Die Wiener Austria ist am Sonntag mit einem letztlich doch recht souveränen 5:0-Sieg über Landesligisten SC Retz in die zweite Runde des ÖFB-Cups eingezogen (Spielbericht >>>).
Deutlich wurde das Ergebnis allerdings erst in den letzten Minuten der Partie, davor, aber vor allem in der ersten Halbzeit, konnten die Weinviertler mit den Veilchen jedoch sehr gut mithalten.
"Klar ist Retz eine Landesliga-Mannschaft, aber man muss auch dazu sagen, eine richtig gute Landesliga-Mannschaft", zollt Austria-Cheftrainer Peter Stöger dem Gegner Respekt. "Dass wir das Spiel gewinnen müssen, steht aber außer Frage", so der FAK-Coach.
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Stöger würde Partie "nicht überbewerten"
In der ersten Halbzeit tat sich die Austria lange schwer, erst kurz vor der Pause konnte Maximilian Sax den Tor-Bann brechen.
"Wir haben in der ersten Hälfte ein paar Möglichkeiten gehabt, aber der Torhüter hat gut gehalten. Wir haben ein bisschen zu wenig Tiefgang gehabt, zu wenige Situationen, wie beim dritten Tor, wo der Strafraum besetzt ist", sucht Stöger Gründe für das Abschneiden in Hälfte eins.
Gegen Ende der Partie sind die Veilchen dem Gegner dann aber davongezogen. "Das hat natürlich mit der Müdigkeit des Gegners, aber auch mit dem Willen das fertig zu spielen, zu tun", so der 54-jährige Wiener.
Grundsätzlich sieht Stöger Raum für Verbesserung, ist mit dem Auftreten seines Teams am Sonntag aber dennoch zufrieden. "Es waren schon ein paar gute Dinge dabei, die wir gesehen haben. Ich würde das jetzt nicht überbewerten, aber als Trainer ist es echt okay zu sehen, dass einiges aufgenommen wird. Wir haben aber einen langen Weg vor uns, das ist auch klar."
Stöger: "Sind als FAK gefordert, zu dominieren"
Mit Retz habe man laut dem FAK-Cheftrainer einen guten Test-Gegner für die kommende Bundesliga-Saison vorgefunden. "Als Austria bist du in den meisten Fällen gefordert, selbst Aktionen zu setzen und das Spiel zu dominieren. Mehr als die Hälfte der Spiele in der Meisterschaft werden so sein und da brauchen wir Lösungen und die haben wir heute zumindest gesehen."
Vor allem Spieler in der zweiten Offensivreihe, wie Manprit Sarkaria, Patrick Wimmer oder Benedikt Pichler würden gegen solche Gegner zu Schlüsselfiguren werden. "Das sind Spieler, die sich die Räume suchen sollen, wo sie sich wohl fühlen. Die müssen das selbst erkennen, wenn man auf der einen Seite nicht durchkommt, auf der anderen aber andere Möglichkeiten bekommt. Die Freiheiten bekommen sie bei uns im Spiel", so Stöger.
Ergebnis für SC Retz "zu hoch"
Auf Seiten des SC Retz zeigt man sich über die gebotene Leistung durchaus zufrieden. Auch wenn man offensiv nicht allzu viel zeigen konnte, so findet man den tatsächlichen Endstand doch etwas übertrieben. "Das Ergebnis ist für mich etwas zu hoch", so Retz-Cheftrainer Rene Hieblinger.
"Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit teuer verkauft. Die Tore sind recht ungünstig gefallen", spricht Hieblinger das späte erste Tor in Hälfte eins und den frühen zweiten Treffer im zweiten Durchgang an.
Die Ambitionen vor der Partie waren auf alle Fälle hoch, der ganz große Wurf blieb Retz jedoch verwehrt. "Ich will als Trainer jedes Spiel gewinnen - Austria, Real Madrid, wer auch immer. Ich will, dass wir immer alles geben, egal, wie der Gegner heißt", so der Coach der Weinviertler.