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Am Monte Schlacko platzte der Netflix-Traum

Das Cup-Märchen von Favoritenschreck Leoben endet im Halbfinale - mit einem Fußballfest am Monte Schlacko. Da ist sogar Rapid froh, dabei gewesen zu sein.

Am Monte Schlacko platzte der Netflix-Traum

Die Monte Schlacko Arena platzte am Mittwoch aus allen Nähten.

8.500 Zuschauer lockte der Cup-Hit zwischen Zweitligist DSV Leoben und dem SK Rapid an, doppelt so viele Tickets hätten locker verkauft werden können.

Für die Hausherren war es zweifelsfrei das Spiel des Jahres. Jeder Zentimeter am Stadion-Areal wurde genutzt, um dem Zuschauer-Andrang Herr zu werden. Die Mitarbeiter an den Kassen und vor allem an den Gastro-Ständen hatten alle Hände voll zu tun.

"Das Fieber in der Stadt war schon lange da, die Stadt bebt", sagte ein Fan vor dem Spiel gegenüber LAOLA1 – zu diesem Zeitpunkt noch siegessicher. "Wenn der DSV gewinnt, wird Ostern verlängert und gleich weiter gefeiert. Wenn wir das Spiel gewinnen und dann vielleicht noch gegen Sturm gewinnen - das wäre eine Netflix-Serie schlechthin."

Für eine Verfilmung hat es am Ende nicht ganz gereicht, Leobens Cup-Träume endeten mit einem 0:3.

Lob von Rapid: "Waren froh, hier zu sein"

Die Fans feierten unbeeindruckt vom Ergebnis ein Fußballfest, die Leoben-Anhänger feuerten ihre Mannschaft unermüdlich bis zum Schlusspfiff an. Passend zu den Donawitzer Hochöfen neben dem Stadion kochte in der Arena die Stimmung,

Das honorierten selbst die Gäste aus Wien-Hütteldorf. "Es hat mir sehr gefallen. Schöne Atmosphäre, schönes Stadion, richtig gute Stimmung, Flutlicht – ich glaube, genau das braucht es im Cup. Deswegen waren wir sehr froh, hier zu sein", sagte Rapid-Trainer Robert Klauß.

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Als Rapid gegen Leoben Cupsieger wurde


Sein Gegenüber Rene Poms schwärmte ebenfalls von der "tollen Kulisse": "Es war wirklich ein Fußballfest. Ich glaube, die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen. Meine Mannschaft hat sicher erhobenen Hauptes das Feld verlassen."

Favoritenschreck Leoben, aktueller Zweiter der ADMIRAL 2. Liga, verabschiedete sich nach seiner beachtlichen Cup-Saison mit Siegen u.a. über die WSG Tirol, den WAC und zuletzt Altach trotz einer harmlosen Vorstellung würdig aus dem Bewerb.

Poms: "Da hätte der Monte Schlacko nochmal gebrannt"

"Man muss die ganze Cup-Saison sehen und schon am Boden bleiben, wir sind immerhin im Halbfinale gestanden", hielt Poms fest.

Gegen Kaliber wie Rapid müsse von "der ersten bis zur letzten Minute alles zusammenpassen", um erfolgreich zu sein. "Man hat gesehen, was Rapid für eine Qualität in der Offensive hat. Davor haben wir gewarnt. Wir wollten sie hinten beschäftigen in ihrer Abwehr, das ist uns ganz am Anfang gelungen", sagte Poms.

Der Chefcoach des Zweitligisten trauerte der vergebenen Großchance von Kevin Friesenbichler in der 15. Minute nach:

"Wenn wir die erste Chancen verwerten und in Führung gehen, geht das Spiel vielleicht eine ganze andere Richtung. In so einem Spiel ist es wichtig, dass du so lange wie möglich die Null hältst, das haben wir heute nicht geschafft. Aber kämpferisch kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen."

Auch der Aluminium-Treffer in der Schlussphase beschäftigte Poms nach Spielende noch ein wenig. "Bei 0:2, wenn der Stangenschuss rein geht, dann hätte ich mir die letzten zehn Minuten gern‘ angeschaut. Da hätte der Monte Schlacko nochmal gebrannt. Aber das ist alles Hättiwari, Rapid war besser."

Alar: "Es war viel mehr drin"

Das musste auch Deni Alar anerkennen. Der Top-Goalgetter, der für Rapid 175 Spiele bestritt und 50 Tore erzielte, war an diesem Abend völlig abgemeldet. Wie in den vergangenen beiden Liga-Spielen blieb Alar auch gegen seinen Ex-Klub ohne Torerfolg.

"Rapid ist in der Bundesliga, weil sie ganz wenig Fehler machen. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Wir haben als Mannschaft schlecht verteidigt", erklärte Alar. "Es war viel mehr drin, als so, wie es jetzt ausgegangen ist."

Das mussten letztlich auch die Fans akzeptieren. Sie feierten ihre Mannschaft trotzdem bis weit nach Schlusspfiff, der eine oder andere taumelte wochentags kurz vor Mitternacht noch am Monte Schlacko herum.

Schade, dass aus der Netflix-Serie nichts geworden ist.


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