Auf Zlatko Junuzovic wartet heute Abend im Cup-Halbfinale (18 Uhr im LIVE im LAOLA1-Ticker) eine extrem emotionale Aufgabe.
Der 31-Jährige trifft mit RB Salzburg erstmals auf den GAK - jenen Klub, bei dem der Mittelfeldmann einst groß wurde.
Als wäre dies nicht bereits Grund genug für den einen oder anderen Gänsehaut-Moment, sind beim Regionalligisten auch noch drei seiner engsten Freund tätig:
Ralph Spirk agiert als Co-Trainer, Marco Perchtold und Dieter Elsneg stehen aktiv am Feld – wobei Letzterer nach einer Kreuzband-OP das "Duell der Freunde" verpassen wird.
"Ralph Spirk ist einer meiner besten Freunde"
Die Vorfreude auf die Rückkehr nach Graz ist bei "Juno" jedenfalls riesig.
"Wir haben schon bei der Auslosung hin und her geschrieben", berichtet Junuzovic bei LAOLA1 über den regen Ausstauch in ihrer WhatsApp-Gruppe.
"Ralph Spirk ist einer meiner besten Freunde. Wir sind fast täglich in Kontakt. Wir werden uns auch vor dem Match noch einmal austauschen. Es ist jedenfalls etwas Spezielles. Der GAK ist der Verein, wo ich Profi geworden bin, wo ich viel erlebt habe. Ich bin mit 12 Jahren zum Klub gekommen und bin dann meinen Weg gegangen. Der Verein hat mir das geebnet", führt "Zladdi" weiter aus.
Aufstieg und Abschied
Nachdem der Ex-ÖFB-Teamspieler bei den "Rotjacken" von der Jugend bis zur U19 alle Nachwuchsteams durchlief, feierte er am 11. Mai 2005 unter Trainer Walter Schachner beim 1:1 im Derby gegen Sturm Graz sein Bundesliga-Debüt – und das im Alter von 17 Jahren.
"Sie haben eine Truppe aufgebaut, mit der sie in der Regionalliga klar Erster sind und jetzt im Cup-Halbfinale stehen. Das ist für den Klub, mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht so selbstverständlich. Ich finde den Weg, den der GAK jetzt geht, jedenfalls hervorragend. Ich hoffe, es geht für sie weiter bergauf.“
Zwei Jahre später trennten sich die Wege, auch oder hautsächlich deswegen, da der Verein damals im Chaos versank.
"Ich habe miterlebt, wie extrem negativ Vieles sein kann, da es in finanzieller Hinsicht zu schweren Problemen kam und uns zudem noch Punkte abgezogen wurden. Dadurch entstand Unruhe im Verein", erinnert sich der ehemalige Bremen-Legionär an seine ersten Jahre als Profi zurück.
Lob für die Entwicklung des GAK
Mittlerweile wurde der Klub neu gegründet und ist auf einem guten Weg.
"Ich habe diese sehr positive Entwicklung natürlich mitverfolgt. Sie haben eine Truppe aufgebaut, mit der sie in der Regionalliga klar Erster sind und jetzt im Cup-Halbfinale stehen. Das ist für den Klub, mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht so selbstverständlich. Ich finde den Weg, den der GAK jetzt geht, jedenfalls hervorragend. Ich hoffe, es geht für sie weiter bergauf."
Doch bei aller Sentimentalität, Verbundenheit und Freundschaft wird Junuzovic im Aufeinandertreffen keine Geschenke verteilen. "Ich freue mich für und auf den GAK. Aber wir als Salzburg wollen natürlich Titel gewinnen. Das steht auch bei mir an erster Stelle."
Nur der Aufstieg zählt
Daher wird der Gegner keinesfalls unterschätzt: "Wir dürfen nicht einen Meter weniger machen und müssen fokussiert sein. Die Qualität sollten wir haben, aber die müssen wir auf das Spielfeld bringen."
Welche Gefühle schlussendlich aufkommen werden, wenn er den Rasen der Merkur Arena betreten wird, kann Junuzovic noch nicht formulieren.
Nur soviel: "Ich werde den Moment und die Emotionen genießen, wenn ich in dem Stadion vor den Fans, wo alles für mich begann, auflaufen werde."
GAK-Kapitän und "Buddy" Perchtold hofft jedenfalls, dass die GAK-Fans dem Ex-Schützling den nötigen Respekt entgegen bringen.
Was der 30-jährige GAK-Kapitän sonst noch vor dem Duell gegen den Meister denkt, könnt ihr hier nachlesen: