Endstand
1:3
1:0, 0:3
news

Rapid rettet sich: "Ansprache war kurz, intensiv, deutlich"

Gegen Donaufeld sieht die Welt 15 Minuten nicht grün aus. Alarmistische Selbstkritik blieb aber stecken. Warum der Aufstieg eine schwere Geburt wurde.

Rapid rettet sich: Foto: © GEPA

"Sieg ist Sieg", sprach der Kapitän. Es ist der ÖFB-Cup, der SK Rapid jetzt im Achtelfinale. Deckel drauf, nach vorne blicken, in drei Tagen den LASK empfangen.

Viel länger soll das Duell mit SR Donaufeld, das nach einem Halbzeitrückstand dann doch mit 3:1 endete, die Hütteldorfer nicht aufhalten.

45 Minuten lang schien eine Cup-Blamage gegen den Regionalligisten im Bereich des gut Möglichen. Rapid hatte in Person von Nikolaus Wurmbrand gleich vier Chancen, nutzte sie aber nicht - und lag nach einer halben Stunde durch Marcel Holzer plötzlich hinten.

Die Gastgeber übernahmen 15 Minuten lang das Zepter, wirkten nach der Führung nicht wie das schwächere Team und hätten auch nachlegen können. Dazu kam es nicht, was sich postwendend rächte: Binnen fünf Minuten drehte Dion Beljo aus der Kabine kommend das Spiel, danach war die Sache doch schnell durch.

"In Ballbesitz war es eigentlich okay"

Drei Tage nach dem - aus sportlicher Sicht - erfolgreichem Derby trat Rapid anfangs fehlerhaft auf. Auf fünf Positionen wurde umgestellt, darunter mit Ausnahme von Serge-Philippe Raux-Yao die gesamte Defensive durchrotiert: Das lief zu Beginn nicht wie gewünscht.

Trotzdem kamen genug Chancen zustande, das Spiel früh zu entscheiden. Wurmbrand scheiterte mit allen davon, dann nahm das zwischenzeitliche Unheil seinen Lauf.

Allzu schlecht reden will Rapid die Partie bis dahin aber auch nicht. "Ich finde, dass es in Ballbesitz eigentlich okay war. Wir haben den Ball laufen lassen. Ab und zu haben wir nur die falsche Entscheidung zu verantworten. Und gegen den Ball waren wir zu passiv, haben zu wenig aggressiv attackiert und das Gegentor bekommen", meinte Matthias Seidl über die Partie.

Kann schonmal laut werden

Auch Robert Klauß vermisste eigentlich nur die Konsequenz: "Wir müssen eine der Chancen nutzen, dann läuft das Spiel anders. Das hat man auch nach der Halbzeit gemerkt, dass wir dann deutlich ruhiger waren und der Gegner viel mehr hinterhergelaufen ist."

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Dazwischen lag eine Ansprache. Die folgenden fünf Minuten ließen eine richtige Standpauke vermuten, aber das ließen die Beteiligten offen.

"Die Ansprache war sehr kurz, aber intensiv und deutlich. Da ging es nicht um taktische Dinge, sondern nur darum, was wir für die nächste Runde tun müssen", so der Trainer.

Seidl meinte dazu nur: "Da kann es schonmal laut werden."

Lehren? Eher keine

Wie auch immer der Rapport ausgestaltet war, er fruchtete. Nach dem doppelten Zurückschlagen kam nie mehr das Gefühl auf, dass der Aufstieg aus Rapids Sicht noch gefährdet wäre. Mamadou Sangarés erstes Pflichtspieltor war noch die Draufgabe.

Die Lehren, die in einer kurzen Woche aus der ausbaufähigen Vorstellung gegen einen Regionalligisten gezogen werden können? "Eigentlich gar nichts, außer das Weiterkommen in die nächste Runde", war Klauß ehrlich.

Sein Kapitän zollte auch noch Respekt: "Donaufeld ist sicher keine schlechte Mannschaft und das war für sie das Highlight des Jahres. Sie sind Erster der Regionalliga Ost (nach Verlustpunkten, Anm.), was nicht allzu schlecht ist. Wenn die nochmal ein paar Prozent mehr reinhauen, wird es auch gegen sie nicht leicht."

Konzentrationsschwächen sind eben nicht drin. Auch nicht für ein Rapid, das sportlich im Aufwind ist. Die Nackenschläge lauern.

Kommentare