Der ehemalige Kapitän der DFB-Elf, Michael Ballack, übt scharfe Kritik am DFB und Bundestrainer Joachim Löw.
Gegenüber der "Deutschen Welle" sagte der 42-Jährige, dass er, wie viele andere, überrascht gewesen sei, dass Löw nach dem WM-Debakel seinen Job behalten durfte.
Löw sei, so Ballack, für das Scheitern verantwortlich zu machen und hätte deshalb professionell genug sein müssen um seinen Rücktritt zu erklären.
Auch den Verband attackierte der ehemalige Mittelfeldstar: "Es gab keine Analyse".
Kroos: Rückendeckung für Löw
"Es war ganz offensichtlich, dass einige Spieler nicht auf der Höhe waren. Und man konnte schon vorher sehen, dass eine oder mehrere Positionen nicht optimal besetzt waren. Deshalb sollten die Verantwortlichen beurteilen, ob Löw immer noch der richtige Mann ist", so der Ex-Chelsea-Star weiter.
Rückendeckung erhält der deutsche Coach jetzt von seinem wichtigsten Spieler. Für Real-Madrid-Legionär Toni Kroos gibt es keine Zweifel daran, dass Löw auch nach dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM in Russland noch der Richtige ist.
"Ich bin überzeugt, dass wir wieder die Kurve mit Jogi Löw kriegen. Er hat über viele Jahre bewiesen, dass er bereit ist, sich selbst weiterzuentwickeln. Das ging stetig nach oben", so der 28-Jährige.
Außerdem konnte sich Kroos einen Seitenhieb auf Ballack nicht verkneifen: "Vielleicht hätte er es übernehmen wollen?".
Ballack vs. Löw
Dass Michael Ballack nicht besonders gut auf DFB-Trainer Löw zu sprechen ist, ist ein offenes Geheimnis. Grund dafür: Ihre gemeinsame Vergangenheit. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2010, Ballack war zu dem Zeitpunkt unumstrittener Chef im deutschen Team, verletzte er sich.
Löw gab in Folge dessen die Kapitänsschleife an Philipp Lahm weiter. Es war Ballacks Ende im Nationalteam, der nicht rechtzeitig für das Turnier in Südafrika fit geworden war.