Der SK Rapid kann das ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen 2.-Liga-Klub SKN St. Pölten mit 3:1 gewinnen - wenn auch mit Schwierigkeiten.
Vor 15.200 Zuschauern und Zuschauerinnen präsentiert sich St. Pölten zunächst als von Trainer Philipp Semlic perfekt eingestellte Einheit, die Rapid mit aggressivem Pressing und gutem Positionsspiel regelrecht überfällt. Darauf wissen die im blau-roten Jubiläumstrikot angetretenen Grün-Weißen keine Antwort.
St. Pöltens Mut macht sich bezahlt - die Führung gibt es nach elf Minuten. Nach einem strittigen Handspiel von Maximilian Hofmann entscheidet der VAR auf Handelfmeter, Ex-Rapidler Stefan Nutz stellt souverän auf 0:1.
Zwei Elfer für den Pausenstand
Die Führung spielt den Niederösterreichern zusätzlich in die Karten, kommt sie doch etwas glücklich zustande. Der entscheidende Angriff von Kévin Monzialo über die rechte Seite folgt zunächst einem harten Einsteigen des Franzosen gegen Jonas Auer.
Bei der Flanke von Monzialo trifft der Ball Hofmann, der mit angelegten Armen wegspringt, am rechten Ellenbogen. Schiedsrichter Alexander Harkam lauscht minutenlang den Ausführungen des VAR am Ohr und zeigt dann auf den Punkt. Nutz traf bei seinem Comeback nach einem Kreuzbandriss flach ins linke Eck.
Rapid ist in weiterer Folge verunsichert, die "Wölfe" haben Oberwasser. Erst nach gut 25 Minuten fangen sich die Hütteldorfer. Die bis dato beste Chance hat Matthias Seidl nach Burgstaller-Vorlage, verpasst den zweiten Pfosten knapp (26.).
Auch Rapid spielt schließlich ein Handspiel in die Karten - Querfeld köpft Carlson nach einer Ecke an, Schiedsrichter Harkam schaut sich die Situation am Bildschirm noch einmal an und entscheidet auch hier auf Handelfmeter. Marco Grüll verwandelt eiskalt zum 1:1-Ausgleich (35.). In weiterer Folge ist Rapid klar besser, hat durch Grgic (38.) und Querfeld (41.) noch gute Möglichkeiten auf die Pausenführung.
Späte Entscheidung
In der zweiten Hälfte spielt nur mehr Rapid, der Favorit verpasst es aber, sich die ganz zwingenden Chancen herauszuspielen. St. Pölten hingegen steht hinten gut, lässt wenig zu.
Guido Burgstaller (54.) trifft nach einer Kombination über mehrere Stationen den Ball nicht richtig. Ein Seidl-Abschluss (55.) wird abgeblockt, Hofmanns Kopfball (57.) fällt zu harmlos aus. Danach nimmt das Intensitätslevel etwas ab. Auch der 17-jährige Jovan Zivkovic bringt bei seinem Pflichtspiel-Debüt bei den Profis nicht die zündenden Ideen.
Etwas glücklich kann Rapid dann in Minute 78 in Führung gehen. Grüll bringt den Ball zur Mitte, St. Pöltens Kapitän Christian Ramsebner will dazwischengrätschen - versenkt den Ball aber unglücklich mit dem Schienbein im eigenen Tor. St. Pölten fehlt anschließend die Kraft, um das Ruder noch herumzureißen.
Rapid lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen, kurz vor dem Schlusspfiff erhöht Matthias Seidl noch auf 3:1. Die Hütteldorfer komplettieren das Halbfinal-Quartett mit Salzburg, Sturm Graz und Zweitligist DSV Leoben.
Die Auslosung findet am 11. Februar statt. Ausgespielt wird das Halbfinale nach Ostern, Anfang April.