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Rapid nach Cup-Aufstieg: "Wir wollten zu viel"

Viel Kritik nach Cup-Aufstieg gegen Mattersburg. Rapid selbstkritisch.

Rapid nach Cup-Aufstieg: Foto: © GEPA

Trotz Aufstieg ins Achtelfinale des ÖFB-Cups hagelt es für den SK Rapid wieder einmal ordentlich Kritik.

Der 6:5-Sieg nach Elferschießen (1:1/1:1) beim SV Mattersburg war eine Zitterpartie, die Leistung war zum wiederholten Male alles andere als berauschend.

Das wissen sowohl Spieler als auch Trainer Goran Djuricin und gehen selbstkritisch damit um. "Wir wollten einfach zu viel", begründete Torhüter Richard Strebinger, der darin den Grund für unnötige Ballverluste und Hektik auf dem Platz sah.

"Das war ein richtiger Cupfight"

In der Bundesliga hat Rapid nur eines der vergangenen sieben Spiele gewonnen. Am Samstag (17.00 Uhr) wartet auf den Tabellensiebenten ein Heimduell mit dem Überraschungsdritten St. Pölten.

In der Europa-League-Gruppenphase gelang den Hütteldorfern zwar ein 2:0-Auftaktsieg gegen Spartak Moskau. In der zweiten Cuprunde bedurfte es allerdings auch der flatternden Nerven der Mattersburger Daniel Kerschbaumer und Lukas Rath, die im Elfmeterschießen vergaben.

"Das war ein richtiger Cupfight", sagte Djuricin nach dem Aufstieg. "Wir haben glücklich gewonnen." Der Rapid-Coach argumentierte das auch mit den Qualitäten des Gegners. "Mattersburg war spritzig und giftig, sie haben uns das Leben schwer gemacht. Mattersburg ist im Aufwind, sie haben einen neuen Trainer, der sehr gut arbeitet."

Djuricin: "Wir sind immer hektischer geworden"

Lob gab es für Richard Strebinger. "Wir haben einen tollen Tormann, der uns gerettet hat. Er ist nicht umsonst im Nationalteam", meinte Djuricin. Ansonsten war neben dem Ergebnis aber wenig gut bei den Grün-Weißen, die auf ihren ersten Cuptitel seit 1995 hoffen. Djuricin: "Wir sind nicht so ins Spiel gekommen und sind immer hektischer geworden. In der zweiten Hälfte haben wir mehr investiert, sind aber auch nicht gut ins Spiel gekommen."

Seine Spieler sahen das ähnlich. "Es war nicht das beste Spiel von uns. Wir haben die Räume ganz schlecht besetzt, hätten etwas ruhiger spielen sollen", meinte Offensivmann Thomas Murg. "Wir haben im letzten Drittel die falschen Entscheidungen getroffen, aber auch Mattersburg hat nicht viele Chancen gehabt. Es war ein extremer Kampf." Zur Dauerthema Djuricin wollte sich Murg nicht äußern. "Die Diskussion um den Trainer geht uns nichts an."

Spielerisch war der Auftritt im Burgenland jedenfalls keine Offenbarung. Djuricin hatte davor im Ligaschlager bei Meister Salzburg (1:2) mehr als die halbe Stammformation geschont. "Wir sind aufgestiegen, das war unser Ziel", betonte Rapid-Kapitän Stefan Schwab. "Der Sieg ist für uns ganz wichtig, im Cup geht es nur ums Weiterkommen." Im Derby vor eineinhalb Wochen gegen die Austria (0:1) sei man spielerisch sehr gut gewesen, habe aber verloren. "Diesmal war es umgekehrt. Wir waren ein bisschen glücklicher."

Kerschbaumer setzte den Matchball nach Murgs Fehlschuss im Elferschießen an die Unterkante der Latte, gegen Rath parierte Strebinger. "Bei einem Elferschießen ist es für einen Tormann immer einfacher als für einen Spieler", erklärte der Rapid-Goalie, kritisierte aber auch "einige unnötige Ballverluste" seines Teams. "Wir wollten einfach zu viel."

Mattersburg-Trainer Schmidt: "Es tut extrem weh"

Die Mattersburger standen am Ende wieder mit leeren Händen da - wie im Cup-Halbfinale der vergangenen Saison, als sie gegen Salzburg in der regulären Spielzeit einen und im Elferschießen drei weitere Penaltys vergaben. "Es tut extrem weh, so ein Spiel nicht als Sieger beendet zu haben", sagte Neo-Trainer Klaus Schmidt. "In der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft, die zweite Hälfte war ausgeglichen."

Er ziehe dennoch positive Lehren aus dem Spiel. Schmidt: "Meine Mannschaft hat 120 Minuten gefightet, ich habe keine Zweifel an diesen Spielern." Am Sonntag (14.30 Uhr) geht es in der Liga zu Hause gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck.

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