Der Österreichische Fußball-Bund kommt weiter nicht zur Ruhe.
Die seit Monaten anhaltenden Streitereien im Präsidium, die im Herbst 2024 im Rücktritt von Präsident Klaus Mitterdorfer und der zumindest vorübergehenden Kündigung der beiden Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer gipfelten, sorgen nun auch bei den Geldgebern für Verstimmung.
So übte die Raiffeisen Bankengruppe scharfe Kritik an den Vorgängen und drohte sogar den Ausstieg als Millionensponsor an. Der "Krone" liegt ein zweiseitiges Schreiben der Raiffeisen an alle Mitglieder des ÖFB-Präsidiums, vor.
Kritik an der Kommunikation
Darin fordert Petra Walter, die Vorstandsvorsitzende der Zentralen Raiffeisenwerbung, nicht nur einen externen ÖFB-Präsidenten, sondern droht auch ein Ende des Sponsorings an, sollte sich der Verband nicht zügig einem Weg der Professionalisierung verschreiben.
Wörtlich heißt es: "Wir, die Raiffeisen-Bankengruppe, sind einer der stärksten und größten Fußball-Sponsoren des Landes (...) Trotz dieses starken Engagements gibt es seitens des ÖFB-Präsidiums seit der Kündigung des Geschäftsführers der ÖFB-Betriebsgesellschaft, Bernhard Neuhold, und des Generalsekretärs Thomas Hollerer sowie des Rücktritts von Präsident Klaus Mitterdorfer keine Kommunikation mit uns als einem der langjährigsten und größten Partner des ÖFB. Informationen zur aktuellen Lage müssen wir unerfreulicherweise den Medien entnehmen."
Kritik gab es auch, dass die Raiffeisen von der erfolgten Aufhebung der Kündigung der beiden Geschäftsführer erst aus den Medien erfahren habe. Im Mai steht nun eine Hauptversammlung beim ÖFB mit Neuwahlen an.
Raiffeisen nennt Kandidaten
Der Sonsor wünscht sich hierfür einen "externen Präsidenten" und nennt sogar bereits geeignete Kandidaten: Kurt Svoboda, Vorstand der UNIQA Versicherung oder Roland Schmid, Gründer von ImmoUnited.
All das sieht die Bankengruppe auch als notwendig an, um den Verbleib des aktuellen Teamchefs sicherzustellen.
"Sollte diese Entscheidung zum wiederholten Mal im Sinne der internen Interessen einzelner Präsidiumsmitglieder fallen, behalten wir uns vor, die zukünftige Zusammenarbeit mit dem ÖFB stark in Frage zu stellen", wird die Raiffeisen in dem Bericht zitiert.