Es wird langsam.
Man kann jedenfalls behaupten, dass die Formkurve von Christoph Baumgartner seit dem Oktober-Lehrgang deutlich nach oben gegangen ist.
Zwei Tore und drei Vorlagen gelangen ihm in den letzten vier Bundesliga-Spielen für RB Leipzig, dazu kommt ein Champions-League-Assist.
"Das ist die beste Medizin, wenn du gute Leistungen ablieferst. Nach dem Freiburg-Spiel wurde ich als Gamechanger bezeichnet. Das tut einem Offensivspieler natürlich gut", erklärt der Niederösterreicher.
Anders vorgestellt
Gegen Freiburg kam Baumgartner am Sonntag beim Stand von 1:1 ins Spiel, holte den Elfmeter zum 2:1 heraus und legte selbst das dritte Leipziger Tor nach.
Ausrufezeichen wie dieses helfen, weil der Start beim neuen Arbeitgeber verletzungsbedingt nicht nach Wunsch gelaufen ist. Immer wieder bremsten ihn muskuläre Blessuren, auf die Rücksicht genommen werden musste, um keine schwerere Verletzung zu riskieren.
"Ich bin jemand, der auch etwas zurückgeben möchte, wenn jemand Vertrauen in mich setzt. Das war einfach nicht möglich - und nicht, weil ich es nicht drauf habe, sondern weil der Körper nicht mitgespielt hat."
Der 24-Jährige stand zwar lediglich in einem Pflichtspiel gar nicht auf dem Feld, aber für 90 Minuten hätte es zwischenzeitlich auch in der Theorie kaum gereicht.
"Die Anfangszeit war extrem zäh und nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe, denn ich bin jemand, der auch etwas zurückgeben möchte, wenn jemand Vertrauen in mich setzt. Das war einfach nicht möglich - und nicht, weil ich es nicht drauf habe, sondern weil der Körper nicht mitgespielt hat. Das war nicht einfach, aber ich glaube, ich habe das jetzt überwunden", so Baumgartner.
Bereit für Spiele von Anfang an
Ob bei den kommenden beiden Länderspielen in Estland und gegen Deutschland jeweils bereits wieder 90 Minuten drinnen wären, kann der Offensivspieler selbst schwer sagen.
Was er jedoch definitiv weiß: "Ich bin jetzt körperlich auf einem viel besseren Niveau und viel weiter als zum Beispiel beim letzten Lehrgang. Ich bin definitiv bereit, Spiele von Anfang an zu bestreiten. Wie lange es dann geht, werden wir sehen."
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Eine kolportierte Ablöse von 24 Millionen Euro hat Leipzig im Sommer an Hoffenheim überwiesen, um sich die Dienste des ÖFB-Teamspielers zu sichern.
Das Gerangel um die Plätze in der Startelf konnte Baumgartner erst verspätet aufnehmen, und selbiges hat es bei den "Roten Bullen" definitiv in sich.
Raus aus der Komfortzone
"Es ist sehr viel Qualität da. Gerade offensiv haben wir viele Spieler, die immer wieder Tore machen. Aber das war auch der Grund, warum ich den Schritt gegangen bin. Ich hätte auch in der Komfortzone bleiben können, aber das ist nicht mein Naturell. Ich möchte mich mit den Besten matchen", so Baumgartner.
Mit Xavi Simons unterschrieb beispielsweise ein hochveranlagter Konkurrent erst nach ihm, aber auch das Wissen der Verpflichtung des 20-Jährigen hätte keinen Unterschied gemacht:
"Als ich unterschrieben habe, waren beispielsweise Dominik Szoboszlai und Christopher Nkunku noch da. Das hat mich auch nicht abgeschreckt."
Was zählt, sind die Möglichkeiten - und die sind immens: "Wir haben mit Leipzig die Chance, einen wirklich geilen Fußball zu spielen und erfolgreich zu sein. Da macht auch der Konkurrenzkampf extrem viel Sinn. Bei so vielen Spielen brauchst du einen dichten und guten Kader."