Das Ergebnis überzeugend, die Leistung weniger - aber der ÖFB-Cup ist ein Bewerb, in dem nur der Sieg zählt. Den hat Rapid mit dem 4:1 bei der WSG Tirol am Papier souverän eingefahren, das Achtelfinale ist überstanden.
Ein erfolgreicher Einstand für Zoran Barisic, der das bereits dritte Comeback an der grün-weißen Seitenlinie feierte. Etwas mehr als 72 Stunden vergingen seit dem 0:1 in Ried, noch weniger seit dem besiegelten Aus von Ferdinand Feldhofer. Wenig Zeit zur Vorbereitung, dennoch bemühte der Interimstrainer in Doppelfunktion einige Änderungen.
Die zumindest am Anfang auch fruchteten. Rapid startete besser, ging durch Grüll auch nach fünf Minuten in Führung, ehe der WSG zu viel vom Spiel überlassen wurde. Dem Sabitzer-Ausgleich (37.) folgte keine Wende, weil der Torschütze nach Seitenwechsel einen Elfmeter über die Latte jagte und Rapid in der Schlussphase sehr kaltschnäuzig agierte.
Zu viel Hektik im Spiel
Ein Spielverlauf, aus dem "Zoki" seine Lehren ziehen wird. "Wir haben es in der ersten Hälfte verabsäumt, die Angriffe fertig zu spielen, die Umschaltmomente zu nutzen, da waren wir zu kompliziert und es hat die Ruhe gefehlt. Dann hatten wir beim Elfer auch Glück, dass er nicht reingegangen ist", war sich der neue Coach über den günstigen Spielverlauf im Klaren.
"Man hat aber mit Fortdauer gesehen, dass wir es doch können. Wir werden daran arbeiten, dass wir das von Anfang an schaffen", kennt Barisic, der dem Gegner viel Respekt zollte, den nächsten Ansatz.
"Wattens hat es sehr gut gemacht, sie bespielen die Räume sehr mutig. Das Ergebnis ist klar, aber insgesamt gesehen war es ein hartes Stück Arbeit."
Comebacker und Wechselspieler im Fokus
Wichtig aus seiner Sicht: Ein Erfolgserlebnis für den Verein. Und für den ein oder anderen Spieler, der einen schweren Saisonstart hinter sich hatte. Christoph Knasmüllner stand erst zum zweiten Mal in einer Startformation, zahlte das gleich mit dem Assist zum 1:0 zurück. Und Christopher Dibon feierte zur Halbzeit sein Comeback, auch wenn er schnell den Elfmeter verursachte.
"Knasi ist Mitglied unseres Kaders, unseres Teams. Er hat in der Vergangenheit sehr oft bewiesen, dass er für das eine oder andere Schlüsselerlebnis zuständig sein kann. Er hat es heute ganz gut gemacht, wenngleich ich weiß, dass er mehr kann. Aber er braucht auch seinen Rhythmus. Wichtig ist, dass er weiß, das Team braucht ihn. Dann muss er da sein", bekräftigt Barisic auf "Rapid-TV".
Am Ende waren es auch seine Wechsel, die einen Unterschied machten. Das Stürmer-Duo Ferdy Druijf und Bernhard Zimmermann traf, obwohl sie aus der Ried-Startformation zuerst noch auf die Bank wandern mussten.
"Es war nicht das Barisic-Händchen. Bei der Besprechung habe ich den Jungs schon gesagt, es ist eine Gefühlssache, wer beginnt. Wir haben irrsinnig viele Möglichkeiten. Spieler, die reinkommen, können uns irrsinnig viele Inputs geben. Manchmal entscheidet nicht die Qualität des Spielers, sondern das Gefühl des Trainers, wer beginnt", so Barisic. "Wir müssen alle miteinander das Team leben, nur so kommen wir vorwärts."
Jetzt sollen Blockaden langfristig gelöst werden
Damit startet die "dritte Ära Barisic", wie lange sie auch werden mag, mit einem Erfolg. Ob er nachhaltigen Aufwind schenken kann, zeigen erst die nächsten Aufgaben. Woran es zu arbeiten gilt, ist notiert.
"Am Schluss hat man schon gemerkt, wie gut wir Fußball spielen können, wenn ein paar Blockaden gelöst werden und wir freier im Kopf sind. Wir werden anstreben, darauf hinzuarbeiten, das über einen längeren Zeitraum zu schaffen."
Denn stabile sportliche Ergebnisse sind ein allererster Schritt, die allgemeine Unruhe im Sportklub Rapid ein wenig zu bremsen.