"Das hat's noch nie gegeben bei mir", strahlt Manfred Fischer ins "ORF"-Mikrofon.
Der 26-jährige Steirer spricht natürlich über seinen Viererpack, den er beim 7:0-Auftaktsieg (Spielbericht>>>) der Wiener Austria im ÖFB-Cup beim FC Wels erzielt hat.
Zuerst mit dem Kopf, einmal mit dem rechten Fuß vom Elfmeterpunkt, dann mit rechts aus dem Spiel heraus und schließlich bei einem Strafraumgestocher auch noch mit dem schwächeren Linken - in der Huber Arena in Wels waren am Samstag-Abend Tore aller Art von Fischer dabei.
"Wir wollten von Anfang an schauen, dass wir früh die Partie in die Hand nehmen - das ist uns Gott sei Dank gelungen. Wir wollten nicht aufhören und noch mehr Tore schießen - am besten zweistellig. Das war unser Ziel: Dass wir nicht zum Toreschießen aufhören wollen. Das haben wir gut umgesetzt", hätte Fischer gerne sogar noch öfter getroffen.
Jukic: "Unwichtig, wer die Tore schießt"
Etwas genügsamer zeigt sich hingegen Aleksandar Jukic, der sich für die restlichen drei FAK-Tore in Wels verantwortlich zeichnete. "Zweistellig hin oder her, wichtig ist, dass wir gewonnen haben und eine Runde weiter sind", so der 21-Jährige.
Neidig ist Jukic seinem um einen Torerfolg reicheren Mitspieler Fischer an diesem Abend jedenfalls nichts: "Es ist unwichtig, wer die Tore schießt. Wichtig ist, dass wir gewinnen. Wir haben gut begonnen, zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen und gehen als verdienter Sieger vom Platz."
Auch Coach Manfred Schmid ist nach dem geglückten Saisonauftakt hochzufrieden: "Es war ein sehr gelungener Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, sind sehr konzentriert ins Spiel gegangen. Wir wissen, wie solche Spiele enden können, wenn man zu locker reingeht. Aber die frühen Tore haben uns natürlich auch geholfen."
Schmid: "Dürfen Leistung nicht überbewerten"
Allerdings warnt der 51-Jährige: "Grundsätzlich darf man die Leistung nicht überbewerten. Es ist, was es ist: Die erste Runde im Cup. Das haben wir souverän gelöst, mit einer sehr guten Leistung, deswegen hat sich die Mannschaft Lob verdient."
Auch Quattropacker Fischer weiß den Kantersieg über den Regionalliga-Mitte-Absteiger richtig einzuordnen: "Wir sind ganz am Anfang. Aber heute war es schon mal ein guter Test, auch gegen Monaco (2:2 im Testspiel, Anm.) haben wir eine gute Leistung abgeliefert", so der offensive Mittelfeldspieler.
"Nächste Woche werden wir sehen, wo wir stehen wenn wir nach Salzburg fahren. Dann werden wir sehen, was los ist", blickt Fischer bereits auf den Bundesliga-Auftakt nächsten Freitag gegen Serienmeister Red Bull Salzburg voraus.
Fischer: "Die Meisterschaft kann kommen"
Die Aufgabe zum Bundesliga-Auftakt wird für die "Veilchen" von Haus aus eine schwierige. Dazu kommt, dass die Favoritner aufgrund ihrer Lizenzprobleme mit drei Punkten minus in die Spielzeit starten und in den ersten Wochen der Saison nur mit Mühe aus dem Tabellenkeller entkommen werden.
Dennoch ist die Aufbruchsstimmung im violetten Lager nach einer überraschend erfolgreichen Vorsaison und einigen spannenden Verstärkungen so groß wie lange nicht. Zusätzlich dürfen sich die Wiener auf die bereits feststehende erste Europacup-Gruppenphasen-Teilnahme seit fünf Jahren freuen.
Auch Fischer zeigt sich von der violetten Euphoriewelle ergriffen: "Die Meisterschaft kann kommen, aber nächste Woche wird das definitiv ein anderes Spiel sein."