Mit inzwischen 34 Jahren gehört Deni Alar noch längst nicht zum alten Eisen.
Nicht nur in der zweiten Liga, auch im ÖFB-Cup ist er der Torjäger vom Dienst beim DSV Leoben. Mit seinem Doppelpack gegen den SCR Altach sicherte er seinem Verein nicht nur den nach 1995 zweiten Auftritt im Halbfinale des Pokals, sondern setzte sich auch ex-aequo mit Marco Grüll an die Spitze der Torschützenliste des Bewerbs:
Fünf Treffer in drei Einsätzen stehen für den Rückkehrer zu Buche. Dabei sieht sich Alar selbst gar nicht als Star der Mannschaft: „Ich spüre einfach das Vertrauen vom Trainer und von den Mitspielern. Die Mannschaft spielt gut, ich bin halt der, der am Schluss dort steht und die Tore macht.“
Alar fällt das Treffen leichter als der Jubel
Bei seinem späten Siegtor steht Alar wie so oft goldrichtig. Von der Altacher Defensive sträflich alleine gelassen wunderte er sich über den vielen freien Platz:
"Ich war schon überrascht, wie ich den Ball gekriegt hab. Der Ball ist einfach bei mir liegen geblieben und ich habe gesehen, dass ich noch Platz habe. Dann hab ich einfach versucht, ins lange Eck zu schlenzen. Er fliegt einfach unglaublich rein. Und dann hab ich nicht gewusst, wo ich hinlaufen soll," lacht der Torschütze.
Wie bei seinen Treffern hilft ihm die Mannschaft aber auch beim Jubeln, Alar war in Sekunden von seinen feiernden Teamkollegen umgeben.
Cupfight bei schlechten Platzverhältnissen
Dass das Spiel kein technischer Leckerbissen war, das stört den Torjäger nicht: "Das war ein richtiger Cupfight. Der Platz war nicht einfach zu bespielen, aber man hat gesehen, was wir für eine geile Truppe sind. Wir fighten bis zur letzten Sekunde. Und dann verdienen wir uns auch solche Siege."
Damit spricht Deni Alar ein großes Problem dieses Pokal-Abends an: Die Platzverhältnisse. Besonders der Bereich auf der Schattenseite vor der Haupttribüne glich eher einem Acker als einem Fußballplatz.
Das stößt Altach-Kapitän Lukas Jägers sauer auf: "Es war unglaublich schwer auf dem Geläuf, das muss man schon sagen. Es war schon fragwürdig, dass man das Spiel überhaupt spielt, weil der Boden sehr tief ist. Teilweise ist der Platz gefroren und da ist das Verletzungsrisiko sehr hoch."
An der Kritik ist was dran, da pflichtet ihm auch Leoben-Coach René Poms bei: "Vielleicht auch den Platzverhältnissen geschuldet ist der eine oder andere Ball für sie versprungen, der eine bessere Chance hätte werden können."
Trotzdem, die Leistung seiner Schützlinge will sich Poms nicht kleinreden lassen: "In Anbetracht dessen, wie die Bedingungen waren, wie die Platzverhältnisse waren haben wir das sehr ordentlich gemacht. Es war auch ein bisschen Glück dabei, aber trotz alledem sind wir am Ende verdient drüber gekommen." Und, das gibt auch Lukas Jäger zu, am Ende "waren die Bedingungen für beide Mannschaften gleich."
Die Ex-Vereine als Wunschgegner
Der Höhenflug des "Hochofenballetts" im Cup geht zumindest bis ins Halbfinale weiter. Und dann? Wenn es nach Alar geht, ist dort noch nicht Endstation für den DSV Leoben: "Wir wissen, dass wir immer auf 100% spielen müssen, damit wir eine Chance haben. Die Gegner sind, egal wer drinnen bleibt, richtig gut, aber ich traue uns noch Großes zu."
Im Gegensatz zu Trainer René Poms, der sich vor allem ein Heimspiel wünscht, haben Deni Alar und seine Spielerkollegen auch schon Wünsche für die Auslosung: "Wir haben schon geredet, dass wir im Halbfinale Rapid haben und im Finale dann Sturm," sagt der Torjäger im ORF-Interview und lächelt verschmitzt. So unwahrscheinlich das auch scheint, verweist er auf eine alte Weisheit: "Der Cup hat eigene Gesetze, da ist alles möglich".