Wieder geht es für Red Bull Salzburg nach Klagenfurt.
Zum dritten Mal in Folge steht der Titelverteidiger nun schon im Cup-Finale, gewann die letzten 17 (!) Partien in diesem Bewerb und schoss dabei insgesamt 86 Tore - also im Schnitt 5,05 (!) Treffer pro Partie.
So auch beim 5:2 gegen die Wiener Austria, die den Rekord an hintereinander gewonnenen Spielen im Cup (23) hält.
Der könnte von Salzburg bei einem Cup-Sieg 2016 im Halbfinale 2017 egalisiert werden. Doch in erster Linie geht es um die Mission "Triple-Double" und darum, weitere Titel nach Salzburg zu holen.
Salzburg kam der Premiere, als erste heimische Mannschaft drei Mal in Folge die Meisterschaft und Cup zu holen, um einen großen Schritt näher. Nach einer miserablen ersten Hälfte drehten die Gastgeber die Partie nach 0:1-Pausenstand.
Nicht nur das. Salzburg drehte richtig auf und schoss den Rekord-Cupsieger (27) und Vorjahresfinalisten im Finish ab.
Maßgeblichen Anteil daran hatte das zwischenzeitliche 2:1 von Andreas Ulmer, der sein Solo über fast die Hälfte des Spielfeldes bravourös abschloss. Gegenüber LAOLA1 ließ der Linzer seinen sehenswerten Treffer Revue passieren.
"Die Austria war in der Vorwärtsbewegung, ich gewinne den Ball und meine Teamkollegen haben mir den Raum geöffnet. Ich hätte auch abspielen können, aber dann war die Lücke einfach groß genug. Da habe ich mir gedacht, ich bin so weit gelaufen, jetzt probiere ich es selbst. Ich bin nahe genug am Tor gewesen, um auch mit dem rechten Fuß zu treffen."
Der Linksfuß hatte nach Saisontreffer drei, mit dem er seine persönliche Saison-Bestmarke aus dem Vorjahr egalisierte, leicht lachen, blieb aber wie immer bescheiden: "Es war schön, aber wenn jemand anderer trifft, passt es auch."
Doch was Meisterschaften und Cup-Siege betrifft, kriegt der Linksverteidiger nicht genug.
Ulmer hat aktuell fünf Meisterschaften und drei Cup-Siege zu Buche stehen, nach dieser Saison könnte er ein Titel-Jubiläum feiern. Zum Vergleich: Rapid, Austria und Sturm haben gemeinsam neun Titel seit 2005 geholt.
Titel seit 2005:
Name/Klub | Meisterschaften | Cupsiege |
---|---|---|
Andreas Ulmer | 5 | 3 |
Rapid | 2 | 0 |
Austria | 2 | 3 |
Sturm | 1 | 1 |
"Ich bin süchtig nach Titeln und möchte noch weitere sammeln", sagt der 30-Jährige, der in der Mannschaft damit nicht alleine ist.
"Jeder, der da ist, will Titel gewinnen. Einige von uns sind noch nie in einem Cup-Finale gestanden oder haben den Bewerb oder die Meisterschaft gewonnen. Und es ist für mich immer ein absolutes Highlight. Man sieht ja, manche Mannschaften sind nicht oft in einem Finale oder wenn sie es sind, gewinnen sie es vielleicht nicht."
Ulmer ist auch auf Rekorde aus, sagt: "Es ist schön, wenn man so etwas hört und man dabei war."
Der Oberösterreicher zeigt sich inspiriert: "Ich habe mir letztens einen Film angesehen, die von einem High-School-Football-Team handelt, das 151 Mal in Serie gewonnen hat. Das ist eine coole Geschichte, total lässig und beeindruckend."
Und nicht erfunden: Der kalifornischen De La Salle High School gelang das tatsächlich zwischen 1992 und 2004. Diese Siegesserie diente als Vorlage für den Film von "When the Game Stands tall" aus dem Jahr 2014 (Hier die Top Ten Sportfilme).
Seinen Mitspieler ziehen mit.
"Im Fußball geht es um Titel. Jeder Spieler, jeder Trainer, jede Mannschaft will die", so der Salzburger Premieren-Torschütze, der sich mit seinen 18 Jahren nicht daran erinnert, wann er das letzte Mal einen Doppelpack erzielt hat.
"Das war vor der U15", grinst der Blondschopf. "Aber das erste Tor für die Profis war einfaach ein richtig geiles Gefühl, da ist mir auch einiges von den Schultern gefallen." Das hat auch Dietrich Mateschitz, einer von 6137 Zuschauern, auf der Tribüne gesehen.
Titel seien richtig geil, dafür gelte es alles zu tun, wie Laimer in der Euphorie festhält: "Wer uns im Weg steht, da müssen wir drüberfahren, so wie heute in der zweiten Hälfte."
Salzburgs Weg ins Finale:
Runde | Gegner | H/A/ | Ergebnis |
---|---|---|---|
1 | Deutschlandsberg | A | 7:0 |
2 | Horn | A | 3:2 n.V. |
AF | Ried | H | 4:2 |
VF | Sturm | A | 1:0 |
HF | Austria | H | 5:2 |
F | Admira | - | ? |
Salzburg gewann auf dem Weg in sein insgesamt viertes Cup-Finale zum ersten Mal ein Halbfinale vor eigenem Publikum (2:3 n.V. gegen Mattersburg 2007 und 1:2 gegen FC Pasching 2013) und blieb unter Oscar Garcia auch im siebenten Heimspiel ungeschlagen.
In der Meisterschaft hat man fünf Runden vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf Rapid.
"Wir sind in beiden Bewerben auf dem richtigen Weg, aber es sind noch genügend Spiele in der Liga zu spielen und ein Finale ist eine Partie, in der alles passieren kann."
Titelhamster Andreas Ulmer muss es wissen.
Bernhard Kastler