Trotz des Abstiegs mit den Grasshoppers war Heinz Lindner einer der Gewinner der desaströsen Saison des Schweizer Traditionsvereins, womöglich sogar der einzige.
Da sein Vertrag bei "GC" ausgelaufen ist, schlägt sich dies auch in diversen Angeboten nieder. Wo der ÖFB-Team-Goalie seine Karriere fortsetzen wird, ist allerdings noch offen.
"Das steht noch nicht fest. Es gibt Interessenten aus diversen Ländern, in denen einige sehr interessante Optionen für mich dabei wären", erklärt der 28-Jährige, der sich keine Deadline setzen will:
"Ich kann mir in dem Sinn keine Deadline setzen, denn man weiß ja nie, was im Fußball passiert - aber je früher desto besser, das ist schon so. Aber wenn es erst in drei oder vier Wochen ist und es ist das Richtige, dann passt es auch."
Eintracht-Gerücht
In den vergangenen Tagen machte das Gerücht die Runde, dass eine Rückkehr zu Eintracht Frankfurt im Raum steht. Beim deutschen Bundesligisten stand der Oberösterreicher bereits von 2015 bis 2017 unter Vertrag, musste sich damals jedoch mit der Rolle als Nummer zwei zufrieden geben.
Lindner selbst will von dieser Option nichts wissen: "Ich habe das auch nur in Foren gelesen beziehungsweise ist es mit zugetragen worden, aber ich weiß davon nichts. Von meiner Warte her kann ich dazu nichts sagen."
Aufgrund der unklaren Situation mit der bisherigen PSG-Leihgabe Kevin Trapp könnte durchaus der Fall eintreten, dass der Arbeitgeber des österreichischen Trainers Adi Hütter einen neuen Schlussmann benötigt.
Gute Liga in Europa als Ziel
Lindner lässt sich nicht in die Karten blicken. Fest steht nur, dass er im Ausland bleibt: "Davon gehe ich aus. Es hat keinen Kontakt mit Klubs aus Österreich gegeben. Es ist schon mein Ziel, in eine gute Liga in Europa zu wechseln."
Seinen Abschied von den Grasshoppers verkündete er in der vergangenen Wochen. Lange Zeit betonte er, dass sein bisheriger Arbeitgeber der erste Ansprechpartner bleiben würde, da er "GC" für die Chance, die er im Sommer 2017 bekommen hat, sehr dankbar sei.
"Ich war auch für Gespräche offen, letztendlich ist es aber zu keinen gekommen. Für mich ist klar, dass ich die Zelte in Zürich abbaue und jetzt woanders hingehen werde."
Horror-Saison im Rückspiegel
Im Rückspiegel bleibt eine Horror-Saison für den einst erfolgsverwöhnten Verein. "Turbulent ist das richtige Wort, was in Zürich abgegangen ist - sei es auf der sportlichen Ebene durch die Leistungen der Mannschaft, aber auch was in der Führungsebene abgegangen ist. Es war sehr turbulent, sehr viel Unruhe - auch medial ist natürlich immer wieder etwas drinnen gestanden, in den Klub ist nie Ruhe eingekehrt. Wenn man das Sportliche plus den Rest zusammenzählt, ist man mit Sicherheit verdient abgestiegen", fasst Lindner zusammen.
Der ÖFB-Legionär war im Prinzip der einzige, der sowohl von Fans als auch Medien von der Kritik ausgenommen und für seine starken Leistungen gelobt wurde. Ob er sich in einer schlecht funktionierenden Mannschaft bereits als "Einzelsportler" gefühlt habe?
"Für die Torhüter-Position ist es das 'Gute', wenn man warm geschossen wird. Man bekommt eben viel zu tun, wenn die Mannschaft in der Defensive nicht so stabil steht. Ich konnte mich auszeichnen und war mit meinen Leistungen in meiner Zeit in Zürich sehr zufrieden. Für mich war es in jeder Hinsicht positiv, dass ich mich beweisen und empfehlen konnte. Nichtsdestotrotz sind wir abgestiegen, ich war als Kapitän ein Teil davon, und das hat natürlich sehr geschmerzt."