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Dragovic: "Wir sind keine Schülermannschaft"

Warum der Innenverteidiger in Nordmazedonien nicht der Volltrottel sein wollte:

Dragovic: Foto: © GEPA

Starke Leistung gegen Slowenien und in der ersten Halbzeit in Nordmazedonien - Aleksandar Dragovic zählt fraglos zu den ÖFB-Gewinnern dieses generell erfolgreichen Lehrgangs.

In Skopje musste er zur Pause verletzungsbedingt raus. Indem er bei Österreichs 4:1-Erfolg überhaupt gespielt hat, stellte er sich in den Dienst der Mannschaft:

"Ich habe es schon beim Aufwärmen gespürt. Ich glaube, es wird ein kleiner Faserriss sein. Aber ich habe es probiert und gesagt: Ich spiele so lange, bis es reißt. Dann ist es eben immer schlimmer geworden. Es ist 1:1 gestanden und ich habe gewusst, wie wichtig das Spiel ist. Ich wollte dann nicht irgendwie wieder der Volltrottel sein. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Ich habe so weit probiert, wie ich konnte."

Für ihn kam Debütant Stefan Posch ins Spiel. "'Poschi' hat es überragend gemacht und zum Glück haben wir noch gewonnen", gratuliert der Leverkusen-Legionär.

Keine Schülermannschaft

Dieses Camp war - abseits der Verletzung - nicht nur für den 28-Jährigen ein gutes, sondern für die ganze Mannschaft.

"Man hat gesehen, wir sind keine Schülermannschaft, wie ich das letzte Mal gehört habe", erklärt Dragovic.

Diesen Spruch darf man als Gruß an ÖFB-Präsident Leo Windtner interpretieren. Der hatte am Tag nach der 2:4-Pleite in Israel in seiner emotionalen Standpauke folgendes zu Protokoll gegeben: "Das 1:2 hatte fast Schülermannschafts-Charakter."

Eine Aussage, die bei diversen ÖFB-Teamspielern überschaubar gut angekommen ist.

Keiner hätte sich über ein 8:2 beschweren können

"Wir haben diesmal ein anderes Gesicht gezeigt und in beiden Spielen hochverdient gewonnen", weiß aber auch Dragovic, dass sich das ÖFB-Team im Vergleich zum letzten Lehrgang gesteigert hat, "in Nordmazedonien hätte sich von den Torchancen her keiner beschweren können, wenn wir 8:2 gewonnen hätten. Aber am Ende des Tages zählen nur die drei Punkte. Die haben wir geholt und sind jetzt wieder voll im Rennen."

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Wie viele Vorurteile das Nationalteam in den vergangenen Tagen widerlegt habe? "Wir haben daraus gelernt, auch bei einem Rückstand weiter unseren Plan über 90 Minuten zu verfolgen. Das haben wir gemacht. Wir hatten bei 0:0 hundertprozentige Chancen, genauso bei 0:1 und 1:1. Daher ein großes Kompliment an die Mannschaft. So müssen wir weitermachen. Ein besonderes Kompliment an Konrad Laimer - was der abgeliefert hat, ist überragend."

Der Wiener darf sich jedenfalls in seiner Einschätzung des Teams bestätigt fühlen: "Wir wissen, wie viel Qualität wir haben. Wir müssen sie halt nur auf den Platz bringen. Dann können wir gegen jeden Gegner bestehen."

Zehn Jahre Nationalteam und kein neues Stadion

Für Dragovic war dieser Lehrgang übrigens sein zehnjähriges Jubiläum im A-Team. Am 6. Juni 2009 feierte er bei der 0:1-Niederlage in Serbien sein Debüt. Inzwischen hält er bei 74 Länderspielen.

"Zehn Jahre sind es schon?", ist ihm das Jubiläum gar nicht bewusst. Dafür ist es eine Einladung zu einer wohl platzierten Manöverkritik: "Es sind schon zehn Jahre und es ist nichts weitergegangen mit dem neuen Stadion. Sogar Mazedonien hat ein Trainingszentrum."

Die zweite Botschaft an Windtner? Vielleicht.

Die Verletzung heilt im Urlaub

Nun steht im Urlaub an der Cote d'Azur und in Spanien Erholung im Vordergrund - und das Ausheilen seiner Verletzung: "Dadurch, dass ich keine Trainingseinheiten mehr habe und jetzt in Urlaub gehen kann, wird das in den nächsten zwei, drei Wochen relativ schnell verheilen."

Wie auch Marko Arnautovic möchte er die Auszeit ganz entspannt angehen und verreist mit Familie und Freundin: "Wir haben in der neuen Saison viele Spiele in der Champions League. Da muss man ausgeruht sein."

Die Zeiten von gemeinsamen Urlauben mit ÖFB-Kollegen wie Arnatovic oder Marcel Sabitzer ist vorbei, wie er schelmisch grinsend begründet: "Der Marko hat Frau und zwei Kinder, 'Sabi' hat mittlerweile auch schon ein Kind bekommen. Jeder hat schon Kinder, fehlt nur noch bei mir das Kind. Aber ich bin erst 28, ein bisserl Zeit habe ich noch.

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