Mit den bisherigen Turniersiegern Spanien, Frankreich und Portugal ist in der Fußball-Nations League wieder zu rechnen.
Titelverteidiger und Europameister Spanien startet am Donnerstag in Serbien in die vierte Auflage des Bewerbs, der vor allem für die kleineren Nationen mit einer zusätzlichen Chance zur WM-Qualifikation winkt.
Auch die Gruppengegner Deutschland und die Niederlande gehören zum Favoritenkreis. England tritt mit Interimscoach Lee Carsley nur in der Liga B an.
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"La Roja" läuft in Belgrad im ersten Pflichtspiel seit dem Triumph in Berlin vor knapp zwei Monaten ein.
Mit Torhüter Unai Simon und Stürmer Álvaro Morata fehlen zwei Stammkräfte verletzt, mit Arsenal-Keeper David Raya oder dem oft erprobten Mikel Oyarzabal sollte kein Qualitätsabfall bemerkbar sein. Vorne könnten es wieder die Jungstars Lamine Yamal und Nico Williams richten.
Neun Siege in Folge hat Spaniens Auswahl seit einem 3:3 im Testspiel gegen Brasilien Ende März aneinandergereiht. Neben Serbien will auch die Schweiz am Sonntag in Genf versuchen, diese Serie zu durchbrechen. Dänemark vervollständigt die Gruppe. Spaniens Teamchef Luis de la Fuente gab sich pragmatisch: "Wir werden weiter versuchen, in jedem Bewerb so weit wie möglich zu kommen."
WM-Finalisten von 2006 treffen aufeinander
Frankreich und Italien treffen am Freitag im Hit der ersten Runde im Pariser Prinzenpark aufeinander. Es ist auch ein Duell der Enttäuschten. Im Lager der "Azzurri" herrscht nach der mehr als unrund verlaufenen EM mit dem Aus im Achtelfinale eine gewisse Drucksituation um Cheftrainer Luciano Spalletti. Bei den "Bleus" wurde der Halbfinaleinzug in Deutschland nicht unbedingt als Erfolg gewertet.
Für den französischen Teamchef Didier Deschamps bleibt Italien jedenfalls "eine der besten Nationalmannschaften". Bei den Hausherren soll es wieder Kylian Mbappé richten. Der Neo-Stürmer von Real kam laut Deschamps "mit einem Lächeln" im Teamcamp an, nachdem er am vergangenen Wochenende per Doppelpack erstmals für die Madrilenen angeschrieben hatte.
Frankreich und Italien treffen erstmals seit 16 Jahren in einem Pflichtspiel aufeinander. Die letzten drei Freundschaftsspiele gewannen die Franzosen.
Portugal mit Ronaldo, Deutschland mit Umbruch
Bei Portugal bestimmte vor der Heimpartie gegen Kroatien (Donnerstag) wieder die Situation um Cristiano Ronaldo die Medien. Der 39-Jährige erklärte, keinesfalls an einen Rücktritt aus der "Selecao" zu denken. "Es hat mich noch mehr motiviert, weiterzumachen", sagte der 130-fache Teamtorschütze (212 Länderspiele) über seine mauen EM-Auftritte (mehr dazu >>>). Ronaldo winkt weiter die Stammplatzgarantie.
Deutschland bestreitet am Samstag in Düsseldorf den ersten Auftritt gegen Ungarn. "Spiele und Wettbewerbe sind dafür da, sie zu gewinnen", betonte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Das DFB-Team strebt Platz eins an, die Duelle mit Oranje dürften entscheidend sein.
Spannend wird sein, wie Nagelsmann den Umbruch gestaltet. Torhüter Manuel Neuer, Toni Kroos, İlkay Gündoğan und Thomas Müller haben nach der Heim-EM aufgehört. Joshua Kimmich wird das deutsche Team ab sofort als Kapitän anführen.
Ohne Southgate in Liga B
England startet als Vize-Europameister, befindet sich aber nur in Liga B und hat keine Möglichkeit, ins Titelrennen einzugreifen. Finnland, Griechenland und Irland sind die Gegner in den ersten Spielen nach dem Rücktritt von Gareth Southgate. Auf der Suche nach dem Nachfolger hat sich Englands Verband Zeit genommen.
U21-Auswahltrainer Lee Carsley (50) wird in den ersten Partien am Samstag in Dublin und drei Tage später im Londoner Wembley gegen die Finnen an der Seitenlinie stehen. Jude Bellingham fehlt England aufgrund einer Muskelverletzung.
Veränderter Modus, gleicher Preis
Reformiert wurde der Weg ins Final-Four, der nun über Viertelfinal-Partien geht. Geblieben ist die Bedeutung der Nations League im Zusammenhang mit der Qualifikation für das nächste Großturnier, in diesem Fall die WM 2026.
Die vier besten Teams, die es in der WM-Quali 2025 in ihren Gruppen nicht unter die Top zwei schaffen, kämpfen im März 2026 mit den zwölf WM-Quali-Gruppenzweiten um die vier verbleibenden Europa-Startplätze für die Endrunde in Nordamerika.