals nächster Ruben Dias?

Nach seinem kometenhaften Aufstieg ist bereits halb Europa hinter ihm her. Doch hat er wirklich das Zeug, in die absolute Weltelite aufzusteigen? Who's next?

Antonio Silva - Portugals nächster Ruben Dias?

Wer sind die Spieler, die den Weltfußball in den kommenden Jahren prägen werden?

"Who's Next?" von LAOLA1 beschäftigt sich mit den größten Talenten der kommenden Generation.

Dabei betrachten wir hoffnungsvolle Teenager, deren ganz großer Durchbruch jedoch noch bevorsteht - bereits an der Weltspitze etablierte Juwelen wie Jude Bellingham, Jamal Musiala oder Gavi muss man ohnehin nicht mehr groß vorstellen.

In Folge #8 beschäftigen wir uns mit Antonio Silva - der nächsten großen Innenverteidiger-Hoffnung aus Portugal.

Wer?

Wer?
Foto: © getty

Name: Antonio Joao Pereira Albuquerque Tavares Silva

Nationalität: Portugal

Geburtsort: Viseu

Geburtsdatum: 30. Oktober 2003

Größe: 1,87 Meter

Position: Innenverteidiger

Verein: Benfica Lissabon

Marktwert: 15 Millionen Euro

Wo kommt er her?

Bereits in jungen Jahren verdrehte Antonio Silva den portugiesischen Großklubs die Köpfe. Sowohl der FC Porto, Sporting Lissabon als auch Stadtrivale Benfica zeigten Interesse an dem damals elfjährigen Talent aus Viseu. Silva entschied sich letztlich für einen Wechsel zu seinem Herzensklub und sollte das auch nicht bereuen - zumindest langfristig, denn anfängliche Heimwehprobleme bekam der Abwehrspieler im Laufe der Zeit in den Griff.

Kurz nach seinem 17. Geburtstag wechselte Silva in Benficas U23 und spielte auch eine große Rolle auf dem Weg zum Youth-League-Triumph in der vergangenen Saison, als Salzburg im Endspiel mit 6:0 weggeputzt wurde. Silva verpasste im gesamten Turnier keine einzige Minute und empfahl sich gleichzeitig für höhere Aufgaben - Verletzungsprobleme in der ersten Mannschaft öffneten ihm dann auch die Tür.

Roger Schmidt ließ den damals 18-Jährigen am 27. August 2022 im Ligaspiel gegen Boavista debütieren, mit seinem abgeklärten Auftreten sicherte er sich rasch das Vertrauen seines Trainers, seiner Mitspieler und einen Stammplatz - und obendrein vermutlich auch noch den Respekt von Star-Stürmern wie Kylian Mbappe und Dusan Vlahovic, gegen die er sich in der Champions League nicht nur behauptete, sondern sie regelrecht zur Verzweiflung brachte. Silvas Bilanz spricht Bände: In seinen bislang 26 Einsätzen (alle Startelf) verlor Benfica nur ein einziges Mal und blieb 13 Mal ohne Gegentor.

Mit seinem Traumherbst empfahl er sich auch für Portugals Nationalmannschaft, für die WM in Katar wurde er als Ergänzungsspieler nominiert. Im für Portugal unbedeutenden dritten Gruppenspiel gegen Südkorea stand er sogar die gesamte Distanz über auf dem Platz.

Wo geht er hin?

Silva spielt bereits auf der größten europäischen Bühne - mit Benfica gelang ihm der Einzug ins Achtelfinale der Champions League - dennoch ist ein Wechsel in eine europäische Top-Liga wohl nur eine Frage der Zeit. Die ersten Top-Klubs bringen sich zumindest schon mal in Stellung.

So soll Manchester United Silva bereits mehrmals beobachten haben lassen. Real Madrid, PSG, Tottenham Hotspur und der FC Liverpool sollen den 19-jährigen Innenverteidiger genauso am Zettel haben wie die italienischen Teams Juventus Turin und SSC Napoli.

Ein Wechsel in naher Zukunft zeichnet sich derzeit aber noch nicht ab. Erst im September unterschrieb Silva einen neuen Vertrag bis 2027. Eine im Kontrakt verankerte Ausstiegsklausel von 100 Millionen Euro könnte früher oder später aber den einen oder anderen finanzstarken Klub auf den Plan rufen.

Was kann er?

Antonio Silva ist der Inbegriff eines modernen Innenverteidigers. Mit seinen 1,87 Metern besitzt er eine gute Größe für einen zentralen Abwehrspieler, auch seine Spieleröffnung sowie seine Ruhe am Ball können sich durchaus sehen lassen.

Sein größtes Plus ist aber seine Zweikampfstärke. Sowohl in der Luft als auch am Boden wirkt er für sein Alter extrem abgeklärt. Silva agiert mit viel Übersicht, antizipiert Situationen wie ein alter Hase, fängt viele Bälle ab noch bevor es richtig gefährlich werden kann. Auch in direkten Zweikämpfen zeigt er keine Scheu.

Ein Spieler, der oft als Vergleich herangezogen wird, ist Ruben Dias. Silvas Landsmann wurde ebenfalls bei Benfica groß, bei Manchester City hat er sich später zu einem der besten Innenverteidiger der Welt entwickelt. Passend dazu ist Englands Fußballer des Jahres von 2021 auch Silvas großes Vorbild. Um seinen Helden zu ehren, läuft Silva bei Benfica auch mit Dias‘ alter Nummer - der 66 - auf.

VIDEO: Highlights von Antonio Silva gegen den FC Porto (21.10.2022)

Was kann er (noch) nicht?

Was Silvas Skillset angeht, gibt es nicht mehr allzu viel, was der Innenverteidiger dazulernen kann. Rein sportlich gesehen, kann man durchaus davon reden, dass er in die Kategorie "komplett" fällt.

Silva ist aber noch jung, Raum für Verbesserungen ist stets vorhanden, selbst wenn es darum geht, etwas mehr Besonnenheit auszustrahlen. Dass mit ihm durchaus auch mal die Pferde durchgehen können, zeigte unter anderem eine Szene in der Champions League, als er sich nach einem Benfica-Tor mit Juve-Abwehrlegende Leonardo Bonucci anlegte.

Was sagen die anderen?

Benfica-Cheftrainer Roger Schmidt: "Antonio ist 19. Aber wenn man ihn auf dem Platz sieht, wirkt er viel älter. Es war in der Saisonvorbereitung schon offensichtlich, dass er über jede Menge Talent verfügt und dass er schon in der Lage ist, dem Druck in der ersten Mannschaft standzuhalten. Genau das hat er jetzt schon mehrfach bewiesen."

Benfica-Mitspieler Joao Mario: "Es hat alle Features, um eine große Karriere zu machen. Er ist ein sehr verantwortungsbewusster und reifer junger Mann."

LAOLA1-Fazit

Stammspieler Top-Klub in Top-Liga

Antonio Silva hat zweifelsohne das Potenzial, einer der weltbesten Spieler auf seiner Position zu werden. Ihn als nächsten Superstar auszurufen, wäre aber vielleicht etwas zu viel des Guten. Das hängt aber weniger mit Silva zusammen, als mit der Position, die er spielt. Welche aktiven Innenverteidiger können schon von sich behaupten, tatsächlich ein Weltstar zu sein? Sergio Ramos? Vielleicht Virgil van Dijk? Es ist eben keine Position, die permanent das Rampenlicht auf sich zieht. Nicht umsonst war Fabio Cannavaro 2006 der letzte Abwehrspieler, der Weltfußballer wurde.

Das soll Antonio Silva aber nicht den Mut rauben - im Gegenteil. Beim 19-Jährigen ist so gut wie kein Bust-Potenzial vorhanden, dementsprechend kann auch davon ausgegangen werden, dass er sich bei einem europäischen Top-Klub durchsetzen und dort eine große Rolle spielen wird.

Who's Next - alle Episoden:

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