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Alaba: Das zeichnet Robert Lewandwoski aus

Der ÖFB-Star erklärt, was seinen Bayern-Kollegen auszeichnet:

Alaba: Das zeichnet Robert Lewandwoski aus Foto: © GEPA

Dass kein Österreicher Robert Lewandowski besser kennt als David Alaba, fällt unter die Kategorie logisch.

Seit bald fünf Jahren spielen die beiden gemeinsam beim deutschen Serienmeister FC Bayern München.

"Ihn zeichnet besonders aus, dass er sehr zielorientiert und ein Typ Spieler ist, der hart an sich arbeitet, der nie sein Ziel aus den Augen verliert. Keine Frage, er gehört zu den besten Stürmern", charaktersiert der ÖFB-Star das Aushängeschild von EM-Qualifikations-Auftakt-Gegner Polen.

Die Denkweise von Stürmern

Lewandowski wird gerne vorgeworfen, dass er zu sehr auf sich schaut. Aber müssen gute Stürmer nicht auch eine Portion Egoismus mitbringen?

"Stürmer haben in erster Linie die Denkweise, dass sie Tore schießen wollen", meint Alaba, "das funktioniert bei ihm wirklich sehr gut. Das hat er in der Vergangenheit immer wieder gezeigt."

Nicht nur in der Vergangenheit. Drei Mal krönte sich der 30-Jährige bereits zum Torschützenkönig in der deutschen Bundesliga - ein Mal in Diensten von Borussia Dortmund, zwei Mal im Dress der Bayern. Auch in der laufenden Spielzeit führt er die Torschützenliste mit 18 Treffern an.

Sechs Mal krönte er sich zum Deutschen Meister - zwei Mal mit dem BVB und in allen vier Saisonen in München. Die Bayern und sein Ex-Verein matchen sich gerade um die Meisterschaft in dieser Spielzeit.

Kollege oder Kumpel?

Ob Lewandowski für ihn ein Kollege oder gar ein Kumpel wie etwa Franck Ribery sei? "Wir verstehen uns in der Kabine wirklich sehr gut. Über die Jahre wächst man innerhalb einer Mannschaft natürlich zusammen. Bei uns ist es generell so, dass wir uns alle wirklich sehr gut verstehen."

"Er ist auf jeden Fall ein kompletter Stürmer. Er zeigt ja immer wieder, dass er zu den Besten gehört. Aber ich denke schon, dass wir trotzdem die Qualität in der Mannschaft haben, um dagegenhalten zu können."

Eine Wette vor dem Duell mit den beiden Heimatländern habe man jedoch nicht abgeschlossen. "Aber unterhalten haben wir uns über das Spiel natürlich, auch wenn in den letzten Wochen nicht wirklich viel Zeit dafür geblieben ist", betont Alaba.

Über Schwächen kann der Wiener seinen ÖFB-Kollegen bezüglich Lewandowski nur wenig mitteilen. Auch nach einer kurzen Nachdenkpause fällt dem 26-Jährigen, der sich rechtzeitig für den Quali-Auftakt fit gemeldet hat, keine ein:

"Er ist auf jeden Fall ein kompletter Stürmer. Er zeigt ja immer wieder, dass er zu den Besten gehört. Aber ich denke schon, dass wir trotzdem die Qualität in der Mannschaft haben, um dagegenhalten zu können. Wir haben Spieler, die ihn aus der Bundesliga kennen. Aber wir müssen sicherlich Lösungen finden, um ihn aufzuhalten."

Nicht nur auf Lewandowski konzentrieren

Ähnlich wie in der Vergangenheit vor Duellen mit Schweden (Zlatan Ibrahimovic) oder Bosnien-Herzegowina (Edin Dzeko) konzentriert sich die öffentliche Debatte im Vorfeld gerne auf den Star-Stürmer des jeweiligen Gegners.

Ein Fehler, den man vor dem Duell mit Polen nicht machen sollte - nicht zuletzt wegen der namhaften Stürmer-Kollegen Lewandowskis. "Man sieht, dass sie auf mehreren Positionen Qualität mitbringen - speziell in der Offensive, die Stürmer spielen international stark. Krzysztof Piatek hat für Milan schon viele Tore geschossen, Arkadiusz Milik spielt bei Napoli auf hohem Niveau", warnt Alaba.

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Daran, dass es Österreichs Ziel sein muss, sich für die EM 2020 zu qualifizieren, lässt der 67-fache Nationalspieler keinen Zweifel. Die Ausgangsposition in der Gruppe bewertet er folgendermaßen:

"Ich denke schon, dass Polen der Favorit ist, das zeigen die Vergangenheit und der Kader. Aber wir lassen uns davon nicht blenden. Ich persönlich bin überzeugt von unserer Mannschaft. Ich sehe, wie hungrig sie ist und wie sie erfolgreichen Fußball spielen will. Das wollen wir natürlich in der Quali zeigen."

Der spezielle Bayern-Charakter

Gerade der Vergleich der beiden Stürmer-Reihen geht ganz klar an Polen, auch ohne die Ausfälle von Guido Burgstaller und Michael Gregoritsch. Diesen Umstand möchte Alaba jedoch nicht überbewerten: "Wir haben gesehen, wie Polen in der Nations League gespielt hat. Da hatten sie auch nicht unbedingt ein Torfestival."

Auswärts gelang gegen Italien und Portugal jeweils ein 1:1, die beiden Heimspiele gingen verloren - 2:3 gegen Portugal, 0:1 gegen Italien.

Sieht man vom Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Liverpool ab, ist Alaba jedenfalls mit Selbstvertrauen aus München nach Wien gereist. 13 der letzten 14 Liga-Spiele wurden gewonnen und somit eine bis dato gelungene Aufholjagd auf Dortmund gestartet. Dem Aus in der Königsklasse folgte in der Liga der zweite 6:0-Kantersieg in Folge, diesmal gegen Mainz.

"Speziell bei Bayern München musst du versuchen, solche Tiefschläge schnell wegzustecken, weil du nicht viel Zeit hast, länger darüber zu trauern."

"Speziell bei Bayern München musst du versuchen, solche Tiefschläge schnell wegzustecken, weil du nicht viel Zeit hast, länger darüber zu trauern. Das Spiel am Sonntag war sehr wichtig, weil wir für kurze Zeit am zweiten Platz waren und wussten, dass wir wieder nachziehen müssen, um ganz oben zu stehen", meint Alaba, der betont:

"Das Gesicht, das wir speziell in der Rückrunde zeigen, unterstreicht, welchen Charakter wir in der Mannschaft haben. Wenn wir uns die Hinrunde ansehen, hätte wohl keiner damit gerechnet, dass wir in der Rückrunde zum jetzigen Zeitpunkt so dastehen."

Neue Herausforderung für Alaba nicht ausgeschlossen

Die Diskussionen über den im Sommer möglichen Umbruch bei den Bayern lassen den ÖFB-Legionär indes kalt: "Wir befinden uns schon seit geraumer Zeit im Umbruch, das wird im Sommer fortgesetzt. Das gehört einfach dazu. Das ist ein Prozess, der durchgeführt werden muss."

Alabas Vertrag in München läuft noch bis Sommer 2021. Wie lange er Teil dieses Prozesses sein möchte, lässt er offen. Dass er eines Tages eine neue Herausforderung annimmt, schließt er weiterhin nicht aus:

"Ich bin kein Spieler, der weit in die Zukunft schaut. Ich kann mir grundsätzlich vorstellen, eine neue Herausforderung anzunehmen. Aber darüber mache ich mir im Moment keine Gedanken. Wir sind mitten in der Saison, haben noch wirklich wichtige Spiele vor uns und Ziele, die wir verfolgen. Ich fühle mich in München sehr wohl und habe von Jahr zu Jahr Herausforderungen, aber grundsätzlich kann ich mir vorstellen, einen anderen Weg einzuschlagen."

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