Wird der Cupsieg gescheit gefeiert oder angesichts der laufenden Meisterschaft doch mit ein wenig angezogener Handbremse?
"Also ich muss ehrlich sagen", lacht David Schnegg ob der ein wenig naiven Frage, "ich werde nicht die Handbremse anziehen. Es ist mein erster Titel, den werde ich schon feiern."
Damit erfüllt der Linksverteidiger des SK Sturm Graz nach dem 2:0-Finalsieg gegen Rapid auch die Vorgaben der sportlich Verantwortlichen, die ihre Spieler geradezu auffordern, in der Nacht auf Montag und auch am Montag selbst ordentlich Gas zu geben.
Ihren Höhepunkt wird die schwarz-weiße Party am Montag mit der offiziellen Cupfeier am Grazer Hauptplatz erreichen. Selbige beginnt um 16 Uhr, um circa 16:30 Uhr sollen Mannschaft und Pokal den versammelten Fans präsentiert werden.
Schicker: Wäre Fehler nicht zu feiern
Damit macht der Verein sowohl Mannschaft als auch Fans ein Geschenk, denn nach dem Cupsieg 2018 blieb eine offizielle gemeinsame Feier aus.
"2018 war nicht viel, auch wenn es natürlich eine wahnsinnig emotionale Geschichte war", erinnert sich der damalige Goldtorschütze Stefan Hierländer, "die Spieler sollen sich feiern lassen am Hauptplatz. Graz hat es sich verdient, wieder einen Titel in der Stadt zu haben. Wir sind auch froh, dass wir die Fans für ihre super Leistung belohnt haben."
"Ich verlange am Platz so viel von den Jungs, weiß aber auch: Die haben nicht nur am Platz Kraft, sondern auch die Kraft, mal eine richtige Party wegzustecken."
Man darf davon ausgehen, dass am Montag am Hauptplatz das eine oder andere müde Gesicht hinter eine Sonnenbrille versteckt werden muss. Der Sturm-Tross brach noch nach dem Spiel in Richtung Graz auf, um den Titel dort zu zelebrieren.
"Der Fußball ist so schnelllebig, da darf man nicht den Fehler machen, wenn man etwas erreicht hat, dass man es nicht feiert und genießt. Das werden wir definitiv machen", betont Geschäftsführer Sport Andreas Schicker.
Ilzer: "Breche garantiert nicht als Erster weg"
Auch Trainer Christian Ilzer kommt gar nicht erst auf die Idee, die Handbremse anzuziehen - ganz im Gegenteil:
"Ich verlange am Platz so viel von den Jungs, weiß aber auch: Die haben nicht nur am Platz Kraft, sondern auch die Kraft, mal eine richtige Party wegzustecken. Heute und morgen darf richtig gefeiert werden. Wenn man das nicht mehr macht, ist man fehl am Platz. Das verkraftet jeder von den Jungs."
Dienstag ist der obligatorische freie Tag, am Mittwoch würde man wieder zwei Mal trainieren: "Dann sind wir wieder voll drinnen in der Woche und fokussieren uns auf die Austria. Aber heute und morgen gibt es kein Halten. Jeder kann so ausgelassen feiern, wie es ihm obliegt."
Der 45-Jährige selbst war fest entschlossen, eine gute Party-Performance hinzulegen: "Dass ich als Erster wegbreche, wird definitiv nicht der Fall sein. Das kann ich schon mal garantieren."
Jauk küsst das Tor
Auch Präsident Christian Jauk wollte auf keinen Fall die Handbremse anziehen - wohlwissend, dass er am Montag am Hauptplatz "zu den Leuten reden" müsse:
"In der Regel fällt mir immer etwas ein. Ich hoffe, das gelingt mir diesmal auch, denn ich gehe davon aus, dass ich nicht viel zum Schlafen kommen werde."
Das Vereinsoberhaupt präsentierte sich stolz mit einem Stück des Tornetzes in der Hand. Außerdem verteilte er wie schon 2018 Küsse:
"Damals habe ich den Boden geküsst. Der Trainer hat mir verraten, dass er in seiner Rede zum Finale gesagt hat, dass er will, dass der Präsident das Tor küsst, wo wir die Tore schießen. Ich bedanke mich beim Schicksal, dass das genau vor unserer Fankurve war. Also habe ich es natürlich gerne wiederholt."
@laola1 Jakob Jantscher hat nach dem gestrigen Cupsieg seine Qualitäten als Stimmungsmacher unter Beweis gestellt. 😂📢 #laola1 #l1 #wirlebensport #umfrage #fürdich #sturmgraz #jakobjantscher #jantscher #öfbcup #sturm ♬ Originalton - Laola1.at das Sportportal