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ÖFB heiß auf Serbien: Keine "Kuschelstunde" im EURO-Vorfeld

Ralf Rangnick will gegen Serbien den sechsten Sieg in Serie. Warum man sich nicht jeden Tag in den Armen liegt.

ÖFB heiß auf Serbien: Keine Foto: © GEPA

Auf Österreichs Fußball-Nationalteam wartet am Dienstag (ab 20.45 Uhr im Live-Ticker >>>) im Wiener Happel-Stadion der vorletzte Härtetest für die EURO.

Gegen Serbien will sich die ÖFB-Auswahl weiteres Selbstvertrauen für das Turnier in Deutschland holen, ehe am Samstag der finale Test in St. Gallen gegen die Schweiz auf dem Programm steht. Ralf Rangnick wird in diesen Partien wohl noch so manches Experiment durchführen, doch auch die Resultate sind wichtig, wie der Teamchef betonte.

Aktuelle Form soll bestätigt werden

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Seine Truppe empfängt die Serben mit der Referenz von zuletzt fünf Siegen in Folge. "Wir wollen uns auf die EM vorbereiten, aber auch gewinnen", erklärte Rangnick und skizzierte die Marschroute seines Teams: "Wir wollen immer das Gleiche sehen, wir wollen unseren Fußball sehen. Den wollen wir von der ersten bis zur letzten Minute auf den Platz bringen."

Mit welcher Mannschaft dies gelingen soll, ließ Rangnick offen und verriet lediglich, dass Marko Arnautovic beginnen und damit als Kapitän fungieren wird. Zudem kündigte der 65-Jährige an, gegen Serbien zwei andere Innenverteidiger als gegen die Schweiz in die Anfangsformation zu beordern.

Verzichten muss Ralf Rangnick definitiv auf Innenverteidiger Gernot Trauner.

Neben Trauner fehlt auch Marcel Sabitzer, der nach dem mit Dortmund verlorenen Champions-League-Finale noch eine Pause bekommt. Dafür ist Romano Schmid nach der sonntäglichen Geburt seines Sohnes einsatzbereit. Ebenfalls zur Verfügung stehen die drei erst kürzlich von Verletzungen genesenen Innenverteidiger Philipp Lienhart, Kevin Danso und Maximilian Wöber - alle drei konnten die Trainings in Windischgarsten vollumfänglich mitmachen.

Stimmung ist positiv, gekuschelt wird aber nicht

Im ÖFB-Camp in der oberösterreichischen Gemeinde wurde stets der gute Teamgeist hervorgehoben. Der aktuelle Kader zeichnet sich laut Rangnick aber nicht nur durch positive Stimmung aus. "Dass sich die Jungs untereinander gut verstehen, ist ersichtlich, doch das bedeutet nicht, dass wir uns jeden Tag in den Armen liegen. Es ist ein hoher Konkurrenzkampf da und der unbedingte Wille, Spiele zu gewinnen."

Die Serben wurden als Sparringpartner nicht deshalb ausgewählt, weil ihr Stil jenem eines ÖFB-EM-Gruppengegners ähnelt. "Es ging darum, einen Gegner zu finden, der auch einen Gegner sucht", meinte Rangnick. Aufgrund der großen serbischen Community in Österreich ist eine gute Stadion-Auslastung zu erwarten - bis Montagabend waren knapp 35.000 Tickets weg. "Wir werden eine gute Atmosphäre haben", prophezeite Rangnick.

Arnautovic fühlt sich topfit

Unter einem besonderen Aspekt steht die Partie für Arnautovic, dessen Vater Serbe ist. "Es werden bei mir sicher Emotionen sein, meine Familie wird im Stadion sein. Aber ich werde alles geben, um zu gewinnen. Jeder weiß, dass ich Serbien auch liebe", erklärte der Stürmer von Inter Mailand.

Arnautovic wird gegen die Serben mit vollem Engagement zur Sache gehen. "Heutzutage gibt es keine Test- oder Freundschaftsspiele mehr, man muss jedes Spiel mit 100 Prozent angehen. Wenn man zurückzieht, hat man auch eine größere Gefahr, sich zu verletzen."

Der 35-jährige fühlt sich nach überstandener Muskelverletzung wieder topfit und hätte nach eigenen Angaben kein Problem damit, alle EM-Gruppenspiele durchzuspielen. "Am liebsten wäre es mir, öfter als drei Mal über 90 Minuten zu spielen, denn das würde bedeuten, dass wir weiterkommen." Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass Arnautovic bei der Endrunde zunächst auf der Bank sitzt. "Ich werde jede Entscheidung des Trainers akzeptieren", versprach der Wiener.

Abschlusstraining im Happel

Rangnick hielt sich zu seinen EURO-Plänen mit Arnautovic bedeckt und meinte lediglich: "Ich bin froh, dass wir ihn wieder komplett zur Verfügung haben. Wenn er fit ist, war er für uns immer ein absoluter Gewinn."

Die ÖFB-Kicker reisten am Montag wegen der vom Regen in Mitleidenschaft gezogenen Trainingsplätze verfrüht von Oberösterreich nach Wien und absolvierten ihr Abschlusstraining nicht wie ursprünglich geplant in Windischgarsten, sondern im Happel-Stadion.

In der Bundeshauptstadt bleibt das Nationalteam bis Freitag - an diesem Tag wird der endgültige EURO-Kader nominiert und der Flug in die Schweiz angetreten. Nach dem Match in St. Gallen dürfen die Kicker noch freie Tage genießen, am 12. Juni wird im EURO-Basecamp in Berlin eingecheckt.

Das ist der ÖFB-Kader für die EURO 2024

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