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Ebreichsdorf will auch die Bullen bändigen

"Bullen" müssen sich im ÖFB-Cup gegen den Bundesliga-Schreck in Acht nehmen:

Ebreichsdorf will auch die Bullen bändigen Foto: © GEPA

Serien-Meister Red Bull Salzburg gegen den Cup-Schreck!

Bereits zum dritten Mal in fünf Jahren steht der ASK Ebreichsdorf im Achtelfinale des ÖFB-Cups. Die bisherige Abschussliste des südlich von Wien gelegen Regionalligisten liest sich mit den Bundesligisten Altach, WAC und Admira recht ordentlich. Zudem brachten die Niederösterreicher aus der 11.000 Einwohner zählenden Stadtgemeinde Sturm Graz und zwei Mal die Wiener Austria an den Rande des Ausscheidens.

Gelingt ausgerechnet gegen den Liga-Krösus, Cup-Sieger und Campions-League Teilnehmer Salzburg am Mittwoch (18 Uhr im LIVE-Ticker) das große Wunder?

LAOLA1 nimmt die bisherigen Cup-Leistungen der Ebreichsdorfer unter die Lupe und stellt den gefürchtetsten Drittligisten vor.

Erfolgreiches Cup-Debüt

ASK-Goalie Prögelhof machte Sturm das Leben schwer
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Unter dem ehemaligen Rapid-Trainer Goran Djuricin gelang den Ebreichsdorfern bereits bei ihrem Debüt im ÖFB-Cup 2015/16 beinahe der große Wurf.

Ein Rückblick: In den ersten beiden Runden jubelte der ASK gegen Red Star (4:0) und Wr. Neustadt (3:1) über zwei solide Siege. Damit wartete im Achtelfinale mit Sturm Graz das erste ganz große Kaliber auf die Kicker aus dem niederösterreichischen Bezirk Baden.

Trotz der klaren Ausgangslage und einem zweimaligen Rückstand erstarrte der Underdog nicht in Ehrfurcht. Ein Tor sowie ein Assist eines gewissen Christoph Monschein machte den Steirern das Leben schwer. Josip Tadic wendete die Überraschung mit einem Last-Minute-Tor ab und ließ die "Blackies" über einen knappen 3:2-Auswärtssieg jubeln.

"Am Ende hatten wir Glück", bilanzierte der heutige ÖFB-Teamchef Franco Foda auf Seiten der Grazer.

Fast-Sensation gegen Austria Wien

Pomer erzielt in der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich
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Im Folgejahr mauserte sich der ASK erstmals als "Riesentöter" ins Cup-Achtelfinale. Mit dem Wolfsberger AC (1:0) und Altach (3:0) mussten sich zwei Bundesligisten im Sportzentrum Ebreichsdorf geschlagen geben. Der Lohn für die Djuricin-Elf war das Spiel des Jahres gegen die Wiener Austria, die mehr schlecht als recht den Viertelfinal-Aufstieg in der Verlängerung fixierte.

Trotz 0:3-Rückstands ließen die Niederösterreicher den ÖFB-Cup-Slogan "Glaube. Wille. Mut." Taten folgen und erkämpften sich in der Schlussviertelstunde mit zehn Mann ein 3:3-Remis. Die Luft war nach diesem Kraftakt allerdings raus, die "Veilchen" siegten mit 5:4 nach Verlängerung und verhinderten die ASK-Sensation.

"Den Underdog-Sieg konnten wir gerade noch verhindern", pustete der damilge Veilchen-Verteidiger Lukas Rotpuller nach Spielende durch.

Pech im Elfmeterschießen

120 Minuten hält die Null bei Ebreichsdorf
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Das Ebreichsdorf nach zwei ansehnlichen Cup-Jahren keine "gmahde Wiesn" ist, musste die Austria auch in der Saison 2017/18 in der ersten Runde feststellen. Ein Holzhauser-Platzverweis kurz vor der Halbzeit und torlose 120 Minuten später ging es ins Elfmeterschießen, wo der Favorit glücklich mit 4:3 die Oberhand behielt.

Ein Mix aus Enttäuschung und Stolz blieb im Bezirk Baden zurück. "Ich hätte so einen Spielverlauf natürlich vorher genommen. Jetzt ist man doch ein bisserl enttäuscht. Die Mannschaft hat super gefightet und ein tolles Spiel abgeliefert", gestand Djuricin-Nachfolger Ristic. Der ehemalige FAK-Coach Thorsen Fink sprach von einem "glücklichen Weiterkommen" seiner Austria.

"Das war sicher das bisherige Highlight meiner Karriere, wenn man vor so einer Kulisse spielen darf und gegen die Austria 120 Minuten kein Tor bekommt", sagte ASK-Keeper Florian Pröglhof nach der bitteren Elfmeter-Pleite.

Zwei Spielzeiten später hütet Pröglhof immer noch den Ebreichsdorfer Kasten und wird gegen Salzburg einen weiteren Meilenstein in seiner Laufbahn erreichen.

Ebreichsdorf will Cup-Geschichte schreiben

Volkan Düzgün trifft zum 2:0 gegen die Admira
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Nach dem Erstrunden-Aus in der Saison 2018/19 gegen Vorwärts Steyr (1:2) schaut die heurige Saison im Pokalbewerb rosiger aus. Im Nachsitzen nahm die Ristic-Elf die erste Hürde SV Lafnitz mit 2:1, der entscheidende Treffer fiel erst in der 115. Spielminute.

Mit der Admira kam in Runde zwei ein Klub aus der höchsten Etage nach Ebreichsdorf. Die Südstädter erlitten das gleiche Schicksal wie Lafnitz und mussten nach einer 1:2-Pleite die Segel streichen, wodurch die Ebreichsdorf-Bilanz gegen Bundesligisten mit vier Siegen zu drei Niederlagen positiv aufleuchtet.

Am Mittwoch wartet mit RB Salzburg eine andere Hausnummer, die einem erstmaligen Einzug ins ÖFB-Cup-Viertelfinale im Weg steht.

Meister ohne Aufstiegsambitionen

Nach 30 Spieltagen der Regionalliga Ost jubelte der ASK Ebreichsdorf in der vergangenen Saison über den Meistertitel, der zum Aufstieg in die HPYBET 2. Liga berechtigt hätte. Die Niederösterreicher hegten jedoch keinerlei Aufstiegs-Ambitionen, weswegen kein Lizenzantrag gestellt wurde. 

In der laufenden Spielzeit befindet sich der Cup-Schreck nach 13 Runden auf dem dritten Rang, der Abstand zu Leader FC Marchfeld Donauauen beträgt acht Punkte. Ob die Ebreichsdorfer ihren Meistertitel verteidigen können, bleibt somit abzuwarten.

Der Liga-Alltag ist für den Regionalligisten aber momentan Nebensache, der Fokus liegt ganz klar auf dem Spiel des Jahres gegen Haaland und Co.!

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