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Foda: "Haben mehr gewonnen als verloren"

Der Deutsche hebt trotz WM-Aus Errungenschaften seiner Amtszeit hervor.

Foda:

2022 findet wieder einmal eine Weltmeisterschaft ohne Österreich statt. 24 Jahre ist die letzte Teilnahme einer ÖFB-Auswahl am größten Fußballturnier des Planten bereits her, bis zur nächsten Möglichkeit 2026 werden vier weitere Jahre ins Land ziehen.

Ob Franco Foda da noch österreichischer Nationaltrainer sein wird, darf bezweifelt werden. Der Deutsche war bereits nach der blamablen Gruppenphase der WM-Qualifikation schwer angezählt, Gareth Bale könnte mit seinem Doppelpack für das technische K.o sorgen, wenn auch erst nach dem Testspiel gegen Schottland.

Foda selbst lässt nach der Pleite in Wales jedenfalls keinen Zweifel daran, dass er weiter Trainer des Nationalteams sein möchte.

"Ich habe es schon oft genug betont: Ich bin voller Stolz Nationaltrainer von Österreich", so der 55-Jährige.

"Haben mehr gewonnen als verloren"

Zwar hätte sich das ÖFB-Team erneut nicht für die WM qualifziert, laut Foda wurde in den letzten Jahren allerdings viel bewegt.

"Ich glaube es ist immer wichtig, dass man einfach alles sacken lässt und in den nächsten Tagen in Ruhe die Dinge bespricht", mahnt Foda ein und verspricht gleichzeitig: "Ich werde bis zu dem Tag, an dem mein Vertrag ausläuft, die Mannschaft bestens vorbereiten und alles für dieses Land geben."

Sonderlich viele Argumente dafür, dass Fodas Ende März auslaufender Vertrag verlängert werden soll, hat der ÖFB-Teamchef, der mittlerweile seit rund viereinhalb Jahren im Amt ist, nicht gesammelt.

"Letztendlich kann ich das nicht entscheiden, das müssen andere Personen beurteilen, die nahe an der Mannschaft dran sind, die sehen wie wir die Mannschaft vorbereiten, wie wir die Mannschaft auf die Gegner einstellen", sagt Foda auf LAOLA1-Nachfrage nach guten Gründen für dessen Verbleib.

"Es ist ja nicht so, dass wir unerfolgreich waren. Wir haben mehr Spiele gewonnen als wir verloren haben und wir haben einiges erreicht", so Foda, der erstmal "Ruhe bewahren" möchte.

"Wir sind alle enttäuscht"

Foda selbst möchte nach dem Spiel nicht wirklich offenbaren, was er sich nach der streckenweise schwachen Leistung des ÖFB-Teams in Cardiff vorzuwerfen hat.

"Man macht sich nach jedem Spiel Gedanken", so der Deutsche, der diese Gedanken aber im Anschluss an die Partie nicht preisgibt.

"Nach so einem Spiel eine Analyse zu tätigen, ist nicht sehr einfach. Wir sind alle enttäuscht, wir haben uns viel vorgenommen, wollten uns durch die Playoff-Spiele noch unbedingt für die WM in Katar qualifizieren. Das ist uns nicht gelungen", konstatiert Foda.

Seine Mannschaft hätte nach Baumgarnters vergebener hundertprozentiger Chance in der fünften Minute den Faden verloren, ließ sich in weiterer Folge von den Hausherren überrennen.

"Wir haben zu viele einfache Ballverluste, wo Wales nur darauf gewartet hat, zu kontern. Trotzallem haben wir dem Gegner in der ersten Halbzeit wenig zugelassen, sind durch einen super Freistoß von Bale in Rückstand geraten".

"Spiel fast noch gedreht"

Die Umstellungen zur zweiten Halbzeit hätten das Team verbessert aus der Kabine kommen lassen, meint Foda.

"In der zweiten Halbzeit war es dann viel, viel besser. Wir haben dann schneller in die Spitze gespielt. Wir haben nach dem 2:0 das 2:1 erzielt und in der Endphase fast noch das Spiel gedreht. Nichtsdestotrotz sind wir alle enttäuscht, weil wir das Spiel nicht gewonnen haben."

"Wir wollten den Gegner auf unsere Außenverteidiger hinauslocken und dann schnell in die Spitze spielen, dass wir in 3-gegen-3-Situationen kommen", offenbart Foda. Dieses Unterfangen hätte in Halbzeit zwei laut dem Teamchef besser funktioniert.

In der Schlussphase sei er mit vier Stürmern volles Risiko eingegangen, so Foda. "Fast wäre uns noch der Ausgleich gelungen. Insofern hat die Mannschaft schon auch alles versucht", nimmt der Teamchef seine Elf in Schutz.

Trostloses letztes Foda-Spiel?

Bevor die ÖFB-Elf im Sommer in der Nations League erstmals in Liga A an den Start gehen wird, steht am 29. März ein Testspiel gegen Schottland auf dem Programm.

Möglicherweise das Abschiedsspiel von Teamchef Foda, dem von ÖFB-Präsident Gerhard Milletich nach dessen Amtsübernahme im Vorjahr die Rute deutlich ins Fenster gestellt wurde.

Nach der Partie in Wales ließ der ÖFB-Boss dann aber doch eine Türe für eine Vertragsverlängerung für den Deutschen offen.

Personelles gibt Foda vor seinem womöglich letzten ÖFB-Länderspiel nicht preis.

"Jedes Länderspiel hat eine Bedeutung", erinnert der Deutsche alljene, die dem Spiel gegen Schottland kein großes Gewicht beimessen.

Ob viel belastete Spieler wie David Alaba vorzeitig aus dem Teamcamp abreisen und auf das Schottland-Spiel verzichten, verrät Foda nicht.

Im Vorfeld der Wales-Partie habe es Überlegungen gegeben, die nun mit den Spielern besprochen werden würden.

Sollten die Stars aus dem ÖFB-Camp abreisen, könnte das Foda-Abschiedsspiel nicht trostloser werden als es ohnehin der Fall wäre. Das hat der noch-Teamchef dann auch wieder nicht verdient.

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