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Säumel warnt vor Austria: "Gleich ein echter Brocken"

Im Viertelfinale des ÖFB Cups wittert Stephan Helm gegen Sturm eine "Riesenchance". Der LASK ist mit einem neuen Kapitän gegen Salzburg gefordert.

Säumel warnt vor Austria: Foto: © GEPA

Das Wochenende im ÖFB-Cup-Viertelfinale bringt zwei echte Schlager.

Am Samstag stehen sich Bundesliga-Tabellenführer Sturm Graz und sein erster Verfolger Austria Wien gegenüber, am Sonntag (beide 18:15 Uhr/live ORF 1 und im LIVE-Ticker >>>) matchen sich der LASK und Red Bull Salzburg.

Titelverteidiger Sturm kann das Selbstvertrauen aus dem Leipzig-Sieg zum Champions-League-Ausklang gut gebrauchen. "Auf uns kommt gleich ein echter Brocken zu", sagte Trainer Jürgen Säumel.

Eine Woche nach dem ernüchternden 0:5 bei Atalanta Bergamo schöpfte Sturm am Mittwoch mit dem 1:0 gegen Leipzig wieder neuen Mut – gerade rechtzeitig vor der "echten Aufgabe" (Säumel) auf nationaler Ebene.

Sturm will "unbedingt gewinnen"

"Es geht in beide Richtungen sehr schnell", betonte der Coach, der die Partie "unbedingt gewinnen" will und im Gegensatz zu CL erstmals auf Stürmer-Neuzugang Fally Mayulu zurückgreifen kann. "Das Spiel am Samstag ist sehr wichtig für uns", ließ er keinen Zweifel aufkommen. "Das kann der Startschuss für eine erfolgreiche Frühjahrssaison sein."

In Graz kommt es zu einer Neuauflage des Vorjahrsviertelfinales, damals setzten sich die Blackys auf dem Weg zu ihrem siebenten Cuptitel zu Hause mit 2:0 durch. Es war eine andere Saison, gerade im Hinblick auf die Wiener, die aktuell eines der stabilsten Teams der Liga stellen und im Herbst am Verteilerkreis ein 2:2 holten – allerdings fast eine Hälfte lang in doppelter Überzahl.

Gewissermaßen sind sie nun in jener Rolle, in der einst Sturm war, wenn es darum ging, Salzburg ein Bein zu stellen.

Helm: "Liegt eine Riesenchance drin"

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

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"Es bleibt nur die Underdog-Rolle übrig", meinte Austria-Coach Stephan Helm allem Selbstbewusstsein zum Trotz. Er fühle sich aber "gut gerüstet", das Team brenne auf die Partie. "Wir glauben, dass wir einige Schritte weiter sind. Wir sind einen Ticken flexibler und einen Ticken unberechenbarer", sagte der Burgenländer.

Dass man im Gegensatz zu Sturm 2025 noch keine Pflichtspiele in den Beinen hat, spiele "keine Rolle". Der Cup lockt auch den finanziell klammen Klub mit dem schnellen Europacup-Ticket. "Der Stellenwert des Spiels ist riesig, und es liegt eine Riesenchance drin. Es gibt sehr viel zu gewinnen dabei", meinte Helm.

Etwas anders sind die Vorzeichen in Linz, wo sich zwei im Herbst enttäuschende Teams gegenüberstehen. Das Motto lautet Wiedergutmachung, beide Mannschaften wollen ihr neues Gesicht zeigen.

Die ersten Möglichkeiten dafür ließ Salzburg in der Königsklasse gegen die Madrider Großklubs ungenutzt, das 1:5 bei Real fiel ebenso deutlich aus wie das 1:4 gegen Atletico.

Letsch: "Müssen mehr Bereitschaft zeigen"

"Wir müssen mehr Bereitschaft zeigen in beide Richtungen (offensiv und defensiv, Anm.), sonst werden wir auch in der Liga und im Pokal nicht erfolgreich sein", warnte Trainer Thomas Letsch, der als Nachfolger von Pep Lijnders vor der ersten nationalen Bewährungsprobe steht. Ein Sieg wird in Salzburg angesichts der Mammutaufgabe im Frühjahr – in der Liga fehlen zehn Punkte auf Sturm – sehnlichst erwartet.

Immerhin kann der einstige Austria-Coach im Vergleich zur CL auf weitere Spieler zurückgreifen. Die Neuzugänge Karim Onisiwo und Maximiliano Caufriez oder Abwehr-Youngster Joane Gadou sind in den heimischen Bewerben spielberechtigt.

Klären musste Letsch auch die Einserfrage. Janis Blaswich und Alexander Schlager haben je eine CL-Partie bestritten und sich dabei teils haarsträubende Fehler geleistet. "Die Favoritenrolle nehmen wir gerne an. Pflichtsieg ist ein großes Wort. Aber wenn man den Cup gewinnen will, dann muss man das Viertelfinale überstehen", sagte Letsch.

Lask vor "riesiger Herausforderung" – mit neuem Kapitän

LASK-Coach Markus Schopp blickte einer "riesigen Herausforderung" entgegen. Auch ihm gelang es seit der Amtsübernahme im September nicht, die Linzer in eine stabile Erfolgsspur zu führen. In der Liga fehlen dem Siebenten drei Zähler auf die Meistergruppe. Fünf Pflichtspiele in Folge hat man nicht gewonnen, dabei nur ein Remis geholt.

Der bisher letzte Sieg datiert von Ende November und gelang just beim Auswärts-2:1 in Salzburg. Schopp zeigte sich überzeugt, dass die vergangenen Wochen "in einem superspannenden Prozess" sein Team weitergebracht haben. "Die Voraussetzungen sind sicher besser als so manchmal im Herbst."

Für neuen Wind soll auch ein neuer Kapitän sorgen. Robert Zulj ist die Schleife los, ihn beerbt Innenverteidiger Philipp Ziereis – seit 2022 tragende Säule in der Innenverteidigung. "Jeder hatte die Möglichkeit, sich zu positionieren. Es ist wichtig, wer wirklich die Verantwortung übernehmen will. Es ist keine Entscheidung gegen irgendwen", sagte Schopp.

Er will Zulj offenbar auch nicht überfordern. "Robert hat in den letzten Wochen und Monaten sehr viel getragen." Überhaupt keine Rolle mehr spielen wird Maksym Talovierov. Der ukrainische Defensivmann wechselte um kolportierte 2 Mio. Euro als viertteuerster Verkauf der LASK-Geschichte zum englischen Zweitligisten Plymouth Argyle.


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