Das rot-weiß-rote Fußballjahr 2024 wurde durchaus mit einem Leckerbissen eingeleitet.
Beim ÖFB-Cup-Viertelfinal-Duell zwischen dem LASK und Red Bull Salzburg, dem ersten Pflichtspiel auf heimischen Boden im neuen Kalenderjahr, wurde den rund 14.000 Zusehern in der Linzer Raiffeisen Arena ein so flottes wie intensives Fußballspiel geboten, welches schließlich einen besseren Ausgang für die Mozartstädter Gäste fand (Spielbericht>>>).
Die Athletiker verloren dadurch zwar die Chance auf den ersten Cup-Titel seit 59 Jahren, gewannen aber einmal mehr die Erkenntnis, dass sie in der Lage sind, auf Augenhöhe mit dem Liga-Krösus zu agieren.
"Nach dem Spiel ist jeder Salzburger gekommen und hat gesagt: 'Gegen euch ist es am schwersten zu spielen.' Das ist ein riesengroßes Kompliment, aber davon können wir uns auch nichts kaufen, weil wir jetzt draußen sind", verrät LASK-Kapitän Robert Zulj nach Spielende seufzend.
Kann der LASK Salzburg und Sturm jagen?
Tatsächlich sind die "Bullen"-Akteure im Anschluss an die Partie auch bei den Medienterminen voll des Lobes für den LASK. Keeper Alexander Schlager spricht von "irrsinnigen Fortschritten des LASK", Coach Gerhard Struber geht davon aus, "dass der LASK ein sehr ernstzunehmender Gegner sein wird. Das haben sie schon im Herbst unter Beweis gestellt, das wird sich im Frühjahr nicht groß ändern".
Aktuell weisen die Linzer zwar einen Respektrückstand von sieben Zählern auf den die Tabelle anführenden Serienmeister auf, spätestens mit der Punkteteilung könnte dieser aber zusammengeschmolzen sein.
Kann der LASK im Frühjahr zur Jagd auf die "Bullen" und deren ersten Verfolger, den SK Sturm, blasen, Thomas Sageder?
"In der Meisterschaft sind wir der große Jäger. Wir wollen eng an den Fersen bleiben und schauen einfach, dass wir den Abstand so knapp wie möglich halten oder verringern."
Die Cup-Leistung kann diesbezüglich nur Mut machen. Direkt nach Spielende seien zwar ausschließlich hängende Köpfe in seiner Kabine zu sehen gewesen, "aber für mein Trainerteam und für mich ist es wichtig, dass wir morgen aufstehen und schauen, ob die Sonne scheint, oder nicht. Ab nächster Woche ist der Fokus auf der Liga, wo wir die Haltung haben, dass wir jagen wollen".
Ärger über Standard-Gegentore und über den Schiedsrichter
Schlussendlich machten am Freitag auch die Standardsituationen den Unterschied zwischen den Linzern und den Salzburgern. Während der LASK weiterhin Probleme damit hat, nach ruhenden Bällen ernsthaft gefährlich zu werden, fielen gleich zwei der drei Salzburger Treffer aus solchen.
"Wir kassieren zwei Standardtore, das darf auf diesem Niveau einfach nicht passieren", geht Abwehrchef Philipp Ziereis hart mit sich und seiner Mannschaft ins Gericht.
Sageder verzichtet hingegen auf große Vorwürfe an seine Mannschaft, diese richtet er eher in Richtung des Schiedsrichterteams rund um Julian Weinberger.
Konkret geht es um eine vermeintliche Abseitsstellung von Lucas Gourna-Douath vor dem zwischenzeitlichen 1:2 durch Fernando. Gourna-Douath habe Goalie Tobias Lawal sträflich die Sicht verstellt, findet Sageder, das Tor hätte seiner Meinung nach nicht zählen dürfen.
Sageder mit Debütant Berisha "sehr zufrieden"
Damit zumindest das mit den eigenen Standards in Zukunft besser klappt, wurde im Winter ein Mann an Bord geholt, der diesbezüglich als Spezialist zu bezeichnen ist: Valon Berisha.
Der Kosovare schaffte es gleich bei seinem ersten Pflichtspiel mit dem LASK in die schwarz-weiße Startelf und lieferte eine solide Leistung ab.
"Ich habe die Entscheidung, Valon spielen zu lassen, deswegen getroffen, weil er es richtig gut gemacht hat und Gas gegeben hat. Ich habe außerdem die Hoffnung gehabt, dass im Spiel gegen seinen Ex-Klub zusätzliche Reserven frei werden. Deswegen war es naheliegend, ihn starten zu lassen", so Sageder. Mit der Leistung des 30-Jährigen war er "sehr zufrieden".