RB Salzburg gewinnt das ÖFB-Cup-Finale gegen die Admira souverän mit 5:0.
Die "Bullen" holen somit zum dritten Mal in Folge das Double - das ist bisher noch keinem Klub gelungen.
Salzburg erwischt die Admira eiskalt und geht bereits in der siebenten Minute durch Jonatan Soriano in Führung. In der 28. Minute erhöht Naby Keita auf 2:0. Die Südstädter kommen in Folge nur zu wenigen Chancen.
Soriano (65., 86./Elfer) und Konrad Laimer (73.) machen dann nach der Pause endgültig alles klar.
Der höchste Sieg seit 1934
Es war der höchste Sieg in einem österreichischen Cupfinale, das in einem Spiel ausgetragen wurde, seit dem 8:0 von Admira Wien gegen Rapid 1934. Für die Salzburger handelte es sich um den insgesamt vierten Cup-Erfolg, alle wurden in der Red-Bull-Ära gewonnen.
Soriano war aufgrund einer Wadenverletzung fraglich gewesen, wurde aber rechtzeitig fit. Und der Goalgetter brauchte nicht einmal sieben Minuten, um seinen Job plangemäß zu erledigen. Nach einem Schuss von Valon Berisha aus spitzem Winkel, den Admira-Goalie Jörg Siebenhandl direkt vor das Tor prallen ließ, staubte der Spanier aus kurzer Distanz per Kopf ab.
Seinem achten Cup-Treffer in dieser Saison war ein Ballverlust von Christoph Knasmüllner tief in der eigenen Hälfte vorangegangen. Die Salzburger waren da weit aufgerückt und im Strafraum der Admiraner sogar in der Überzahl.
Ulmer verletzt
Die Admira wurde durch zwei Distanzschüsse von Srdjan Spiridonovic (20., 26.) erstmals halbwegs gefährlich. Die "Bullen" hatten zu diesem Zeitpunkt bereits eine Umstellung in der Hintermannschaft vornehmen müssen: Andreas Ulmer hatte sich bei einem Zweikampf verletzt und nach einer Viertelstunde Benno Schmitz Platz machen müssen. Der Linksverteidiger klagte über Schmerzen an der Hüfte, Details lagen vorerst nicht vor.
Spielerisch fanden die Niederösterreicher kein Mittel, die Salzburger auch nur annähernd unter Druck zu setzen. Der Bundesliga-Primus hingegen präsentierte sich vor dem gegnerischen Tor auch als Meister der Effizienz. Keita traf in der 28. Minute nach einer Lazaro-Hereingabe von rechts im Nachsetzen, nachdem Siebenhandl und Markus Lackner sich in der Mitte uneinig gewesen waren. Den ersten Versuch von Keita wehrte Lackner noch ab, im Fallen traf der auch im Ausland begehrte Mittelfeldspieler aus Guinea dann aber.
Traumtor von Laimer
Danach war die Partie fast schon in trockenen Tüchern. Die große Offensive der Admira blieb auch nach der Pause aus, die beste Chance ließ nach knapp einer Stunde Spiridonovic mit einem Schuss links innerhalb des Strafraums aus. Weil Salzburgs Torhunger noch nicht gestillt war und der Bundesliga-Vierte hinten anfällig blieb, stand es bald 3:0. Soriano (65.) nahm eine Einladung von Spiridonovic an, der den Ball am Sechzehner leichtfertig vertändelte, und schoss platziert ins lange Eck.
Sehenswert traf anschließend Konrad Laimer (73.) nach einem Eckball: Der 18-Jährige nahm den Ball mit der Brust optimal an und hämmerte ihn aus rund 20 Metern unter die Latte. Den Schlusspunkt setzte Soriano (86.) vom Elfmeterpunkt, nachdem er selbst gefoult worden war. Mit zehn Treffern holte sich der 30-Jährige überlegen den Titel des Cup-Schützenkönigs.
Stimmen:
Jonatan Soriano (Salzburg-Kapitän und dreifacher Torschütze): "Natürlich freue mich, das ist Wahnsinn. Die Admira war ein starker Gegner, aber trotzdem, wir haben sehr stark gespielt. Nach 90 Minuten haben wir verdient gewonnen. Heute war ich nicht fit, aber es war ein Finale. Ich habe alles gegeben. Wir haben sehr intelligent gespielt. Das war nicht mein letztes Spiel, ich bleibe hier, ich habe Vertrag. Es kann alles passieren, aber ich bin in Salzburg."
Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Wir haben im Mai vier Weihnachtsgeschenke verteilt. Die ersten vier Tore waren Assists von uns. Im Spiel selber waren wir gar nicht so unterlegen. Sie haben heute nicht viel selber dazu beitragen müssen, sondern nur gewartet auf unsere Fehler. Wenn man gegen so eine Mannschaft solche Fehler macht, kann man nicht gewinnen. Es war jede Chance ein Tor. Das hat mit Taktik nichts zu tun. Wenn individuelle Fehler passieren, bist du machtlos. Trotzdem haben wir eine gute Saison gespielt, das brauchen wir uns wegen einem Spiel nicht schlechtreden lassen."
Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): ""Wir haben uns ein hartes Spiel erwartet, wie es dann auch war. Wir hatten das Glück, gleich ein Tor zu machen und in weiterer Folge gleich ein zweites. Das hat uns sicher geholfen. Wir haben heute etwas Historisches erreicht. Die Spieler haben sich das aber auch verdient, sie haben viel und hart gearbeitet." Zu Soriano: "Es war nicht leicht, das zu machen, was er heute gemacht hat, nachdem er jetzt längere Zeit verletzt war."
Jochen Sauer (Salzburg-Geschäftsführer): "Wir sind natürlich sehr glücklich, haben Historisches geschafft. Das erste Triple-Double in Österreich. Die Mannschaft hat sich das verdient, war in der Rückrunde stabil und fokussiert. Wenn man eine erfolgreiche Saison hat, ist es natürlich, dass Spieler Begehrlichkeiten wecken. Wir sind zuversichtlich, den Großteil der Mannschaft halten zu können. Wir wollen mit einem richtig guten Kader in die neue Saison gehen. Was wir als Ziel für die nächste Saison ausgegeben haben, ist international zu spielen. In die Champions League zu kommen ist einfach sehr schwierig, es hängt einfach von vielen Faktoren ab. Aber es ist ein Traum der Mannschaft, sie wird alles tun, um so weit wie möglich zu kommen."
FC Admira Wacker Mödling - Red Bull Salzburg 0:5 (0:2)
Wörthersee Stadion 10.200, SR Schörgenhofer
Tore: 0:1 ( 7.) Soriano, 0:2 (28.) Keita, 0:3 (65.) Soriano, 0:4 (73.) Laimer, 0:5 (86.) Soriano (Foul-Elfmeter)
Gelbe Karten: Toth, Starkl
Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Lackner, Wostry, Wessely - Toth, Knasmüllner (74. Bajrami) - Starkl, Grozurek (87. Maranda), Spiridonovic (68. Malicsek) - Monschein
Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer (16. Schmitz) - Bernardo - Lazaro, Laimer, Keita (69. Minamino), Berisha - Soriano (87. Reyna)