Der Wirbel rund um die Personalie Nenad Bjelica ist abgeklungen.
Ende November war der einstige Austria- und WAC-Trainer beim deutschen Traditionsklub Union Berlin die Nachfolge von Trainer-Ikone Urs Fischer angetreten - zwei Monate später brachte sich der 52-jährige Kroate mit einer "Watschen" für Leroy Sane im Kracherduell mit dem FC Bayern München beinahe um den erträumten Job.
Nach abgesessener Sperre und einer Vielzahl von öffentlichen Entschuldigungen darf Bjelica mittlerweile wieder in vollem Umfang seines Amtes walten.
Bjelica streut Rangnick und ÖFB-Kickern Rosen
Den abstiegsbedrohten 1. FC Union Berlin brachte er seither in deutlich ruhigere Fahrgewässer. In den letzten vier Spielen setzte es für die Bjelica-Truppe keine Niederlage, acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz.
In einem Interview mit der "Krone" sprach der Wahl-Klagenfurter nun über seinen erfüllten Bundesliga-Traum, die Kärntner Bundesligisten und über seine Einschätzung von Österreichs Chancen bei der EM-Endrunde in Deutschland im kommenden Sommer.
Denn dem ÖFB-Team traut der im kroatischen Osijek geborene Trainer-Routinier im kommenden Sommer so einiges zu. Sowohl vom Teamchef, als auch von Österreichs Kickern gibt sich Bjelica überzeugt.
"Können total unbekümmert aufspielen"
"Die ÖFB-Elf hat mit Rangnick einen Top-Trainer mit viel Erfahrung - ich traue ihm zu, dass er die Gruppe übersteht. Auch ohne Alaba. Denn Österreich hat genug Spieler bei wichtigen Klubs!"
Insbesondere die Underdog-Rolle mache Österreich zu einem Geheimtipp. "Sie sind sicher nicht Favorit, können aber total unbekümmert aufspielen, nur überraschen. Das ist ein Vorteil."
Sogar Parallelen zu Heimatland Kroatien ortet Bjelica beim ÖFB-Team. "Kroatien hatte bei den letzten Weltmeisterschaften keiner auf der Rechnung - 2018 gab’s Platz zwei, zuletzt Rang drei. Daher sage ich: Kroatien kann ein Vorbild für Österreich sein!"