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Wie Kainz versucht hat, ein Zeichen zu setzen

Dem Steirer gelingt endlich sein erstes Tor im Nationalteam und dann bleibt keine Zeit zum Jubeln.

Wie Kainz versucht hat, ein Zeichen zu setzen Foto: © GEPA

"'Zruck' und schauen, dass wir gleich wieder Druck machen können, um aufs zweite Tor zu gehen", so erklärt Florian Kainz seinen Sprint in Richtung Mittellinie nach seinem 1:1-Ausgleich gegen Estland.

Ein Tor, das es sich verdient gehabt hätte, zelebriert zu werden. Schließlich wäre ohne diesen Treffer das 2:1-Siegtor von Michael Gregoritsch (<<<"Einer der besten Momente meiner Karriere!">>>) nicht möglich gewesen.

Außerdem war es der erste Treffer des Köln-Legionärs im ÖFB-Nationalteam.

"Ich habe versucht, ein Zeichen zu setzen: Weiter geht's! Deswegen habe ich nicht wirklich gejubelt", so der Steirer.

Kainz: "Vielleicht klingt es blöd"

Fünf der sechs ÖFB-Tore bei diesem Lehrgang gingen an Vertreter des Heimat-Bundeslands von Kainz - Marcel Sabitzer und Gregoritsch scorten jeweils doppelt.

"Ich bin sehr froh, dass ich mein erstes Tor gemacht habe. Vielleicht klingt es blöd, aber wichtig war, dass wir das Spiel gewonnen haben. Ich habe versucht, meinen Teil dazu beizutragen und bin sehr glücklich, dass wir sechs Punkte geholt haben."

23 Matches musste die Länderspiel-Karriere des 30-Jährigen alt werden, bis er erstmals netzte. 2015 hat er seine A-Team-Premiere gefeiert. Sicherlich war Kainz nicht immer Stammspieler, trotzdem musste er für einen Offensivspieler lange Geduld beweisen.

Warum es so lange gedauert hat? "Das kann ich echt nicht beantworten", steht wohl auch Kainz selbst vor einem Rätsel, "aber gut, dass es endlich gelungen ist. Es war ein wichtiges Tor."

"Die Statistik war mir bewusst"

Gerade Akteure, die ihrem Premieren-Treffer sehr lange nachlaufen, können ihre Erleichterung oft kaum verbergen.

Kainz selbst macht kein allzu großes Ding daraus: "Mir war die Statistik, dass ich im Nationalteam noch kein Tor gemacht habe, auf jeden Fall bewusst. Aber ich versuche, wenn ich reinkomme, der Mannschaft zu helfen, Aktionen zu haben, Gas zu geben. Nur so kann es gehen."

"Wenn ich zum Training zurückkomme, wird der Schmäh rennen. Für mich persönlich ist es ein Riesen-Ziel, die EM in Deutschland zu spielen."

Florian Kainz

Mit dem Zittersieg gegen Estand hat das ÖFB-Team die beiden erhofften Pflichtsiege zu Beginn der Quali eingefahren.

Gerade bei Deutschland-Legionären ist eine gewisse Zusatzmotivation, das Turnier in der Wahlheimat zu spielen, zu spüren. So auch beim Grazer: "Wenn ich zum Training zurückkomme, wird der Schmäh rennen. Für mich persönlich ist es ein Riesen-Ziel, die EM in Deutschland zu spielen."

Kainz hofft auf Euphorie

Geht es nach dem Spirit in der Mannschaft, stehen die Chancen nicht schlecht. Letztlich war es kein Zufall, dass sich das Nationalteam zurückgekämpft und die Partie gedreht hat.

"Wir haben eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft. Man hat auch gegen Estland gemerkt, wie jeder voll in die Mannschaft integriert ist. Man muss schon auch sagen, dass einige Spieler gefehlt haben", erinnert Kainz.

Wichtig sei jedoch auch, dass nicht nur im Team die Stimmung gut sei: "Das war sie auch im Stadion. Wir hoffen natürlich, dass jetzt eine gewisse Euphorie entfacht wird und die Fans voll mitgehen. Wir freuen uns auf die zwei Spiele im Juni."

Dann warten mit Belgien und Schweden die beiden Gruppen-Mitfavoriten.

Gregoritsch? "Super Stürmer, super Typ"

Vielleicht gibt es dann ja auch weitere "Steirer-Tore". Kainz freut sich jedenfalls sehr mit Gregoritsch, der mit seinem Siegtreffer ja gleichzeitig auch das eigene Premieren-Tor noch mal ordentlich aufgewertet hat:

"Das ist der Fußball - super erster Kontakt, guter Abschluss, vielleicht ein bissl Glück dabei. Aber es freut mich irrsinnig für ihn, dass er das Siegtor gemacht und in beiden Spielen getroffen hat. Er ist ein super Stürmer und ein super Typ."

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