Es war kein Feuerwerk, welches der LASK am Freitag auf dem Platz in Röthis zündete.
Am Ende setzte sich der Bundesligist dennoch souverän mit 6:0 durch, eine deutliche Steigerung in der zweiten Hälfte sorgte doch noch für das eindeutige Ergebnis (zum Spielbericht >>>).
Dabei benötigten die Linzer trotz eines 90-minütigen "Powerplays" relativ lange, ehe sie ihre spielerische Überlegenheit auch auf der Anzeigetafel in eine deutliche Angelegenheit ummünzen konnten. Der Gegner stand wie erwartet tief und wehrte sich tapfer, doch eine Rote Karte in der 21. Minute erschwerte die Aufgabe.
Sageder: "Wir sind mitten in einem Prozess"
Der Platzverweis gegen Röthis-Kapitän Felix Schöch war schließlich der Dosenöffner. Dass der LASK nach dem Führungstreffer nicht sofort den Sack zumachte, ist für Cheftrainer Thomas Sageder auch auf den bestehenden Prozess, in dem sich seine Mannschaft derzeit befindet, zurückzuführen:
"Wir haben unsere Pflicht erfüllt und einen ungefährdeten Sieg eingefahren. Wir sind derzeit mitten in einem Prozess, sowohl im körperlichen als auch im technisch-taktischen Bereich – das hat man natürlich auch heute phasenweise gesehen", so der neue Mann an der Seitenlinie.
Über weite Strecken ist er mit der Leistung aber zufrieden, vor allem die Qualitäten in der Offensive stimmen den Trainer zuversichtlich. Der Fokus wird nun voll auf die bevorstehenden Aufgaben in der Bundesliga gelegt:
"Nichtsdestotrotz war es ein guter Start in die neue Saison. Jetzt steht uns bis zum Auftakt-Kracher gegen Rapid noch eine Trainingswoche bevor – wir sind heiß auf nächsten Freitag."
Kone mit perfektem Einstand
In Halbzeit zwei legte der LASK schließlich einen Gang zu und nutzte die schwindenden Kräfte des Gegners ein ums andere Mal gekonnt aus. Besonders erfreulich verlief der Saisonauftakt für Neuzugang Moussa Kone, der mit einem Doppelschlag in der 52. und 57. Minute die Vorentscheidung besorgte.
Fünf Treffer waren dem 26-jährigen Senegalesen in der Vorsaison für den französischen Zweitligisten Nimes Olympique geglückt, nun hält er schon nach seinem ersten Pflichtspiel im LASK-Dress bei zwei Saisontoren.
Dass sich sowohl Marin Ljubicic als auch der eingewechselte Ibrahim Mustapha ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnten, unterstreicht Sageders Optimismus bezüglich der Offensivqualitäten seines Teams.
Neue Spielphilosophie noch nicht erkennbar
Eine Einschätzung, wie viel "Sageder-Fußball" schon in der Mannschaft steckt, lässt das Cupspiel gegen den Regionalligisten jedoch nicht wirklich zu. Dem stimmt auch Neo-Kapitän Robert Zulj zu, der auf die Frage, inwiefern die Mannschaft die Philosophie des neuen Trainers bereits implementiert habe, entgegnet:
"Es ist glaube ich schwer, gegen einen Regionalligisten groß über die Spielidee zu reden. Wir hatten sehr viele Aktionen nach vorne, nur auf ein Tor gespielt und geschaut, dass wir die Tore machen. Das ist uns gelungen."
Mit ähnlichem Offensivdrang will der LASK nun auch in den bevorstehenden Bundesliga-Auftakt gegen Rapid am kommenden Freitag gehen. Nicht mehr Teil des Kaders könnte dann schon Keito Nakamura sein, der das Spiel gegen Röthis 90 Minuten lang von der Bank verfolgte.
Um ihn ranken sich seit längster Zeit Transfergerüchte. Nähere Details über den möglichen Abgang des Japaners gibt es im Rahmen des Cupspiels allerdings nicht.