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ÖFB: Worauf es in der Schweiz noch ankommt

Ralf Rangnick wird sich im finalen Test nicht in die Karten schauen lassen. Doch an einer Schwäche muss gezielt gearbeitet werden. Ein Kommentar:

ÖFB: Worauf es in der Schweiz noch ankommt Foto: © GEPA

90 Spielminuten ist die EURO 2024 für das ÖFB-Team noch entfernt. Der finale Test findet am Samstag in St. Gallen gegen die Schweiz statt (ab 18 Uhr im LIVE-Ticker).

Worauf kommt es im letzten Test vor der Endrunde noch an? Und worauf nicht?

Fix ist, dass sich Teamchef Ralf Rangnick nicht in die Karten blicken lassen wird. Es werde sicher nicht jene Elf auflaufen, die zum EM-Auftakt gegen Frankreich dann starten werde, hat er bereits angekündigt. Und damit nicht nur den noch pausierenden Marcel Sabitzer gemeint.

Vielmehr geht es bei den Eidgenossen darum, einigen Kickern noch Spielpraxis zu verschaffen. Die Endrunde in Deutschland soll für das ÖFB-Team ja möglichst lange dauern, da wird es auch auf die Kaderspieler 15 bis 26 ankommen.

Ebenso keine Bedeutung sollte man den offensiven Standards beimessen. Die einstudierten Varianten werden freilich erst in Düsseldorf gegen Frankreich präsentiert.

Wichtig ist dieses letzte Spiel vor der Reise nach Berlin dennoch. Es gibt nämlich auch noch die eine oder andere Schwäche im Spiel des Nationalteams.

Die Sache mit dem Ballbesitz

Das hochintensive Pressing funktioniert zwar hervorragend, kann aber naturgemäß nicht über die volle Spielzeit praktiziert werden. Problematischer wird es, wenn die vorderste Pressingreihe keinen großen Druck auf die gegnerischen Verteidiger ausübt.

Dann nämlich werden die Bälle erst in tieferer Position erobert, der Weg zum Tor ist weiter. In solchen Situationen waren die Ballbesitzphasen zuletzt zu kurz. Es fehlte mitunter an Präzision und Konzentration.

Es gilt, in jenen Phasen, in denen der Gegner vermeintlich die Oberhand gewinnt, durch längere Ballbesitzphasen den Druck zu reduzieren und gleichzeitig die eigene Laufarbeit zu verringern.

"Mit dem Ball haben wir noch Luft nach oben, das haben wir schon besser gemacht", ist Rangnick bewusst.

Nur wenn sich die dominanten Phasen im ÖFB-Spiel über jene des hochintensiven Pressings hinaus ausdehnen lassen, kann auch in den Partien gegen individuell qualitativ besser besetzte Teams auf Dauer reüssiert werden.

Rangnicks Gratwanderung

Trotz der Serie von sechs Siegen in Folge, die mit einem vollen Erfolg gegen die Schweiz den bisherigen Verbands-Rekord egalisieren würde, bleiben im ÖFB-Team alle am Boden.

Rangnick und sein Staff haben eine schwierige Gratwanderung bisher bravourös gemeistert: Die Mannschaft hat die Gewissheit, gegen jeden Gegner der Welt gewinnen zu können, gleichzeitig aber das Selbstverständnis, dass das nur dann gelingt, wenn alle gemeinsam zu 100 Prozent an einem Strang ziehen und funktionieren.


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