"Ashley Barnes erfüllt wesentliche Kriterien für eine Einbürgerung nach §10 Abs. 6 Staatsbürgerschaftsgesetz nicht." Diesen Satz hat das Innenministerium nach dem Ministerrat am Montag kommuniziert. Alle Infos zur Begründung >>>
Der gebürtige Engländer, der für Burnley in der Premier League spielt, war bekanntlich Wunschstürmer des österreichischen Fußballbundes, der ihn liebend gerne eingebürgert hätte.
Die Verantwortlichen reagieren auf diese Nachricht mit Überraschung und Enttäuschung. Die Signale, die sie bis zuletzt erhalten hätten, seien nämlich ganz andere gewesen.
"Sind einigermaßen überrascht"
"Wir sind einigermaßen überrascht, denn bis vor zehn Tagen waren wir ganz klar auf der Zielgeraden", sagt ÖFB-Präsident Leo Windtner.
Seit einem Jahr bemüht sich der ÖFB um die Einbürgerung des 29-Jährigen. "Die Haltung vonseiten des Sportministeriums war so, dass sie uns signalisiert haben, dass das positiv erledigt werden kann", berichtet Windtner. Offenbar war das Innenministerium letztlich aber anderer Meinung.
"Das war eine politische Entscheidung"
ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer ist wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, im ÖFB seien "lauter Dilettanten" am Werk.
"Rechtlich wäre eine Einbürgerung möglich, die juristischen Kriterien sind erfüllt", ist er sich sicher. Nachsatz: "Das war eine politische Entscheidung."
Der ÖFB gibt den Kampf um Barnes nicht auf, sucht Kontakt zum Innenministerium, doch die Zeit drängt, steht doch schon am Mittwoch der nächste Ministerrat am Programm. "Theoretisch ist es noch möglich, aber sehr unwahrscheinlich", so Hollerer.
Denn der ÖFB ist weiterhin der Meinung: "Es ist rechtlich nicht unmöglich, dass Barnes eingebürgert wird, so einfach ist das!"