Lange Zeit hat der ASV Siegendorf dem LASK das Leben in der ersten Runde des ÖFB-Cups so richtig schwer gemacht.
Mit einer aufopferungsvollen Defensivschlacht konnte der Viertligist das Spiel lange offen halten, hinten raus musste man sich dem Bundesliga-Grunddurchgangssieger der vergangenen Saison aber doch mit 0:3 geschlagen geben (Spielbericht >>>).
Die Linzer hatten im starken Regen von Wiener Neustadt richtig zu kämpfen mit der defensiven Ausrichtung der Burgenländer. Bis zum ersten Treffer der Partie ging fast eine Stunde vorüber, im Anschluss war den Linzern der Sieg aber eigentlich nicht mehr zu nehmen.
"Jeder Einzelne kann heute extrem stolz sein. Jeder hat sich 100 Prozent reingehaut. Es war ein richtig geiler Cup-Fight mit dem Wetter und dem Stadion. Jeder hat was gelernt, wir sind ja eher eine junge Truppe", zeigt sich Siegendorf-Spieler und Ex-Rapidler Andreas Dober nach der Partie gegenüber dem ORF sehr stolz über die Leistung seiner Mannschaft.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Dober: "LASK jubelt, als hätten sie den Cup gewonnen"
"Wir wollten dem LASK das Leben so schwer wie möglich machen, ich glaube, das ist uns gelungen. Ich bin bei ihrer Kabine vorbeigegangen, sie haben gejubelt, als hätten sie den Cup gewonnen. Das zeigt schon, dass wir stolz auf unsere Leistung sein können", versucht Dober die Leistung seiner Mannschaft einzuordnen.
Illusionen, dass man die Linzer an den Rand einer Niederlage getrieben habe, macht sich der Abwehrspieler jedoch nicht vor. "Dass sie verdient gewonnen haben, steht aber außer Frage. Sie haben eine starke Truppe. Wir wollten das Spiel so lange wie möglich offenhalten. Ich bin richtig stolz auf diese Mannschaft."
Seit seiner Zeit in der Bundesliga, wo Dober zumeist als Rechtsverteidiger zum Einsatz kam, hat sich die Rolle des 34-Jährigen ein wenig geändert. Mittlerweile gibt Dober im Zentrum der Defensive den Abwehrchef. "Wenn ich am Platz bin, bin ich ein anderer Mensch als privat. Am Platz gebe ich immer 100 Prozent. Ich versuche immer, meine ganze Routine der Mannschaft zu übermitteln."
Seit etwas mehr als einem Jahr ist der 34-Jährige mittlerweile für Siegendorf im Einsatz. Gemeinsam mit dem dreifachen ÖFB-Teamspieler finden sich bei den Burgeländern mit Philipp Prosenik, Christopher Drazan (verletzt gegen den LASK) oder auch Trainer Josef Kühbauer, Bruder von Rapid-Coach Didi, einige bekannte Namen wieder.
Gruber-Blitztor beim LASK-Debüt
Nach einer eher schleppenden Vorbereitung mit einer Reihe von Test-Pleiten konnte sich der LASK nun mit einem letztlich doch recht souveränen Sieg in der ersten Cup-Runde zurückmelden.
Als Dosenöffner agierte dabei ausgerechnet ein Spieler, der nicht nur erst seit vier Tagen beim Verein ist, sondern auch gerade mal eine Minute am Platz stand, ehe er sein erstes Tor für den LASK verbuchen konnte: Andreas Gruber.
"Natürlich bin ich überglücklich, dass ich wieder treffen habe können. Großes Lob an die Mannschaft. Wir haben gezeigt, dass wir die Bundesliga-Mannschaft waren. Wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen", so ein glücklicher Andreas Gruber nach seinem Debüt-Treffer.
Thalhammer: "Geduld war der Schlüssel"
Auch LASK-Cheftrainer Dominik Thalhammer weiß, was er an seiner Neuverpflichtung hat. "Ich freue mich besonders für Andreas Gruber, der gleich beim Debüt einen Treffer erzielen konnte. Er hat heute bewiesen, dass er eine sehr gute Verstärkung für uns ist"
Der Coach lobt nach dem gewittrigen Cup-Fight vor allem die Einstellung seiner Mannschaft. "Der Schlüssel lag heute in unserer Geduld. Wir sind das ganze Spiel über ruhig und konzentriert geblieben, haben die Spannung nicht verloren. In der zweiten Halbzeit ist es uns schließlich gelungen, den Bann zu brechen und die Führung zu erzielen."
"Nach einer längeren Durststrecke ist uns im heutigen Spiel endlich der Knoten geplatzt. Dieser Sieg gibt uns viel Kraft und stimmt uns positiv für die nächsten Runden", so Thalhammer, der auch die mangelhaften Testspiel-Ergebnisse in den letzten Wochen anspricht.