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Austria vs. Red Bull: "Ein Abend für die Geschichtsbücher"

Red Bull ist im Salzburger Cup-Derby der sportliche Sieger, die Austria brilliert neben dem Platz. Ein Spieler wünscht sich mehr solcher Duelle.

Austria vs. Red Bull:

Die untergehende Sonne tauchte den Untersberg am Dienstagabend in ein ganz besonderes Licht. Passend zur ganz besonderen Stimmung im Stadion in Grödig.

SV Austria Salzburg gegen Red Bull Salzburg – Das emotional aufgeladene Duell der Erzrivalen in der 2. Runde des ÖFB-Cups zog die knapp über 4.000 Fans in ihren Bann.

Vorfreude, Anspannung, Leidenschaft und Ekstase waren förmlich greifbar. Da braute sich was zusammen – explodierte aber nur in Form von Böllern und Feuerwerkskörpern. Andere Zwischenfälle blieben aus.

"Es war ein Fußballfest", sagte Austria-Trainer Christian Schaider trotz der 0:4-Niederlage seiner Mannschaft im Gespräch mit LAOLA1.

"Wir wollten uns als Verein als guter Gastgeber präsentieren, der unglaublich Stimmung machen kann. Das haben wir geschafft. Wir haben einzigartige Fans in Europa. Es war von unserer Seite aus ein super Abend."

Für Austria-Torhüter Manuel Kalman hat die Stimmung im Grödiger Stadion die Erwartungen sogar übertroffen. "Wir hatten schon vor dem Spiel gewonnen, wenn man sich den Support anschaut. Das ist schon heftig. Als Spieler hat man da Gänsehaut, das erlebt man nicht oft."

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Und sogar aus dem Red-Bull-Lager gab es Zuspruch für die Atmosphäre im Stadion.

"Es war eine schöne Stimmung. Aber es war ja auch ein Derby – war cool", merkte Salzburg-Kapitän Amar Dedic im ORF an. Und das, obwohl nicht alle Gesänge der Austria-Anhänger in Richtung der "Bullen" jugendfrei waren.

Austria Salzburg: Not for sale

Das violette Lager ließ kaum eine Gelegenheit aus, seine Abneigung gegenüber dem Kommerz im Fußball kundzutun.

So lief etwa Goalie Kalman mit einem Sondertrikot auf. Statt eines Sponsors prangte auf seiner Brust der Slogan: Not for sale - Nicht zu verkaufen. "Die Austria ist 'not for sale' und das wird sie auch immer bleiben", stellte er auf LAOLA1-Nachfrage klar.

Trainer Schaider gab sich da weitaus diplomatischer. "Ich glaube, jeder Verein hat eine Berechtigung. Wir haben eine andere Identifikation und Identität und genauso RB."

Red Bull Salzburg: So wie man sich das vorstellt

Während sich die Austria-Fans schon Stunden vor Spielbeginn vor dem Stadion in Grödig versammelten und ihre Mannschaft mit einem Spalier in Empfang nahmen, verlief die eigentlich nur kurze Anreise der "Bullen" nicht ganz problemlos. Ein Auto versperrte die Zufahrt des Mannschaftsbusses von Red Bull Salzburg zum Stadion.

Die Partie am Untersberg musste um 30 Minuten verschoben werden. Der Bundesliga-Serienmeister ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen.

In der 8. Minute gingen die beinahe in Bestbesetzung angetretenen Salzburger durch Kapitän Amar Dedic in Führung. Dass es bis zum Pausenpfiff dabei blieb, lag einerseits am couragierten und disziplinierten Auftritt der Austria, andererseits am rot-weißen Chancenwucher.

Auch die zweite Halbzeit begann verspätet, nachdem die Austria-Anhänger ein Arsenal an Feuerwerkskörpern zündeten.

Gezündet hätte beinahe auch Yannic Fötschl, der in der 58. Minute vor Alexander Schlager auftauchte, den Ball aber nicht am Nationalteam-Goalie vorbeibrachte.

Duell um Salzburg: Die Bilder von Austria gegen Red Bull


Das 2:0 durch den kurz davor für Luca Sucic ins Spiel gekommenen Amankwah Forson (64.) war dann der endgültige "Dosenöffner" für die Gäste. Forson legte auch noch das 3:0 drauf (74.). Strahinja Pavlovic (83.) setzte den sportlichen Schlusspunkt.

Während die rund 400 Red-Bull-Anhänger ihre Mannschaft mit einem "Derbysieger"-Plakat feierten, standen die Austria-Spieler auch Minuten nach Spielende noch vor ihren Fans, die nicht müde wurden zu singen und zu skandieren.  

"Wir haben gewusst, dass das heute emotional ein Stück weit eine Herausforderung wird. Wir haben gewusst, dass der Anhang nicht unbedingt auf unserer Seite ist. Aber die Jungs haben relativ schnell den Fokus gefunden und den Rhythmus vorgegeben. Mit der Intensität war es dann eine Frage der Zeit, bis wir ins Toreschießen kommen", analysierte Struber im ORF zufrieden. "Meine Jungs haben das richtig gut hingekriegt. Es war ein professioneller Auftritt, so wie man sich das vorstellt. Ich bin happy mit der Performance und natürlich auch, dass wir weiter sind."

Der Wunsch nach mehr Duellen zwischen Austria und Red Bull

Strubers Gegenüber Christian Schaider sprach von einem "humanen“ Ergebnis für den Regionalligisten. "Wir haben gerade in der ersten Halbzeit schon gut gespielt. Die Mannschaft hat den Matchplan gut umgesetzt. Wir hätten uns ein bisschen mehr trauen sollen, Fußball zu spielen. Das Pressing von RB ist halt überragend. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf die Mannschaft."

Und so gab es am Ende des Tages zwei Sieger. Einen auf und einen neben dem Platz.

"Ich glaube, der Abend wird in die Geschichtsbücher eingehen", sagt Austria-Goalie Kalman. "So ein Duell hat es noch nie gegeben. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr davon stattfinden werden."

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