"Nein, ich spreche leider kein Italienisch."
Ganz abwegig ist der Gedanke allerdings nicht, dass Franco Foda diese Sprache beherrschen könnte, schließlich ist er der Sohn eines Italieners.
Familiäre Wurzeln werden für den ÖFB-Teamchef ganz klaren Nachrang haben, wenn er mit dem Nationalteam am Samstag in London Italien fordert.
Eine Aufgabe, die angesichts des aktuellen Erfolgslaufs der "Squadra Azzurra" denkbar schwierig wird.
"Klar, im ersten Moment schaut es so aus, als ob die Aufgabe unlösbar wäre, weil Italien seit Ewigkeiten kein Spiel mehr verloren hat", gibt Foda zu, meint jedoch weiter:
"Aber der entscheidende Punkt ist: Irgendwann kassierst du auch mal eine Niederlage. Wenn wir so auftreten wie gegen die Ukraine, mit dieser Entschlossenheit, haben wir auch Möglichkeiten, in London gegen Italien zu bestehen."
30 Länderspiele ohne Niederlage, 11 ohne Gegentor
Um die von Foda genannten "Ewigkeiten" ein wenig zu konkretisieren. Letztmals ging Italien im September 2018 als Verlierer vom Platz, damals mit 0:1 in Portugal.
Seither legte die Truppe von Teamchef Roberto Mancini einen Lauf von 30 Länderspielen ohne Niederlage in Serie hin, mit dem Sieg gegen Wales im dritten Gruppen-Spiel wurde der Uralt-Rekord aus den 1930ern eingestellt.
Die letzten elf Länderspiele wurden allesamt gewonnen. Und als ob das alleine nicht schon beeindruckend genug wäre, wurden sie auch noch allesamt zu Null gewonnen.
Das letzte Gegentor gab es beim letzten Punkteverlust zu beklagen. Im Oktober 2020 kam man in der Nations League gegen die Niederlande über ein 1:1 nicht hinaus.
Foda: "Irgendwann kommt mal der Tag..."
Trotzdem gibt sich Foda kämpferisch: "Irgendwann kommt mal der Tag, an dem vielleicht auch bei der italienischen Mannschaft etwas nicht funktioniert. Wenn wir zur Leistung gegen die Ukraine noch eine Schippe drauflegen können, sind wir auch in der Lage gegen Italien zu bestehen."
"Ich kenne die Mannschaft sehr gut, habe bei der EM auch zwei Spiele live im Fernsehen gesehen, weiß wie sie spielen und habe auch schon einen Plan, wie wir dagegen spielen können."
Foda weiter: "Ich kenne die Mannschaft sehr gut, habe bei der EM auch zwei Spiele live im Fernsehen gesehen, weiß wie sie spielen und habe auch schon einen Plan, wie wir dagegen spielen können."
Dieses Zitat stammt übrigens aus der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Ukraine - keine Stunde nach dem Schlusspfiff hatte der gebürtige Mainzer also bereits eine erste Idee.
Viertelfinale wäre "der absolute Hammer"
An besagtem Plan kann der ÖFB-Chefcoach in den kommenden Tagen noch tüfteln und sich auch Inputs holen. Da man gewusst habe, dass man im Achtelfinale eventuell auf den südlichen Nachbarn treffen könne, habe man die bisherigen Spiele jeweils mit Scouts besetzt.
"Ich weiß, wie sie spielen, und wir werden uns etwas einfallen lassen, wie wir gegen sie agieren. In einem Spiel ist alles möglich. Das zeigt der Fußball gerade bei so einer EM. Es ist ja auch das Faszinierende, dass es immer wieder Überraschungen gibt", verdeutlicht Foda und will schlichtweg mehr:
"Wir haben jetzt Geschichte geschrieben. Wir haben ein riesengroßes Ziel erreicht. Aber wenn du im Achtelfinale bist, willst du natürlich ins Viertelfinale. Das wäre natürlich der absolute Hammer."
Auch Österreich hat etwas zu verlieren
Der These, dass Österreich nach dem Einzug ins Achtelfinale im Duell mit Italien nichts zu verlieren habe, kann der 55-Jährige wenig abgewinnen: "Man hat immer etwas zu verlieren, denn wenn man verliert, ist man ausgeschieden."
Wobei: Eigentlich muss das ÖFB-Team ja weder gewinnen, noch ein Tor erzielen, um ins Viertelfinale einzuziehen - ein 0:0 nach Verlängerung samt Sieg im Elfmeterschießen würde auch fürs Weiterkommen reichen.
Darauf will es Foda nicht ankommen lassen: "Wenn man gegen Italien bestehen will, muss man selbst die Initiative im Spiel nach vorne ergreifen, man muss selbst Tore erzielen. Ich gehe mal davon aus, dass dieses Spiel nicht 0:0 ausgehen wird. Aber wir sind in der Lage, gegen jede Mannschaft Chancen herauszuspielen und Tore zu erzielen."