Wenn das ÖFB-Team am 4. September (20:45 Uhr im LAOLA1-LIVE-Ticker) im Ullevaal Stadion zu Oslo auf die Nationalmannschaft Norwegens trifft, enden 290 Tage ohne Länderspiel der österreichischen Nationalmannschaft.
Der Gegner der rot-weiß-roten Auswahl in der Nations League hat in der Vergangenheit zwar schon bessere Tage erlebt, unterschätzen sollte das Team von Franco Foda die "Löwen" aber nicht. Während sich die letzte Endrunden-Teilnahme der Norweger in diesem Jahr zu 20. Mal jährte, drängen hungrige, junge Spieler mit Qualität in den Kader vor, die in Europa von sich reden machen.
LAOLA1 stellt fünf Schlüsselspieler des Teams von Trainer Lars Lagerbäck näher vor. Martin Ödegaard von Real Madrid hätte in dieser Auflistung natürlich Erwähnung gefunden, muss aber wegen Knieproblemen absagen.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Joshua King
Der 28-Jährige von Premier-League-Absteiger Bournemouth ist der Torjäger vom Dienst im Trikot der Norweger. King erzielte im vergangenen Jahr in neun EM-Qualifikationsspielen fünf Tore, jeweils eines in den beiden Partien gegen Spanien.
In 46 Länderspielen erzielte der in Oslo geborene Stürmer 17 Treffer. Den Rechtsfuß zog es bereits im Jahr 2008 als Sechzehnjährigen nach England in den Nachwuchs von Manchester United, wo er allerdings nur zwei Kurzeinsätze für die Profis absolvierte. Seine Leihen zu Preston North End, Borussia Mönchengladbach und Hull City waren ebenfalls wenig von Erfolg gekrönt.
Erst bei den Blackburn Rovers ging dem Norweger der Knopf auf. Die Rovers nahmen den Angreifer 2012 per Leihe unter Vertrag, im Jänner 2013 wurde ein permanenter Wechsel vollzogen.
Den Durchbruch schaffte King allerdings erst bei Bournemouth. Unter Trainer Eddie Howe erzielte der Norweger 50 Tore in 170 Pflichtspiele.
Seit einigen Jahren ist der dribbelstarke Offensivspieler eine fixe Größe im norwegischen Nationalteam. Einige Premier-League-Teams sollen sich seit dem Abstieg der "Cherries" nach dem schnellen Stürmer erkundigt haben, aktuell sieht es aber so aus als würde King wieder in der Championship auf Torjagd gehen müssen.
Erling Haaland
Unglaublich, aber wahr: Erling Haaland hat erst zwei Länderspiele für die norwegische Nationalmannschaft absolviert und wartet noch auf sein erstes Tor im Trikot der "Löwen". Der mittlerweile 20-Jährige feierte im September 2019 in der EM-Qualifikation gegen Malta sein Debüt, in seiner zweiten Partie gegen Schweden kam er zu einem Kurzeinsatz.
Seitdem wartet der Angreifer von Borussia Dortmund auf einen weiteren Einsatz, Verletzungen machten weitere Einsatzminuten unmöglich.
Erstmals international von sich reden machte Haaland im Mai 2019. Bei der U20-WM erzielte der bullige Angriefer neun Tore bei der 12:0-Demontage gegen die Altersgenossen aus Honduras. Kein Spieler netzte in einer Partie einer U20-Weltmeisteschaft öfter, auch der Goldene Schuh war Haaland nach dieser Leistung sicher.
Was danach kam, ist wohl jedem Fußball-Fan in Österreich bekannt. Haaland erzielte im ersten Halbjahr der Saison 2019/20 16 Bundesligatore in 14 Spielen, unglaubliche acht Treffer in sechs Champions-League-Partien und brachte ganz Europa zum Staunen.
Europas Top-Klubs standen in der Mozartstadt Schlange, letztendlich machte Borussia Dortmund das Rennen um den in Leeds geborenen Angreifer. Bei den Schwarz-Gelben ging es so weiter wie in der Mozartstadt. Aus 18 Spielen stehen 16 Tore zu Buche. Gleich nach seinem Einstand, einem Dreierpack beim 5:3-Sieg in Augsburg, der dabei half einen 1:3-Rückstand in einen Auswärtserfolg zu verwandeln, lagen ihm die Anhänger des BVB zu Fußen.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch das norwegische Nationalteam von den Fähigkeiten Haalands durch Tore profitiert.
Alexander Sörloth
Seit seinem Leih-Engagement bei Trabzonspor ist der 24-jährige Angreifer auf dem Zettel einiger namhafter Klubs, unter anderem RB Leipzig, die einen Ersatz für Patrik Schick suchen.
Sörloth wechselte für die vergangene Saison leihweise von Crystal Palace zu den Türken, für die er beeindruckende 33 Tore in 49 Pflichtspieleinsätzen erzielen konnte. Seine 24 Süper-Lig-Tore brachten Trabzonspor die Vizemeisterschaft und Sörloth die Torjägerkrone ein. Darüber hinaus konnte sich das Team aus der Hafenstadt am schwarzen Meer den türkischen Cup sichern.
Kein Wunder also, dass bei Crystal Palace das eine oder andere Angebot ins Haus flattert, doch die "Eagles" bleiben noch standhaft.
Auch die Nationalmannschaftskarriere des Mannes aus Trondheim nahm wieder Fahrt auf. Sörloth, der sich in den Jahren davor nie etablieren konnte, bildete beim bis dato letzten Spiel der Mannschaft von Lars Lagerbeck eine Doppelspitze mit Joshua King. In den letzten drei Spielen erzielte der 24-Jährige vier seiner sechs Länderspieltore.
Sander Berge
Der 22-jährige defensive Mittelfeldspieler wechselte Ende Jänner um 20 Millionen Euro aus Genk zu Sheffield United in die Premier League, wo er promt einschlug. Berge absolvierte alle Pflichtspiele seit seinem Debüt für die "Blades".
Sein Länderspieldebüt feierte der 1,95 Meter große Mittelfeldspieler bereits mit 19 Jahren in der WM-Qualifikation gegen Nordirland.
Seitdem ist Berge, mit Ausnahme von Verletzungen, nicht mehr aus dem Nationalteam wegzudenken. Das erste Tor gelang Berge allerdings erst im September vergangenen Jahres.
Berge zeichnet sich als intelligenter Spieler aus, der das Spiel gut lesen kann. Darüberhinaus besticht er mit seiner Passfähigkeit.
Kristoffer Ajer
Der Celtic-Verteidiger wird den ÖFB-Angreifern das Leben mehr als schwer machen.
Ajer ist seit seinem Debüt für die norwegische Nationalmannschaft fester Bestandteil der Innenverteidigung, fehlte den "Löwen" nur im Fall von Verletzungen. Ebenso etabliert ist der 22-Jährige bei seinem Verein, Celtic Glasgow, für den Ajer seit 2016 134 Pflichtspiele absolvieren konnte.
Kein Wunder, dass einige Vereine aus der Premier League, darunter Southampton und Liverpool, ein Auge auf den 1,98 Meter großen Abwehrhünen geworfen haben soll.
Ajer brilliert mit seinen Tacklings, durch seine Größe auch im Luftkampf. Das vergleichsweise kleine ÖFB-Team, Michael Grgoritsch als größter Feldspieler ist einen Zentimeter kleiner, sollte es also eher mit flachen Bällen versuchen.