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Keine Durchhalteparolen: ÖFB-Team schreibt WM ab

Die ÖFB-Kicker schreiben die WM ab und sprechen dabei Klartext.

Keine Durchhalteparolen: ÖFB-Team schreibt WM ab Foto: © GEPA

Aus der Traum!

Die ÖFB-Kicker verzichten nach der 0:1-Niederlage in Wales auf Durchhalteparolen im Hinblick auf eine Teilnahme an der WM 2018 in Russland.

Rein rechnerisch ist eine Qualifikation für Österreich zwar noch theoretisch möglich, in der Praxis jedoch sehr unwahrscheinlich.

"Ich habe noch nicht auf die Tabelle geschaut und versucht, irgendetwas schönzurechnen. Ich glaube aber, es gibt keinen Zeitpunkt, dass man sich noch irgendetwas in Richtung WM zusammendichtet", meint Sebastian Prödl unmittelbar nach Spielende.

Die Video-Highlights von Wales-Österreich:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


"Jetzt sind wir definitiv auf andere angewiesen", bringt es Martin Harnik auf den Punkt.

Drei Spiele vor Schluss hält Österreich in der Gruppe D weiterhin bei mageren acht Punkten und weist damit sieben Punkte Rückstand auf Serbien, deren fünf auf Irland und drei auf Wales auf. Ein Blick auf das Restprogramm zeigt, dass sämtliche Kontrahenten noch mindestens eine Chance haben, gegen die Underdogs Georgien und Moldawien zu punkten.

Serbien

Irland Wales Österreich
Irland (a) Serbien (h) Moldawien (a) Georgien (h)
Österreich (a) Moldawien (h) Georgien (a) Serbien (h)
Georgien (h) Wales (a) Irland (h) Moldawien (a)

"Was sollen wir uns noch groß Hoffnung machen?"

"Realistisch ist es natürlich schwierig, dass man die WM noch erreichen kann, da müsste wirklich alles supergut für uns zusammenkommen", muss Teamchef Marcel Koller zugeben.

Seine Schützlinge sprechen deutlicher Klartext. "Was sollen wir uns noch groß Hoffnung machen?", fragt Aleksandar Dragovic, "wir müssen es jetzt noch gut zu Ende bringen, wir werden alles geben, aber natürlich wissen wir, dass es aus ist."

Martin Hinteregger meint geknickt: "Wir hatten uns viel vorgenommen, die Chance war noch da, wir haben alle daran geglaubt, dass wir noch zur WM fahren, und dann ist mit diesem einen Spiel alles vorbei. Das müssen wir erst einmal sacken lassen. Es ist nicht einfach, aber wir müssen damit umgehen."

Stefan Ilsanker war schon vor der Partie kein Freund von Hochrechnungen und ist es nach dem Spiel erst recht nicht: "Diese scheiß Rechnerei immer, das bringt eh nichts! Vor dem Spiel haben alle gerechnet, nach dem Spiel rechnen alle. Wir probieren unsere Leistung zu bringen, dass ist uns in Wales großteils gelungen, aber wir haben verloren."

Das Gesicht wahren

Einzig Stefan Lainer schert ein wenig aus und hat noch einen Funken Hoffnung: "So lange es rechnerisch noch möglich ist, muss man trotzdem versuchen, jedes Spiel zu gewinnen."

Dass dies das Ziel bleibt, ist weiterhin Mehrheitsmeinung im ÖFB-Team, auch wenn der Trip nach Russland bereits abgeschrieben wird. "Es sind noch drei Spiele und für Österreich ist es wichtig, dass wir diese noch gut angehen", betont Koller.

Auch Prödl meint im Hinblick auf das Georgien-Match am Dienstag: "Es gilt unser Gesicht zu wahren und Österreich weiter zu repräsentieren."

Riesige Enttäuschung

Vorerst regiert jedoch der Frust. "Es sind in dieser Qualifikation leider am laufenden Band Parallelen zu ziehen. Wenn wir wie in Irland in Führung gehen, schaffen wir es nicht über die Zeit. Jetzt sind wir wieder einem Rückstand hinterhergelaufen, obwohl wir vorher genügend Möglichkeiten hatten. Es ist sehr bitter und tut gerade ziemlich weh", ist Julian Baumgartlinger enttäuscht.

Mit diesem Gefühlszustand steht der ÖFB-Kapitän natürlich nicht alleine da.

Ilsanker: "Wir haben die Enttäuschung der Fans gesehen, im ganzen Betreuerteam herrscht Enttäuschung, bei uns Spielern ist es genau dasselbe. Wir haben uns so viel vorgenommen, wir wollten unbedingt - ich denke, das hat man von der ersten bis zur letzten Minute gesehen. Dementsprechend groß ist diese Enttäuschung natürlich."



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