Über die sportlichen Kräfteverhältnisse zwischen Serienmeister FC Red Bull Salzburg und Regionalligist GAK muss man nach dem 6:0-Kantersieg der "Bullen" im ÖFB-Cup-Halbfinale nicht lange reden.
Ambiente und Leidenschaft der Grazer beeindruckten jedoch auch Salzburg-Coach Marco Rose.
Der Deutsche reiht sich in die Riege derjenigen ein, die den GAK bald wieder in der höchsten Spielklasse sehen wollen.
"Der Verein war ziemlich am Boden. Alles was bis hierhin entstanden ist, ist außergewöhnlich, wenn man die Stimmung gesehen hat, wie die Fans hinter der Mannschaft stehen, wie sich die Mannschaft in den letzten Jahren entwickelt hat", gratuliert der 42-Jährige.
Im vorderen Drittel der 2. Liga
Rose weiter: "Ich habe meinen Jungs vor dem Spiel gesagt: Das ist keine klassische Regionalliga-Mannschaft, sondern ein Team, das möglicherweise im oberen Drittel der 2. Liga mitspielen kann."
"Wenn man weiter so kontinuierlich gut arbeitet und am Boden bleibt, dann gehört so ein Verein zwangsläufig in die Bundesliga. Ganz klar."
Damit ist die aktuelle GAK-Truppe gemeint, perspektivisch traut der RBS-Coach den Steirern mehr zu: "Ich glaube, dass der Verein sich weiter entwickeln wird, dass neue Spieler dazukommen und dass man die Dinge drumherum wie die Infrastruktur weiter auf den Weg bringen wird. Wenn man weiter so kontinuierlich gut arbeitet und am Boden bleibt, dann gehört so ein Verein zwangsläufig in die Bundesliga. Ganz klar."
"Richtig gute Jungs" beim GAK
13.300 Zuschauer pilgerten ins Stadion in Liebenau. Roses Schützlinge dämpften die Euphorie jedoch von Beginn an, womit sie einmal mehr ihre starke Mentalität unter Beweis stellten und es auch gegen einen Drittligisten nicht locker angingen.
Haushohe Favoritenrolle hin oder her - Rose war sich der Gefahren bewusst: "Man weiß, wie schnell es im Fußball gehen kann, dass du vor so einer Kulisse gegen einen unterklassigen Gegner, der Mut schöpft und einfach von der Masse getragen wird, den Schalter nicht mehr umgelegt bekommst. Dann kriegst du sofort Probleme. Das ist immer so. Der GAK hat auch ein paar richtig gute Jungs dabei, gefährliche Spieler wie die Zielspieler vorne drinnen, die kicken können und treffen - zwei Goalgetter. Über die Flügel kommen sie immer wieder mit Tempo. Wir wussten, was auf uns zukommt. Deswegen war es wichtig, dass wir mit 120 Prozent rangehen."
Gerüchte interessieren Rose gerade nicht
Zu null Prozent interessierten den Erfolgstrainer die neuerlichen Gerüchte um seine Person. Mit Borussia Mönchengladbach soll ein weiterer deutscher Bundesligist an seinen Diensten interessiert sein.
Fragen dazu schmettert er jedoch ab: "Seid mir nicht böse, wenn ich mir über solche Dinge keine Gedanken mache, denn die Jungs sind gerade ins Cup-Finale eingezogen, wir haben große Ziele vor uns. Es ist wichtig, dass wir uns darauf fokussieren und konzentrieren. Man kennt das Drumherum bei uns im Verein, und heute geht es einfach darum, dass wir den Jungs für ihre tolle Leistung Respekt zollen und uns aufs Finale freuen. Alles andere ist gerade eher weniger wichtig."