Österreich Österreich AUT
Estland Estland EST
Endstand
2:1
0:1, 2:0
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Baumgartner: "Das Wie ist scheißegal!"

Der Hoffenheim-Legionär erklärt seinen Assist zum erlösenden 2:1 im "Geduldsspiel" gegen Estland.

Baumgartner: Foto: © GEPA

Wie wichtig Christoph Baumgartner trotz seines jungen Alters für das ÖFB-Team bereits ist, stellte der 23-Jährige im ersten Lehrgang des Jahres einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis.

Der Offensivallrounder lief sich beim EM-Quali-Auftakt gegen Aserbaidschan beinahe die Seele aus dem Leib, bereitete einen Treffer vor und erzielte einen weiteren selbst.

Beim Duell mit Estland am vergangenen Freitag ging Baumgartner zwar bei Weitem nicht alles auf, schlussendlich avanvierte er mit seinem Assist zum späten 2:1 durch Michael Gregoritsch aber erneut zu einem der rot-weiß-roten Matchwinner. Seine Flanke von rechts landete beim späteren Siegtorschützen, der sich die Kugel am Elfmeterpunkt stoppen und mit etwas Glück zum großen Jubel der 16.500 Fans nach 88 Minuten in den estnischen Maschen unterbringen konnte.

"Habe 'Gregerl' nicht genau anvisiert, aber..."

Ob Baumgartner bei seiner Hereingabe bereits wusste, dass Gregoritsch, der in den vorangegangenen 88 Minuten beinahe an der eigenen Chancenauswertung verzweifelte, verwerten würde?

"Ich war heute selbst oft in der Box und es war oft so, dass sie es gut verteidigen haben können, wenn die Bälle direkt in den Fünfer kommen. Ich habe gewusst, wenn ich ihn einen Tick in den Rücken spiele, ist da oft Raum, deshalb habe ich nicht ganz genau den 'Gregerl' anvisiert, aber ich habe gewusst, wenn ich den Ball in den Raum bringe und da ein Spieler von uns steht, haben sie Probleme", so der Niederösterreicher.

Baumgartner hatte durchaus etwas gutzumachen, war er es doch, der gemeinsam mit Nicolas Seiwald Estlands Vorlagengeber zum 0:1, Sergey Zenjov, nicht an der Kopfballweitergabe auf den Gäste-Torschützen Rauno Sappinen hindern konnte.

 

 

"Das war schlecht verteidigt. Wir verteidigen es hinten schon schlecht, dann springt er im Kopfballduell mit mir einen Tick früher weg und ist größer, und dann laufen wir auf der zweiten Stange nicht durch", gibt sich der Hoffenheim-Legionär gewohnt selbstkritisch.

Hätte die Partie einen anderen Ausgang genommen und Österreich wären enorm wichtige Punkte durch die Lappen gegangen, hätte Baumgartner ordentlich zu kiefeln gehabt: "Das sind Situation, die spielentscheidend sein können. Auf einmal rennst du hinterher - zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon ein paar gute Chancen und Estland nichts - und holst sie ins Spiel", schüttelt er den Kopf.

"Wir haben das Spiel gewonnen, das Wie ist scheißegal"

Dass es schlussendlich dennoch mit drei Punkten geklappt hat, liegt zum einen an Ralf Rangnicks taktischem Einwirken von der Seitenlinie, zum anderen an einer enormen Willensleistung der ÖFB-Kicker.

Baumgartner zieht den Hut: "Es war ein Geduldsspiel, ein schweres Spiel, aber am Ende des Tages haben wir gewonnen. Das zeugt von dem, was an Qualität, Moral und Einsatz in der Truppe steckt."

Zwar habe das ÖFB-Team im zweiten Durchgang "keinen herausragenden Fußball gespielt, wir hatten einige einfache Ballverluste, weil es heute nicht einfach auf dem Platz war, der um einiges schlechter als am Freitag war," aber: "Die Energie, die wir auf den Platz gebracht haben, war entscheidend", so Österreichs Nummer 19.

Denn in einer Sache ist sich der 23-Jährige sicher: "Wir haben das Spiel gewonnen, das Wie ist scheißegal."

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