news

Wer soll in Wales im ÖFB-Tor stehen?

Bachmann, Lindner oder Pentz? Teamchef Foda bleibt seiner Linie treu.

Wer soll in Wales im ÖFB-Tor stehen? Foto: © GEPA

Österreichs Tormann-Frage ist auch vor einem der bedeutendsten Länderspiele der jüngeren Vergangenheit offen.

Über eine klare Nummer eins verfügt das ÖFB-Team nicht.

Ob Watford-Reservist Daniel Bachmann trotz zwei Monaten ohne Pflichtspiel am Donnerstag (20:45 Uhr im LIVE-Ticker) im WM-Playoff in Cardiff gegen Wales das Tor hüten wird, will Teamchef Franco Foda erst am Vortag entscheiden. Die weiteren Optionen sind Routinier Heinz Lindner und Debütant Patrick Pentz.

Bachmann hat seit 21. Jänner kein Spiel mehr bestritten, beim neuen Watford-Trainer Roy Hodgson ist Österreichs EM-Goalie nur zweite Wahl. Foda hatte ihm bereits im Herbst trotz unregelmäßiger Einsätze die Treue gehalten.

Zum Abschluss der WM-Quali im November gegen die Republik Moldau (4:1) kam Lindner zwar nach zweieinhalb Jahren zu seinem ÖFB-Comeback - Foda führte damals aber eine drohende Gelbsperre von Bachmann als Grund an.

Foda: "Warum sollten wir davon abgehen?"

Mit dem bisherigen Prozedere bei der Tormann-Wahl sei man gut gefahren, betonte Foda vor der Wales-Reise.

"Wir werden einen Tag vor dem Spiel mit den Torleuten sprechen und ihnen bekanntgeben, wer spielen wird. Es ist wichtig, dass wir auch da intern Ruhe bewahren, auch wenn es vielleicht extern immer wieder Diskussionen gab. Wir haben unseren Weg, wir haben unsere Linie. Warum sollten wir davon abgehen?"

Seit Juni hat Foda mit Ausnahme des Moldau-Spiels immer auf den 27-jährigen Bachmann gesetzt. Der vier Jahre ältere Lindner präsentierte sich beim FC Basel zuletzt aber in starker Verfassung, ist dort die klare Nummer eins.

Auch Pentz zeigt bei der Austria konstant gute Leistungen, wurde in der Vorsaison unter anderem zum besten Torhüter der Bundesliga gewählt. Der 25-Jährige hat aber noch kein Länderspiel bestritten.

Schlüsselrolle für Almer

"Wir haben absolutes Vertrauen. Alle drei sind in der Lage, dort zu spielen. Da haben wir überhaupt keine Bedenken", betonte Foda.

Eine Schlüsselrolle bei der Entscheidung kommt Robert Almer zu. Dem ÖFB-Tormanntrainer war in der erfolgreichen EM-Quali für 2016 selbst trotz mangelnder Spielpraxis von Marcel Koller das Vertrauen geschenkt worden.

"Die Expertise von Robert Almer ist in der Torwartfrage extrem wichtig", sagte Foda. Almer habe in den vergangenen Monaten alle drei Kandidaten vor Ort beobachtet.

Gespräche führte auch der Teamchef - unter anderem mit Bachmann, "weil es für ihn ja keine angenehme Situation ist im Moment".

Wales mit schwieriger Torhüter-Situation

Die hat aber auch Wales auf der Torhüter-Position nicht. Die eigentliche Nummer eins der Briten, Leicester Citys Ersatzgoalie Danny Ward, fällt nach einer Knieoperation aus.

Sein Vertreter Wayne Hennessey ist 35 Jahre alt und beim Premier-League-Abstiegskandidaten Burnley ebenfalls nur Reservist - mit deutlich weniger Saisoneinsätzen als Bachmann für den Ligarivalen Watford. Hennessey hält aber bei 98 Länderspielen, Bachmann bei zwölf.

"Ich kann gar nicht hoch genug von ihm sprechen", sagte Wales-Teamchef Rob Page über seinen Ersatzgoalie. Hennessey sei seit seiner Degradierung enorm positiv gewesen und habe Ward immer unterstützt.

"Eine Nummer zwei wie ihn zu haben, der jahrelang die Nummer eins war und auf 100 Länderspiele zusteuert, erfüllt mich mit Zuversicht."

Lindner hat bisher 29 Länderspiele absolviert, Fodas Nummer eins war er von dessen Amtsantritt 2017 an bis Sommer 2019.

Kommentare