Die Austria hat sich in der noch jungen Ära von Oscar Garcia früh zum Lieblingsgegner des Salzburg-Trainers entwickelt.
Nach dem 4:1 in der Liga gewann Red Bull unter dem Spanier das Cup-Halbfinale nun mit 5:2. Wie nach dem ersten klaren Sieg lobt Garcia aber auch dieses Mal Gegner und Trainer.
"Ich muss sagen, die Austria hat uns am Anfang etwas überrascht. Vor allem mit der Art und Weise, wie sie gespielt haben. Da waren sie zu Beginn besser und wir hatten Probleme", so der 42-Jährige.
Garcia lobt Fink
"Das ist einfach ein Zeugnis, dass sie einen guten Trainer haben, der gute Arbeit leistet. Es zeigt, dass er bei seiner Mannschaft etwas bewirkt. Die Austria hat viel Druck gemacht."
Konkreter wurde sein Pendant Thorsten Fink: "Wir haben den Gegner in der ersten Hälfte gut angepresst und auch unser Ballbesitz hat gut gepasst."
Valon Berisha meinte: "Wir kamen nicht in die Zweikämpfe und unsere Abstände waren zu groß." Die Salzburger, im 4-2-3-1-System aufs Feld geschickt, versuchten es daraufhin mit hohen Bällen, die Solospitze Jonatan Soriano nicht erreichten.
Umstellung geglückt, Reyna verstand die Message
Nach einer der schlechtesten Salzburger Spielhälften unter Garcia änderte sich das Bild nach der Pause komplett.
Berisha gab nach dem Spiel Einblick, wie Garcia in der "Bullen"-Kabine reagierte: "Er ist ganz ruhig und ein richtiger Analytiker. Er hat genau gewusst, was wir falsch gemacht haben, und hat umgestellt. Wir sind als Mannschaft nach vorne gerückt, so konnte die Austria auch nicht mehr so leicht ihren Spielaufbau durchziehen."
Yordy Reyna, der vor dem 0:1 Torschützen Lucas Venuto ziehen ließ, bekam in der Pause ein Einzelgespräch. Danach ließ Garcia gleich nach Wiederanpfiff Hee-Chan Hwang aufwärmen, um dem schwachen Peruaner etwas zu signalisieren.
"Ich denke, dass die Spieler intelligent sind. Das war natürlich eine Message. Yordy wusste, was ich von ihm in der zweiten Hälfte wollte. Darüber habe ich mit ihm in der Pause gesprochen. Da war er besser und hat auch einen Assist erzielt."
Garcia war generell happy mit seinen Umstellungen: "Es zeigte Wirkung. Ich möchte meiner Mannschaft auch gratulieren, dass sie viel Charakter bewiesen hat. Es ist kompliziert so ein Spiel zu drehen, vor allem gegen einen Gegner wie die Austria."
Und da war wieder dieses Lob.
Dem nicht genug, antwortete der Katalane auf eine Frage hinsichtlich noch fehlender Salzburger Konstanz während einer Partie: "Wir können nicht gegen jeden Gegner deutlich überlegen sein. Es gibt einfach Teams, die gut sind oder besser als andere - weil sie Trainer haben, die sich gut vorbereitet haben. Da braucht es auch viel Charakter."
Fairer Verlierer Fink
Fink, der bei der Pressekonferenz auch kurz sein Spanisch auspackte, gab sich als fairer Verlierer.
"Red Bull hat aufgrund der zweiten Hälfte verdient gewonnen. Wir haben in der ersten Hälfte gegen diese Mannschaft alles rausgehauen, was wir haben. Ich weiß nicht, ob wir das bessere Team waren, aber wir haben 1:0 geführt."
"In der zweiten Hälfte hat Red Bull das Tempo erhöht, wir konnten da nicht mehr mitgehen. Am Ende haben wir klar verloren, aber da haben wir auch aufgemacht und uns im Konter auch nicht so geschickt angestellt."