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Die möglichen Krönungen des Gernot Trauner

Gernot Trauner ist titellos und war noch nie bei einem großen Turnier. Zurzeit kann der Feyenoord-Legionär guter Dinge sein, dass sich das bald ändert.

Die möglichen Krönungen des Gernot Trauner Foto: © GEPA

Nicht dass Gernot Trauner in die Kategorie Thronfolger fallen würde, aber mit persönlichen Krönungen darf er sich derzeit sehr wohl beschäftigen.

Eine Krönung seiner Laufbahn wäre etwa die Teilnahme an der EURO 2024, diesbezüglich gilt es ab Freitag mit dem Qualifikations-Start gegen Aserbaidschan.

Doch auch auf Vereinsebene winken absolute Karriere-Highlights - allen voran ist der Meistertitel in den Niederlanden in Griffweite, nach dem Sieg im direkten Duell führt Feyenoord Rotterdam die Tabelle sechs Punkte vor Ajax Amsterdam an.

"Derweil winkt er nur", grinst der 30-Jährige bezüglich Meistertitel, "aber für mich persönlich wäre es natürlich unglaublich. Ich habe noch keinen richtigen Titel feiern dürfen und habe immer schon betont, auch damals beim LASK, dass ein Titel meine Karriere krönen würde."

Es kann Spezielles passieren

Genaugenommen könnte Trauner mit Feyenoord in dieser Saison richtig viel Edelmetall abstauben: "Wir sind noch in allen drei Wettbewerben dabei, stehen im Cup-Halbfinale und sind auch in der Europa League weiter. In der Liga stehen wir jetzt schon über einen längeren Zeitraum vorne."

Entsprechend groß sei die Euphorie in Rotterdam, alleine der Empfang nach dem Auswärtssieg bei Ajax sei beeindruckend gewesen.

"Jeder hat das Gefühl, es kann etwas Spezielles passieren. Das spürt man in der Mannschaft und drumherum", erzählt der Oberösterreicher, der zumindest in Sachen Meisterschaft sagt:

"Wir haben eine gute Ausgangslage. Natürlich muss das Ziel sein, dass wir das verteidigen und die Liga gewinnen."

Das Um und Auf

Unter der Woche wurde bekannt, dass Trauner seinen Vertrag bei Feyenoord vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2026 verlängert hat. Dabei sprach er davon, dass die Hafenstadt ein zweites Zuhause geworden sei.

"Das Um und Auf ist, dass man sich beim Verein wohl fühlt. Da gehe ich tagtäglich hin", erklärt der Innenverteidiger und berichtet von der großen Wertschätzung innerhalb des Vereins, sei es vom Trainerteam oder von Seiten der Fans.

"Ich selbst habe mich in vielen Bereichen sehr, sehr verbessert. Ich will ein Teil davon sein - das ist auch der Grund, warum ich frühzeitig verlängert habe."

Gernot Trauner

Dies sei jedoch nur die Grundlage. Entscheidend sei auch, dass sich die Familie wohl fühlt, privat alles passt.

"Ich fühle mich einfach irrsinnig gut aufgehoben. Ich denke, man sieht auch eine deutliche Entwicklung. Wir haben einen Spitzentrainer, der Mannschaften extrem gut entwickeln kann und dabei sehr im Detail arbeitet. Ich selbst habe mich in vielen Bereichen sehr, sehr verbessert. Ich will ein Teil davon sein - das ist auch der Grund, warum ich frühzeitig verlängert habe."

Die Handschrift eines guten Trainers

Besagter Coach ist Arne Slot. Bezüglich persönlicher Weiterentwicklung unter seinem Übungsleiter nennt Trauner beispielhaft das Thema Ballbesitz und Positionierung in der Spieleröffnung: "In diesen Belangen war mein Spiel sehr einfach ausgerichtet, da habe ich mich deutlich verbessert."

Trauner lernt viel von Trainer Arne Slot
Foto: © GEPA

Leicht zu erkennen sei die Qualität des Trainers jedoch angesichts des Umbruchs nach der Vorsaison, im Sommer hat rund ein Dutzend Spieler den Verein verlassen.

"Die Mannschaft war zerrissen. Daran, wie schnell es wieder funktioniert hat, sieht man die Handschrift des Trainers. Die sieht man auch an den Ausfällen, die wir hatten. Ich war jetzt auch länger nicht dabei, aber die Mannschaft funktioniert weiter. Das ist immer ein Zeichen guter Arbeit eines Trainers, wenn du Spieler ersetzen kannst und es genauso weiterläuft."

Ende des vergangenen Jahres musste sich Trauner einer Knie-Operation unterziehen, noch Ende Februar feierte er per Kurzeinsatz sein Comeback, zuletzt spielte er auch wieder über 90 Minuten.

Das Linzer Stadion als zusätzlicher Ansporn

Konkret war der Außenmeniskus eingerissen. "Da ist dann halt etwas weggezwickt worden", erzählt Trauner, der dem ursprünglich aufgestellten Reha-Plan zeitlich stets voraus war.

"Die Operation ist sehr gut verlaufen, da wurde sehr ordentlich gearbeitet. Ich hatte auch an den ersten Tagen fast keine Schwellung. Wenn du ohne Schwellung starten kannst, gewinnst du schon einmal eine Woche. Ich konnte schnell wieder mit den ersten Übungen beginnen", so Trauner.

"Die EURO hat eine sehr große Bedeutung für mich. Ich habe noch bei keinem großen Turnier dabei sein können. Es ist realistisch, dass wir es schaffen und ich ein Teil davon sein kann."

Gernot Trauner

Dass der EM-Quali-Auftakt in seinem Heimat-Bundesland über die Bühne geht, sei durchaus eine Motivation in Sachen Comeback gewesen:

"Es war ein zusätzlicher Ansporn, es zu schaffen, weil es für mich etwas Besonderes ist, in Linz im neuen Stadion zu spielen. Als Oberösterreicher wollte ich natürlich dabei sein."

Die EURO als Krönung

Das übergeordnete Ziel des LASK-Spielers ist aber logischerweise die EURO 2024, und gerade angesichts des Konkurrenzkampfs in der Innenverteidigung gilt es, Präsenz zu zeigen - noch dazu, wenn David Alaba selbst noch am Comeback bastelt und mit Philipp Lienhart ein Konkurrent ausfällt.

"Es ist halt das Nationalteam", kommentiert Trauner das Überangebot trocken und verweist darauf, dass Stefan Posch auch rechts und Maximilian Wöber links in der Viererkette spielen könnten: "Manche Spieler sind variabel einsetzbar, es verteilt sich ein bisschen."

Nachdem ihn Ex-Teamchef Franco Foda unmittelbar vor der EURO 2021 aussortiert hat, ist Trauner unter Ralf Rangnick bei jedem Lehrgang dabei gewesen.

Entsprechend lässt es sich auch mit der persönlichen ÖFB-Krönung spekulieren: "Die EURO hat eine sehr große Bedeutung für mich. Ich spüre Vertrauen vom Trainerteam und fahre irrsinnig gerne zum Nationalteam. Ich habe noch bei keinem großen Turnier dabei sein können. Es ist realistisch, dass wir es schaffen und ich ein Teil davon sein kann. Ich werde natürlich alles daran setzen, dass ich es miterleben darf."

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