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Er verpasst den ÖFB-Kickern den EURO-Feinschliff

Athletikcoach Gerhard Zallinger tüftelt mit seinen Kollegen an der optimalen Trainingssteuerung des ÖFB-Teams. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen.

Er verpasst den ÖFB-Kickern den EURO-Feinschliff Foto: © GEPA

Bei Gerhard Zallinger ist in diesen Tagen Fingerspitzengefühl gefragt. Der Athletikcoach der österreichischen Nationalmannschaft arbeitet mit den ÖFB-Kickern daran, rechtzeitig zum EURO-Beginn körperlich voll auf der Höhe zu sein.

Daher gilt es, in den Einheiten bis zum Duell mit Frankreich am 17. Juni in Düsseldorf die richtige Balance zwischen Belastung und Regeneration zu finden.

Zu diesem Zweck tragen die Profis in den Trainings wie schon in der Vorbereitung auf die EM 2021 spezielle, mit GPS-Trackern versehene Westen. Die kleinen Sensoren zeichnen auf, welche Anstrengungen auf die Kicker einwirken und welcher Spieler wie viele Kilometer in welchen Intensitätsbereichen abspult. Dadurch soll gewährleistet werden, dass niemand unterfordert, aber auch nicht überfordert ist.

Weitere Informationen über den Zustand der EM-Starter beziehen Zallinger und seine Kollegen im Betreuerstab durch die Auswertung des CK-Wertes, der die Muskelermüdung zeigt. Zu diesem Zwecke steht für die Spieler eine tägliche Blutabnahme auf dem Programm.

Tüfteln für die optimale Match-Fitness

Kondition wird vor der EURO nicht geschunden. "Die Basis-Fitness bringen alle aus ihren Vereinen mit. Wir schauen jetzt, dass wir zu optimaler Match-Fitness finden. Da geht es darum, den Spielrhythmus gut zu verkraften und in einem Spiel ohne Rücksicht auf Nachfolgendes seine Leistung entfalten zu können. Wir schauen immer drauf, etwas aufzuholen oder Spieler nicht zusätzlich zu belasten", sagte Zallinger der APA.

Daran tüftelt der Sportwissenschaftler unter anderem gemeinsam mit Teamarzt Michael Fiedler, Reha- und Fitnesscoach Martin Hämmerle und Ernährungswissenschaftler Martin Rinderer. "Wir sind eine eingeschweißte Einheit, es greifen alle Rädchen ineinander", sagte Zallinger, der als Schnittstelle zwischen Trainerteam und medizinischer Abteilung fungiert.

Der Oberösterreicher bietet den ÖFB-Internationalen auch sogenanntes vegetatives Training an, eine Trainingsergänzung vor allem im Regenerationsbereich. Dabei wird eine Kombination aus Atmung und begleitenden Bewegungen herangezogen, um dem Organismus einen Impuls zu geben, über das vegetative Nervensystem eine neue Balance zu schaffen. "Einige Spieler kennen das gut und mögen es. Es kann ein kleiner Baustein sein", meinte Zallinger.

Für den 53-Jährigen ist es bereits die dritte EM mit der Männer-A-Auswahl - kein anderes Mitglied des aktuellen Betreuerstabs kann auf diese Erfahrung zurückblicken.

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