In den Abendstunden des 05. September, beim Auftakt der Gruppe 1 in Liga D zur UEFA Nations League, wurde der Fußball Zeuge eines historischen Moments - genauer gesagt in der 53. Spielminute bei der Begegnung zwischen San Marino und Liechtenstein.
Der erst 19-jährige Nicko Sensoli netzte zum 1:0 ein und sorgte damit für den ersten Pflichtspielsieg San Marinos überhaupt. Zusätzlich jährte sich der bis dato einzige Testsieg - ebenfalls mit einem 1:0 gegen Liechtenstein - zum 20. Mal. Dieser wure also noch vor der Geburt des neuen Fußball-Nationalhelden des Kleinstaates eingefahren.
Sensoli, der noch in der vergangenen Saison für den italienischen Vierligisten Sangiuliano City vor den Toren der lombardischen Landeshauptstadt Mailand tätig war, konnte es nach dem Abpfiff kaum glauben. "Das Tor war ein unglaubliches Gefühl. Ich kann es noch nicht wirklich realisieren", wird der Offensivakteur vom "Kicker" zitiert. Sensoli bestritt gestern Abend erst sein viertes Länderspiel für die Nationalauswahl.
Nationaltrainer Roberto Cevoli ergänzte gegenüber dem TV-Sender "San Marino RTV": "Wir haben heute ein perfektes Spiel gespielt. Die Ergebnisse der letzten Zeit können sich schon sehen lassen." San Marino schoss bei der 1:4-Niederlage gegen Zypern ein Tor, gegen St. Kitts and Nevis aus der Karibik gab es ein 0:0.
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Torschütze erhält kurzzeitig "Gottstatus"
Einer, der es ebenfalls nicht ganz glauben konnte, und offensichtlich von dem historischen Abend kalt erwischt wurde, war der Stadionsprecher.
Zunächst waren über Minuten hinweg die Wörter "San Marino Eins, Liechtenstein Null", zu hören. Es dauerte, bis ein weiterer Satz folgte. "Das ist das Treffen mit dem Schicksal, auf das wir 20 Jahre gewartet haben", rief er.
Das gesamte Stadion - sowie die 34.000 Einwohner fassende Nation - stand in Ekstase - das an Nummer 210 und damit auf dem letzten Rang der Weltrangliste gesetzte San Marino war tatsächlich erstmals Pflichtspielsieger.
Einige Fans nahmen den historischen Abend zum Anlass und veränderten kurzzeitig den Wikipedia-Eintrag zu Nicko Sensoli. Aus seinem Vornamen "Nicko" wurde kurzzeitig "Gott". Und auch über einen künftigen Transfer wollte man am Donnerstagabend bereits Bescheid wissen. Offenbar sollte Sensoli künftig bei Real Madrid spielen. Beides wurde aber bereits korrigiert.
