"Mir fehlen die Worte", eröffnete Stefan Lainer nach dem 2:1-Sieg gegen Nordmazedonien, mit dem das ÖFB-Team die Teilnahme an der EURO 2020 fixierte, sein Statement in der Mixed Zone.
Ganz so sprachlos war der Torschütze zum 2:0 dann doch nicht, ganz im Gegenteil.
So musste er etwa die augenzwinkernde Kritik aus der Kollegenschaft an seinem Torjubel verteidigen: "Ich muss mir das selbst noch mal genau anschauen, aber es passiert nicht so oft, und dann überkommen einen die Emotionen. Ich denke, es ist ein sehr authentischer Torjubel, und ich hoffe, dass jeder einen kleinen Grinser oben hat, wenn er mich jubeln sieht." (<<<das Tor im VIDEO>>>)
Den breitesten Grinser durfte Lainer selbst aufsetzen. Im 18. Länderspiel gelang dem Salzburger sein erstes Länderspiel-Tor, zuvor bereitete er bereits den Führungstreffer von David Alaba vor.
Kein schönerer Moment für das erste Tor
"Ich glaube, ich hätte mir keinen schöneren Moment für das erste Tor für Österreich aussuchen können. Es ist ein überragendes Gefühl", jubelt der 27-Jährige, der nun bei der gleichen Ausbeute an ÖFB-Treffern wie Papa Leo Lainer hält, über seinen seltenen Torerfolg und meint weiter:
"Es freut mich extrem für die Mannschaft, für das Trainerteam und für ganz Österreich, dass wir uns jetzt qualifizieren konnten. Wir haben Großes vor und freuen uns auf die EURO. Wir haben einfach Bock drauf."
Für den Legionär bei Borussia Mönchengladbach ist es gerade eine aufregende Karriere-Phase. Mit seinem Arbeitgeber führt er die Tabelle der deutschen Bundeslga mit vier Punkten Vorsprung an, mit dem Nationalteam darf er sich auf seine erste Turnier-Teilnahme freuen.
Lainer hat "Großes" vor
Was genau er damit meint, dass man "Großes" vorhabe? "Darauf brauche ich jetzt nicht näher eingehen, es ist noch genügend Zeit für Spekulationen, daher lasse ich es ein bisschen offen", grinst Lainer, um dann zumindest anzudeuten:
"Natürlich wollen wir uns bestmöglich verkaufen und immer das Größte anstreben. Ich glaube, diese Einstellung sollten wir haben. Aber wir wissen natürlich, dass es bei der EURO sehr schwer wird. Wir sind jedoch bereit, haben extrem hohe individuelle Qualität. Jetzt können wir das unter Beweis stellen und auf der großen Bühne zeigen."
"Natürlich wollen wir uns bestmöglich verkaufen und immer das Größte anstreben. Ich glaube, diese Einstellung sollten wir haben. Aber wir wissen natürlich, dass es bei der EURO sehr schwer wird. Wir sind jedoch bereit, haben extrem hohe individuelle Qualität - das haben wir immer gewusst. Jetzt können wir das unter Beweis stellen und auf der großen Bühne zeigen."
Lainer feierte im März 2017 sein ÖFB-Debüt, weshalb dies logischerweise sein erster Auftritt auf der großen Turnier-Bühne wird. Was ihm dies bedeutet?
"Ein großes Turnier erfordert natürlich große Leistungen. Wir freuen uns darauf, es ist eine große Herausforderung für uns alle. Wir sind eine hungrige Mannschaft mit jungen bis hin zu erfahrenen Spielern, alle sind richtig geil drauf. Wir wollen das jetzt angehen! In der Mannschaft passt es einfach, wir haben eine super Stimmung. Diesen Spirit wollen wir mitnehmen. Wir freuen uns auf die EURO."
Lainer in "Party-Form"
Wunsch-Gegner oder -Austragungsort gibt es für den Rechtsverteidiger keinen: "Es sind fast nur richtig coole Stadien. Jetzt war einmal das Ziel, dass wir uns qualifizieren. Das haben wir geschafft. Jetzt werden wir uns in den nächsten Tagen mal wirklich mit dem Thema auseinandersetzen, was das alles bedeutet."
Lainer bleibt dafür in den kommenden Tagen genügend Zeit, allerdings muss er sich ohne die ÖFB-Kollegen mit dieser Thematik auseinandersetzen, schließlich wurde er von Teamchef Franco Foda wie fünf weitere Stammkräfte für das Lettland-Spiel aus dem Kader entlassen.
Umso ausgelassener konnte er wohl die Party im Mannschaftskreis genießen. Was genau am Programm stand, wusste er er beim Verlassen des Happel-Stadions kurz vor Mitternacht jedoch noch nicht:
"Ich lasse mich überraschen. Ich bin noch nicht einbezogen in die Planungen. Aber ich bin in Party-Form."