The captain is back on board - jetzt aber wirklich.
David Alaba konnte das ÖFB-Team nach langen 485 Tagen endlich wieder als Kapitän aufs Feld führen. Beim 1:1 gegen Serbien im Hinspiel des Aufstiegsplayoffs der UEFA Nations League (Spielbericht>>>) hatte der 32-Jährige maßgeblichen Anteil am österreichischen Führungstreffer und zog bei seinem Comeback - zur allgemeinen Überraschung - gleich die vollen 90 Minuten durch.
"Mich hat er vor allem physisch überrascht. Das habe ich ihm ehrlich gesagt nicht zugetraut auf diesem Level. Der ursprüngliche Gedanke war, ihn nach 65 oder 70 Minuten runterzunehmen", verrät Ralf Rangnick auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Die Noten für die ÖFB-Kicker >>>
Dass Alaba nach wie vor ein guter Fußballer sei und nichts verlernt habe, sei ohnehin klar gewesen, "aber, dass er körperlich schon auf diesem Level performen kann, hat mich positiv überrascht".
"Absolutes Top-Spiel"
Auch sonst ist der Teamchef voll des Lobes für seinen Kapitän: "David hat ein absolutes Top-Spiel abgeliefert, wenn man bedenkt, wie lange er ausgefallen ist, und, dass das jetzt sein erst zweites Spiel über 90 Minuten war."
Alaba habe das ÖFB-Team seit seiner offiziellen Rückkehr zum einen durch seine "besondere Aura, die egal ob auf dem Platz, in der Kabine oder im Hotel für jedermann spürbar ist", besser gemacht, aber auch mit seiner Leistung am Donnerstag:
"Er kann nach wie vor fantastische Bälle spielen. Wenn ich mir den Chipball vor dem 1:0 anschaue - den wollte er genau so haben. In der Schlussphase hat er über die halblinke Seite das Spiel angekurbelt, ähnlich wie in der EM-Quali gegen Estland, und hat zwei, drei super Bälle in die Schnittstelle gespielt. Die kannst du nicht viel besser spielen", kommt Rangnick kaum aus dem Schwärmen raus.
Auch die Mitspieler schwärmen
In dieses Schwärmen steigt auch Philipp Lienhart gerne ein: "David gibt der ganzen Mannschaft sehr, sehr viel, auch mir. Er hat immer eine Idee, wo er den Ball hinspielt, das hilft uns sehr. Er ist einfach eine Bereicherung für uns."
Und Alexander Schlager fügt an: "Ganz Österreich kann echt froh sein, dass wir zwei so fantastische Typen und Kicker wie den David und den Xaver (Schlager, der sein ÖFB-Comeback nach fast einem Jahr gab, Anm.) in der Mannschaft haben."
Rangnick hatte seine Zweifel
Rangnick gibt nach der Serbien-Partie zu, Zweifel gehabt zu haben, ob Alaba nach seiner so schweren wie langwierigen Knieverletzung nochmal an seine besten Zeiten anschließen wird können. Diese seien nun ausgeräumt.
"Jetzt kann man nur hoffen, dass er gesund bleibt. Wenn er das tut, hat er für mich mit dem heutigen Spiel schon gezeigt, dass er tatsächlich wieder zum alten David Alaba werden und zur alten Form zurückfinden kann", so der Teamchef.