Und am Ende fährt wieder der FC Red Bull Salzburg nach Klagenfurt!
Die "Bullen" standen beim Wolfsberger AC am Rande dazu, ihre eindrucksvolle Serie im ÖFB-Cup reißen zu lassen. Ein früher Rückstand wurde durch Benjamin Sesko aber spät egalisiert, auch die besseren WAC-Chancen in der Verlängerung führten zu keiner Niederlage.
Im Elferschießen war Goalie Philipp Köhn, zuvor in den 120 Minuten schon oft genug unter Bedrängnis, der coolste Mann im Strafraum. Gleich den zweiten Elfmeter von Christopher Wernitznig lenkte der Salzburger Schlussmann an die Stange, auch danach beendete er das Elfern gegen Baumgartner und Liendl beinahe vorzeitig.
Seine fünf Kollegen trafen allesamt, der neunte Finaleinzug am Stück war nach dem 5:4 im Elferschießen perfekt (Spielbericht>>>).
"Das ist Cup, ich kannte es noch aus Spielerzeiten, jetzt durfte ich es erstmals als Trainer erleben, es war ein typischer Pokalabend. Wir waren darauf vorbereitet, dass es so laufen könnte, es war ein hart umkämpfter Fight bis zur letzten Minute. Im Elfmeterschießen haben wir ein Stück weit glücklich gewonnen", analysierte Matthias Jaissle erleichtert.
Erleichterung nach dem Cup-Fight
Ein dermaßen sauer verdientes Weiterkommen sorgte für dementsprechende Zufriedenheit - auch beim Elfer-Helden.
"Es fühlt sich natürlich sehr gut an, gerade nach so einem Cup-Fight. Wir sind froh, das Finale erreicht zu haben, Wolfsberg hat gezeigt, was sie können. Sie sind nicht umsonst im Halbfinale gestanden", zollte Köhn im "ORF" den Kärntnern Respekt.
"Wir haben nach dem Rückstand dagegengehalten und sind leistungsverdient weitergekommen", sah der Schlussmann am Ende einen verdienten Aufstieg.
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Dabei hatten die Wolfsberger den Gegner speziell in der ersten halben Stunde - überraschenderweise - völlig im Griff. Salzburg hatte keinen Zugriff auf die Partie, viel spielte sich in der Hälfte der Gäste ab.
Nach dem Blitztor, dem ein geniales Zuspiel von Michael Liendl auf Torschütze Matthäus Taferner zuvorging, versäumte es der WAC jedoch, nachzulegen. Mit Verlauf der ersten Halbzeit schwand das Tempo, nach Seitenwechsel entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.
Dennoch dauerte es bis zur 77. Minute, ehe Joker Sesko aus der Drehung den Gleichstand herstellen konnte.
Kein einziger Elfer in Gefahr
Der Slowene fehlte im Elfmeterschießen, nachdem er im Zweikampf mit Eliel Peretz das Bein zu weit oben hatte und mit glatt Rot gehen musste (117.).
Seine Dienste wurden aber nicht mehr gebraucht. Rasmus Kristensen, Noah Okafor, Maurits Kjaergaard, Brenden Aaronson und Oumar Solet schickten Alexander Kofler allesamt in die falsche Ecke und machten das Finale nach dem Zittern doch noch perfekt.
"Ich bin stolz auf die Truppe, dass vor allem auch die Youngsters die Courage hatten anzutreten, und alle haben die Aufgabe mit Bravour gelöst", war die Art und Weise, wie das Elfern gewonnen wurde, für Jaissle ebenfalls wichtig.
Corona hinterlässt noch Spuren
Für den Deutschen ist auch entschuldbar, dass seine Elf zuvor die wahrscheinlich schlechteste Leistung der Saison in den nationalen Bewerben auf den Platz legte.
"Wir sind einfach noch nicht auf 100 Prozent, ich glaube, das merkt man einfach, da fehlen die einen oder anderen Körner noch bei dem ein oder anderen Spieler. Wir wollen das überhaupt nicht als Ausrede gelten lassen, wir haben natürlich den Anspruch, die Dinge schon besser zu machen, trotzdem ist es nicht selbstverständlich."
Um wieder bessere Leistungen zu finden und den nächsten Cup-Titel zu fixieren, sind eineinhalb Monate Zeit übrig.
Letzte Hürde am 1. Mai ist die SV Ried, die aus 1998 und 2011 ganz im Gegensatz zum Wolfsberger AC schon weiß, wie sich Cup-Siege anfühlen.