Auf Stefan Posch wartet im ersten EM-Match der österreichischen Nationalmannschaft eine besondere Herausforderung.
Der als Rechtsverteidiger gesetzte Steirer bekommt es am 17. Juni in Düsseldorf mit dem französischen Topstar Kylian Mbappe zu tun, der zumeist von links nach innen zieht. Im ÖFB-Camp in Windischgarsten machte sich Posch bereits Gedanken darüber, wie man den Stürmer stoppen könnte.
Mbappe sei "wahrscheinlich, was offensiv eins gegen eins betrifft, der Beste der Welt", sagte der 27-Jährige. "Ich muss eine gute Mischung finden."
Zu aggressiv dürfe man gegen Mbappe nicht zu Werke gehen. "Eine frühe Gelbe Karte wäre alles andere als gut." Lens-Profi Kevin Danso erzählte einmal davon, dass er versuchte, den von PSG scheidenden Franzosen mit hämischen Kommentaren außer Tritt zu bringen. "Aber ich spreche kein Französisch", meinte Posch.
Posch will Schwung aus Bologna mit zur EURO nehmen
In der Serie A hat der Abwehrspieler schon oft bewiesen, gegen Offensivstars bestehen zu können - Posch war ein wichtiger Bestandteil jener Bologna-Mannschaft, die sich als Serie-A-Fünfter erstmals für die Champions League qualifizierte.
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Als Gründe dafür nannte der ÖFB-Legionär den Trainer - Thiago Motta dürfte zu Juventus wechseln - sowie "den Zusammenhalt in der Truppe, wie wir uns als Mannschaft und individuell als Spieler entwickelt haben, und den großen Zusammenhalt mit den Fans".
In puncto Teamgeist sieht Posch Parallelen zur ÖFB-Auswahl. "Ich habe gesehen, was möglich ist, wenn man als Mannschaft funktioniert."
Posch ehrgeizig: "Man muss groß träumen"
Der 30-fache Nationalspieler steht vor seiner zweiten EM-Teilnahme, 2021 blieb er ohne Einsatz. "Ich hatte mir schon Chancen ausgerechnet, zu spielen. Es ist dann nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem war es eine sehr gute Erfahrung, obwohl die Enttäuschung für mich persönlich da war."
Bei der bevorstehenden Endrunde kann Posch aktiv dazu beitragen, ins Achtelfinale aufzusteigen - trotz hochkarätiger Gegner. "Im Fußball ist alles möglich, das haben viele Beispiele gezeigt. Deshalb muss man groß träumen, auch wenn man die Erwartungen nicht zu hoch setzen darf", betonte der Jung-Vater.
Vorerst stehen noch die EM-Generalproben am Dienstag in Wien gegen Serbien und am Samstag in St. Gallen gegen die Schweiz auf dem Programm. "Da wollen wir uns noch einmal einspielen und noch einmal unsere Prinzipien verinnerlichen", sagte Posch.