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Ex-ÖFB- und Türkei-Kicker Bahadir: "Sollen beide gewinnen"

Bahadir befindet sich im Zwiespalt, zu wem er halten soll. Der frühere Profi sieht großen Druck beim türkischen Team.

Ex-ÖFB- und Türkei-Kicker Bahadir:

Vor dem Fußball-EM-Achtelfinale zwischen Österreich und der Türkei am Dienstag in Leipzig schlagen bei Turgay Bahadir zwei Herzen in einer Brust.

Der gebürtige Wiener spielte im Nachwuchs für den ÖFB und danach ein Länderspiel für die türkische A-Auswahl, dementsprechend zwiegespalten blickt er der Partie entgegen. "Ich bin unparteiisch. Am liebsten hätte ich, dass beide gewinnen", sagte Bahadir der APA.

Er würde sich freuen, wenn der Sieger zumindest bis ins Halbfinale kommen würde, meinte der 40-Jährige, der die Österreicher in der Favoritenrolle sieht. "Sie sind derzeit als Kollektiv besser und können nach dem Gruppensieg mit breiter Brust auflaufen. Bei der Türkei ist viel von der Tagesverfassung abhängig."

Ein Länderspiel für Österreich

Bahadir kam auf Club-Ebene über den Rapid-Nachwuchs, Austria Lustenau, Schwanenstadt und Kayserispor zu Bursaspor, wo er mit dem sensationellen Meistertitel 2010 seinen größten Erfolg feierte.

2003 hatte er eine EM-Qualifikationspartie für die ÖFB-U21-Auswahl absolviert, was zunächst eine Nominierung für die türkische Auswahl unmöglich machte. Durch eine Änderung der FIFA-Statuten kam der ehemalige Offensivspieler dann doch noch zu seinem A-Team-Debüt, das Länderspiel im Mai 2010 in den USA gegen Tschechien sollte aber sein einziges bleiben.

Bahadir lobt ÖFB-Team

Mit den aktuellen türkischen Teamspielern hat Bahadir ein gewisses Mitleid. "Die Erwartungen der Medien sind immer sehr hoch. Man sieht, dass sie nicht frei spielen können, sie haben keinen freien Kopf." Bei den Österreichern stelle sich die Situation anders dar. "Ralf Rangnick und auch mein früherer Trainer Peter Schöttel (ÖFB-Sportdirektor, Anm.) machen einen super Job", beteuerte Bahadir.

Der Ex-Profi besitzt ein Lokal im zehnten Wiener Gemeindebezirk, das mit einem TV-Gerät ausgestattet ist. "Aber dort wird nicht wirklich Fußball geschaut. Das ist ein Restaurant, dort geht es eher ruhig zu." Bahadir selbst wird den Dienstagabend nicht in seinem Lokal, sondern mit Freunden bei einem Public Viewing verbringen.


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