"Mein Selbstvertrauen ist groß", sagt Romano Schmid.
Das ist nicht weiter verwunderlich. Der 24-Jährige hat eine bärenstarke Saison hinter sich und darf sich gute Chancen ausrechnen, bei der EURO 2024 einige Einsatzminuten – auch von Beginn an – zu sammeln.
Starke Leistungen, starke Zahlen
Vier Tore und sieben Assists in 33 Bundesliga-Spielen für den SV Werder stehen zu Buche, nur Marvin Duksch hat mehr Scorerpunkte für die Bremer gesammelt. Bei den "expected assists" war er Werders Nummer eins, bei den kreierten Chancen pro 90 Minuten Nummer zwei.
Sein Marktwert auf "transfermarkt" hat sich mehr als verdoppelt, steht nun bei 10 Millionen Euro. "Das ist ein Stück weit Wertschätzung, es ist schön, dass das von außen so gesehen wird. Ich bin jetzt der wertvollste Spieler bei Werder. Das macht mich schon stolz."
Der Steirer will aber festgehalten wissen, dass er auch in den Vorsaisonen bei den Norddeutschen Stammkraft war. "Außer vielleicht im letzten Jahr, als ich aufgrund einer Verletzung nicht mehr so reingekommen bin", sagt er.
In der abgelaufenen Spielzeit hat er nur ein Spiel wegen einer Gelbsperre verpasst, stand 30 Mal in der Startelf. Seine positive Bilanz: "In der Hinrunde war ich sehr stark, in der Rückrunde habe ich mehr Scorer gemacht und am Schluss weiter vorne gespielt. Vielleicht wirkt es deswegen so, dass es jetzt erst der Durchbruch war."
"Ich hätte pokern können, aber..."
Bereits im Jänner 2019 holten die Bremer das Talent vom FC Red Bull Salzburg, nach einer Leihzeit beim WAC hat Schmid nun schon vier volle Saisonen für Werder in den Beinen. Und es sollen noch mehr werden.
Bereits im Winter hat der Offensivspieler seinen ursprünglich bis Sommer 2025 laufenden Vertrag vorzeitig verlängert.
"Ich wollte nicht in mein letztes Vertragsjahr gehen, da weiß man nie, was passiert. Natürlich hätte ich pokern können, aber ich fühle mich in Bremen sehr wohl. Die Ambitionen beim Verein sind nach dieser Saison ein bisschen höher, ich bin am richtigen Ort", begründet er seine Entscheidung.
Gewinner des letzten ÖFB-Lehrgangs
Doch nicht nur an der Weser läuft's, sondern auch beim Nationalteam. Schmid gilt als großer Gewinner des ersten ÖFB-Lehrgangs im EM-Jahr. Gegen die Slowakei gelang ihm als Einwechselspieler der Assist zum 2:0, beim 6:1 gegen die Türkei stand er in der Startelf, lieferte nicht nur eine Vorlage, sondern insgesamt eine beeindruckende Leistung ab.
Er freut sich: "Diese Spiele waren sehr wichtig für mich, um zu zeigen, dass ich auch in dieser Mannschaft mithalten kann, dass ich auch hier meine Qualitäten einbringen kann."
Ihm ist klar: "Wenn ich so spiele wie in der Bundesliga, bin ich für jeden Trainer eine Option."
Hoffentlich kein Trainingslager mit Werder
Und das auf mehreren Positionen: "Ich kann vorne, außer auf der zentralen Stürmerposition, alles spielen – am Besten auf der Zehn, auch rechter oder linker Zehner."
Wenn Schmid über die anstehende EURO spricht, kommt er ins Schwärmen: "In Deutschland, vor dieser Kulisse, in diesem Stadion, das ist das Größte für mich. Ich freue mich riesig! Es gibt nichts Cooleres, als in Deutschland eine Europameisterschaft zu spielen, weil wir von deutscher Seite immer ein bisschen die Underdogs sind."
Und im Idealfall hat das Abschneiden des ÖFB-Teams auch Einfluss auf seinen Arbeitgeber.
Auf seinen Neo-Teamkollegen Marco Grüll angesprochen, lacht er: "Vielleicht sind wir im Werder-Trainingslager im Zillertal ja gemeinsam am Zimmer. Wobei wir hoffentlich gar nicht gemeinsam dorthin fahren." Nämlich dann, wenn Österreich bei der EM lange dabei ist.