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Franco Foda macht ÖFB-Team keinen Vorwurf

Der Teamchef sah eine engagierte Leistung seiner Schützlinge.

Für Franco Foda war das 0:3 gegen Rekordweltmeister Brasilien (Hier geht's zum Spielbericht) die erste Niederlage als Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft.

Dieses Ergebnis stellt für den Deutschen keinen "Beinbruch" dar, "im Gegenteil, wir waren bemüht", so der Teamchef auf der Pressekonferenz nach dem letzten Länderspiel der Saison.

Der 52-Jährige strich die unterschiedlichen Vorausetzungen heraus, mit denen Top-Favorit Brasilien und die nicht qualifizierten Österreicher umgehen mussten.

"Waren nicht bei 100 Prozent"

Für Foda sei die Niederlage "relativ einfach zu analysieren".

"Ich glaube, man hat die unterschiedlichen Voraussetzungen gesehen", so der Teamchef und führt weiter aus: "Für Brasilien war es das letzte Testspiel vor der WM. Die waren im Prinzip auf Top-Level. Bei uns war es einfach so, dass wir das dritte Spiel innerhalb von 14 Tagen hatten."

Die Anfangsphase hat dem Deutschen gefallen. "Wir haben gut angefangen, wir waren mutig, wir wollten den Gegner unter Druck setzen". Das 0:1, das aus Abseitsposition gefallen ist, war für den Teamchef der Knackpunkt. "Wir haben einige Minuten vor der Pause ein Tor erhalten, das klar Abseits war. Das hat die Mannschaft etwas zurück geworfen. In der zweiten Halbzeit wurden wir dann zwei Mal ausgekontert. Dann hat man einfach gesehen, was die brasilianische Mannschaft leisten kann."

Das ÖFB-Team musste der allgemeinen Erschöpfung Tribut zollen. "Man hat einfach gesehen, dass wir in den entscheidenden Situationen oft einen Schritt zu langsam waren. Das hat auch damit zu tun, weil uns einfach die Substanz am Ende einer langen Saison gefehlt hat."

Dass seine Mannschaft nach dem Rückstand nicht mehr an eine mögliche Wende geglaubt hat, möchte Foda so nicht stehen lassen. "Sie haben schon daran geglaubt, aber wenn du dich auf diesem Top-Niveau bewegst, gegen eine Weltklasse-Mannschaft spielst, du 0:2 hinten liegst und dann von der Bereitschaft, von der letzten Power, ein paar Prozent fehlen, ist es schwierig zurückzukommen. Das ist so im Fußball. Jeder, der selbst gespielt hat, weiß das."

System für die Zukunft?

Ob das ÖFB-Team weiterhin mit einer Dreierkette und zwei "Wingbacks" agieren wird, lässt Foda offen. Prödl, Hinteregger und Dragovic absolvierten alle Spiele des Lehrgangs als Innenverteidiger-Trio.

"Es gibt immer die Überlegung vielleicht noch etwas zu verändern, das wird man sehen", so Foda. "Ich war einfach der Meinung, dass wir mit dieser Konstellation die bestmöglichen Ergebnisse erzielen können. Das ist uns gegen Russland und Deutschland sehr gut gelungen, heute eher weniger."

Ein anderes System hätte am Ergebnis wenig geändert, dessen ist sich der Teamchef allerdings sicher. "Es hätte nichts geändert, wenn wir mit einem anderen System gespielt hätten. Wenn du gegen so eine Mannschaft spielt, da musst du bei 100 Prozent sein, das waren wir heute nicht."

Dass Xaver Schlager heute sein erstes Länderspiel von Beginn absolvieren durfte, ist laut Foda eine Belohnung. "Xaver hat mit Salzburg in der Meisterschaft und international sehr gut gespielt."

VIDEO: Neymar zaubert gegen Österreich

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Viel Lob für den "Finalisten"

Für den souverän agierenden Gegner hat Franco Foda nur positive Töne über. "Sie stehen unter dem neuen Trainer sehr kompakt, verteidigen oft auch mit zehn Mann gut und wenn sie den Ball erobern, dann gehen sie mit vier, fünf Spielern sofort ins Umschaltspiel. Da haben sie halt riesige Qualität mit Neymar, mit Coutinho, mit Willian, mit Jesus. Alle extrem schnelle Spieler mit individueller Klasse. "

Der Deutsche is davon überzeugt, dass die "Selecao" beim WM-Turnier eine gewichtige Rolle spielen wird. Für Foda ist klar, "dass sie extreme Qualität haben". In Russland zählen die Brasilianer für ihn zu den Top-Favoriten. "Sie werden, davon gehe ich aus, zumindest ins Finale kommen und wahrscheinlich haben sie dann auch die Chance Weltmeister zu werden."

Dass seine Mannschaft Tore kassiert hat, ist für den ehemaligen Trainer von Sturm Graz eine Folge der hohen Qualität des Gegners. "Das ist doch ganz normal, dass du gegen solche Mannschaften nicht alles verteidigen kannst. Sie haben diese individuelle Klasse".

Von der österreichischen Nationalmannschaft ist der Teamchef weiterhin absolut überzeugt. "Wir sind auch gut, das haben wir auch gezeigt", bricht Foda eine Lanze für seine Spieler, aber "es ist doch klar, dass wir nicht alle Spiele gewinnen können und, dass du gegen Brasilien so ein Spiel verlieren kannst".

Der Deutsche betrachtet das Duell mit den Südamerikanern auch von einem anderen Standpunkt aus. "Es war ja auch schön für die Fans, wenn man auch solche Spieler mal sieht, welche Ruhe sie am Ball haben, welches Tempo sie auch nach vorne haben". Foda gibt sogar zu, dass es "von draußen auch schon Spaß gemacht zuzusehen, keine Frage."

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